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Happy First Contact-Day!

Zum "Star Trek"-Day: Wir blicken zurück auf 57 Jahre unendliche Weiten!

Zum "Star Trek"-Day: Wir blicken zurück auf 57 Jahre unendliche Weiten!
0 Kommentare - Fr, 05.04.2024 von F. Bastuck
"Star Trek" begeistert seit fast sechs Jahrzehnten die Fans. Wir nehmen dies zum Anlass, auf das weltweite Phänomen zurückzublicken und euch dessen Geschichte einmal näherzubringen.

In diesem Nebel gibt es Kaffee!

Nach sieben Staffeln sollte TNG enden und die Crew zukünftig Abenteuer auf der Kinoleinwand erleben. Da man weiterhin zwei parallellaufende Star Trek-Serien haben wollte, musste eine neue her: Star Trek - Raumschiff Voyager wurde so entworfen, dass die Crew Abenteuer in einem abgelegenen Teil der Galaxis erleben sollte. Somit konnten neue Zivilisationen vorgestellt werden, aber man ging auch dem Problem aus dem Weg, in Konflikte mit den Geschichten von DS9 zu geraten. Beide Serien konnten auf diese Weise unabhängig voneinander funktionieren.

Auch das Thema der Konflikte untereinander löste man, indem die Crew eine Mischung aus Sternenflottenoffizieren und abtrünnigen Maquis sein sollte, Freiheitskämpfern, die man bereits aus TNG und DS9 kannte. Trotz immer mal wieder aufkeimender Konflikte konnte dieses Konzept aber nie so ganz überzeugen.

Mit Kate Mulgrew als Captain Janeway hatte nun erstmals eine Frau das Kommando, was ganz im Einklang mit Roddenberrys früheren Vorstellungen war. Auch die Rolle des Chefingenieurs, was selbst heute noch in unserer Gesellschaft als etwas hauptsächlich Männliches angesehen wird, wurde mit einer Frau besetzt, so dass zukünftig Roxann Dawson als B´Elanna Torres die Leitung im Maschinenraum innehatte.

Die Serie feierte am 16. Januar 1995 in den USA ihre Premiere und war ab dem 21. Juni 1996 auch bei uns zu sehen. Die Zuschauer verfolgten die Heimreise der Voyager und ihre ständigen Konflikte mit den als Bösewicht konzipierten Kazon. Ähnlich wie die Ferengi zu Beginn von TNG kamen die Kazon nicht gut bei den Zuschauern an. Um den sinkenden Einschaltquoten vor allem ab der zweiten Staffel entgegenzutreten, verließ man zu Beginn der dritten das Gebiet der Kazon. Auch wenn die Qualität der Serie hier anhob, blieben die Quoten weiter hinter den Erwartungen zurück.

Die dritte Staffel sollte mit dem Beginn des Jahres der Hölle enden. Dieses Ereignis wurde sogar bereits im Laufe der Staffel in einer Episode angekündigt. Man verwarf die Idee kurzfristig, das Konzept sollte aber später in Staffel 4 erneut aufgegriffen werden, jedoch nur noch als Doppelfolge.

Stattdessen tat man etwas, was auch schon bei TNG funktioniert hatte: Man brachte zum Ende der Staffel die Borg ins Spiel, die von nun an fester Bestandteil der Serie sein sollten. Auch entschied man sich dafür, einen Charakter auszutauschen. Die Wahl fiel auf Garret Wang, der den bis dahin eher blassen Harry Kim spielte. Da dieser jedoch zur selben Zeit zu einem der 50 schönsten Menschen im Fernsehen gewählt wurde und damit auch Werbung für die Serie betrieb, behielt man ihn doch und warf stattdessen die ebenfalls eher blasse Figur der Kes raus, gespielt von Jennifer Lien.

Für sie kam Jeri Ryan als ehemalige Borg Seven of Nine neu hinzu. Sie sollte vor allem mit ihrem Sex-Appeal für steigende Quoten und Begeisterung bei den männlichen Zuschauern sorgen. So ganz nach den klassischen Werten von Star Trek klingt das nicht und ihr Auftreten in einem enganliegenden, sehr körperbetonten Anzug darf als "Rückschritt" bezeichnet werden. Jedoch sollte Jeri Ryan mit ihrem Schauspiel und die Autoren mit ihren Geschichten dafür sorgen, dass die Zuschauer schon bald lernen sollten, über das Äußerliche und manche Klischees hinwegzusehen. Seven stellte sich als vielschichtiger Charakter heraus, der heute als einer der besten und beliebtesten in der Geschichte von Star Trek gilt.

