Sind Filme übers alte Hollywood der neueste Trend in Hollywood? Quentin Tarantino ist mit Once Upon a Time... in Hollywood jedenfalls nicht der einzige namhafte Filmemacher, der in längst vergangene Tage der Traumfabrik eintaucht.
Entgegen einiger Gerüchte hat Damien Chazelle nicht etwa ein weiteres Musical geschrieben, sondern ein historisches Drama mit dem Titel Babylon und einem "signifikanten" Budget, das zur einer Zeit angesiedelt ist, als Hollywood im Wandel begriffen war und der Übergang von den Stumm- zu den Tonfilmen vollzogen wurde. Dies wird seine nächste Regiearbeit, die Studios stehen schon Schlange.
Lionsgate, das Studio hinter Chazelles Oscar-Abräumer La La Land, soll favorisiert sein und La La Land-Oscargewinnerin Emma Stone eine Hauptrolle übernehmen. Gleiches gilt für Brad Pitt, der zufälligerweise ja auch in Once Upon a Time... in Hollywood mitspielt. Wie Deadline gehört hat, vermischt Babylon - ebenfalls wie Once Upon a Time... in Hollywood - reale und fiktive Figuren und fällt in die R-Rated-Kategorie.
Einen etwas anderen Weg beschreitet David Fincher, der statt World War Z 2 nun einen Netflix-Film namens Mank dreht, stilecht in Schwarz-Weiß. "Mank" ist der Spitzname des einflussreichen Drehbuchautors Herman J. Mankiewicz, um den es hier geht.
Im Speziellen geht es um seine Auseinandersetzung mit Orson Welles während ihrer gemeinsamen Arbeit am Citizen Kane-Skript, eine Kontroverse, die ihn bis zu seinem Tod verfolgte. Mankiewicz warf Welles vor, ihn aus dem Rampenlicht drängen zu wollen, und behauptete sogar, Welles habe versucht, ihn zu bestechen, um als alleiniger Autor des Filmklassikers geführt zu werden. Ursprünglich wollte Fincher diese wahre Geschichte gleich nach The Game verfilmen, und jetzt, über zwanzig Jahre später, kann er es endlich tun. Das Drehbuch stammt noch von Jack Fincher, seinem eigenen, 2003 verstorbenen Vater.