Der ganz große Hit wurde Voyager aber nie. Nach dem Ende von Deep Space Nine im Jahr 2000 gab es Überlegungen, die Crew bereits in Staffel 6 wieder zurück in den Alpha Quadranten zu bringen. Letzten Endes entschied man sich dagegen, so dass die Fans noch bis zum Finale der Serie auf die geglückte Heimreise warten mussten. Am 23. Mai 2001 erreichte die Voyager endlich die Erde und für viele Fans endete damit auch zugleich die goldene Ära von Star Trek.

Aufbruch ins Unbekannte

Die Welt erreichte das 21. Jahrhundert, kam in der Zukunft an. Internet und Handys auf dem Vormarsch, mit der ISS eine neue Raumstation im Erdorbit. Doch für Star Trek waren die Jahre der frühen 2000er dunkle Jahre. Die Zeit des großen Erfolges der 90er war vorbei.

Als DS9 endete und auch die Voyager auf die Zielgerade einbog, musste eine neue Serie her. Jedoch schien die Zeit der Abenteuer im 24. Jahrhundert vorbei zu sein, zu sehr kämpfte man in den letzten Jahren mit den Zuschauerzahlen. Also entschied man sich für ein Prequel und diese neue Serie hatte am 26. September 2001 Premiere und spielte 100 Jahre vor Captain Kirk, zu einer Zeit, als die Sternenflotte noch neu war und die Föderation noch gar nicht existierte. Es sollte zurück zum Urgedanken von Star Trek gehen: Ins Unbekannte fliegen, neue Welten und neue Zivilisationen entdecken. Der schlichte Name der Serie: Enterprise.

Um auch neue Zuschauer anzulocken, verzichtete man auf den Schriftzug Star Trek im Titel und baute diesen erst wieder zur dritten Staffel mit ein. Auch der Vorspann stellte ein absolutes Novum dar: Erstmalig war hier ein gesungener Song zu hören, "Faith Of The Heart".

Trotz des Ansatzes fehlte es an Innovation und neuen Impulsen. Mit Scott Bakula als Captain Jonathan Archer hatte man sogar erstmals einen einer großen Masse an Zuschauern bekannten und beliebten Schauspieler in der Hauptrolle. Doch weder die Fans noch die Zuschauer konnten mit ihm und der Crew wirklich warm werden. Auch der Versuch, mit Jolene Blalock als aufreizende Vulkanierin T´Pol im Grunde eine zweite Seven of Nine zu installieren, scheiterte. Seven funktionierte eben nicht nur aufgrund ihres Aussehens und Sex-Appeals, sondern vor allem aufgrund ihres Charakters und ihrer Geschichten. Mit T´Pol schafften es die Macher nie, eine gleichwertige Figur zu kreieren.

Es wirkte alles sehr schablonenhaft und das Storytelling in einer Zeit, in der bereits Die Sopranos auf HBO liefen, überholt. Die dritte Staffel sollte mit einer durchgängigen Handlung und mehr Action punkten. Eine vierte Staffel konnte zwar noch erreicht werden, doch das Ende war besiegelt. Erstmals seit Raumschiff Enterprise wurde wieder eine Star Trek-Serie aufgrund schlechter Quoten abgesetzt. Und das, wo viele Fans der Ansicht waren, dass diese vierte Staffel endlich das Potential der Serie aufzeigte. Aber es war zu spät: Am 13. Mai 2005 lief mit der bei Fans äußerst unbeliebten Episode Dies sind die Abenteuer (These Are the Voyages...) die letzte Folge der Serie und vorerst letzte Folge von Star Trek überhaupt.

Im Kino war schon früher Schluss. Am 13. Dezember 2002 erschien mit Star Trek - Nemesis der bis dahin zehnte Film der Reihe in den Kinos und geriet zum großen finanziellen Flop. Viele machten den Regisseur Stuart Baird dafür verantwortlich und auch er selbst gab zu, keine Ahnung von Star Trek zu haben. Doch die Gründe lagen sicher auch noch woanders. Rückblickend zeigt sich, dass zu Beginn des 21. Jahrhunderts die Luft in Sachen Star Trek einfach raus war.

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