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Star Wars - Das Erwachen der Macht

Kritik Details Trailer News
Tolle Action, großartige Visuals, gute Gags, aber zu viele Logiklöcher und schlechte Texte

Star Wars - Das Erwachen der Macht Kritik

Star Wars - Das Erwachen der Macht Kritik
0 Kommentare - 18.12.2015 von Bonsai
In dieser Userkritik verrät euch Bonsai, wie gut "Star Wars - Das Erwachen der Macht" ist.
Star Wars - Das Erwachen der Macht

Bewertung: 2.5 / 5

Nun da ist der siebte Teil einer der größten Filmreihen aller Zeiten.

Die Geschichte ist schnell erzählt und auch ein deja vu: Der Widerstand sucht Luke Skywalker um die erste Ordnung zu besiegen, die wiederum sucht Skywalker um ihn auszuschalten. Dabei begegnen dem Zuschauer neue und alte Figuren und finden oder verlassen ihren Platz im großen Star Wars Universum.

Trailer zu Star Wars - Das Erwachen der Macht

Diese Kritik kommt leider nicht ohne Spoiler aus, daher sollte man sie mit Vorsicht genießen.

Die Action ist an vielen Stellen großartig, wenn auch vielleicht einfach zu viel um eine echte Geschichte zu erzählen. Die Lichtschwertkämpfe sind stellenweise nicht schlüssig und verkommen mehr zum Spektakel als Selbstzweck als das man sie wirklich bräuchte aber dazu gleich mehr. Die Optik des Films ist über jeden Zweifel erhaben, die praktischen Effekte und CGI sind kaum zu unterscheiden - state of the art.

Aber leider fehlt diesem Film so vieles, was einen guten Film und leider auch einen guten Star Wars Film ausmacht.

1. Pacing: Der Film füllt so viel Handlung in die 135 Minuten, dass diese kaum auf- oder wahrgenommen werden kann - einige Szenen wirken als seien sie nur als Fanservice da und bringen dann doch die Geschichte nicht voran - andere sind so schnell erzählt, dass man kein Gefühl für sie entwickeln kann

2. Bedrohliche Bösewichte: Kylo Ren wird am Anfang des Filmes als (macht)stark und abgrundtief böse portraitiert. Er ist so mächtig, dass er einen Blasterschuss in der Luft einfriert - er friert Rey komplett in allen Bewegungen ein, er lässt ein ganzes Dorf auslöschen, nur weil er es kann.

Später dann hackt er "sein Zimmer" kurz und klein wie ein frustrierter Teenager und als er den Helm abnimmt - den er eigentlich nicht braucht, sondern scheinbar nur trägt um mehr wie Vader zu sein - und darunter kommt ein dürrer, blasser Kerl vor, der speziell in der deutschen Stimmfassung so bedrohlich ist wie der Postbote. Am Schluss wird er dann von einer nicht ausgebildeten Machtnutzerin zunächst im Geisteswettkampf, dann bei einem Telekinesetrick und zu guter Letzt noch im Lichtschwertduell besiegt. Warum also ist er der "Meister der Ritter von Ren"? Scheint nicht die fähigste Truppe des Universums zu sein!

Beim Charakterdesign von Supreme Leader Snoke hat man das Gefühl das Lovechild von Voldemort und Gollum zu sehen - und die Hoffnung, das hinter ihm wenigstens eine interessantere Geschichte stecken wird.

General Hux ist im Vergleich zu Tarkin so chancenlos wie es nur sein kann. Tarkin war böse und skrupellos dargestellt, Hux ist ein unglaubwürdiger Halbstarker, dessen Rede anlässlich der Vernichtung der Regierung der Republic zum Fremdschämen ist.

Captain Phasma soll die Anführerin der Sturmtruppen sein, hält man ihr einen Blaster an den Kopf fährt sie aber gerne auch mal die Schilde der größten Waffe der neuen Ordnung runter.

3. Das Gefühl in einer großen Galaxis zu sein: Erneut das Thema Schilde runterfahren. Die Starkillerbase wird planetengroß gezeigt wirkt aber zu keiner Zeit so. Bei der Rede von Hux sind grob geschätzt 500 Sturmtruppen zu sehen, angegriffen wird die Station von ca. 20 X-Flüglern. Vom Absturzplatz des Falken dauert es gefühlt fünf Minuten Fußweg bis zur zentralen Steuerung und bewacht wird das Ding von 20 Sturmtrupplern. Die Starkillerbase feuert auf den Regierungsplaneten zufällig am Planeten vorbei auf dem gerade Han und Co. zu finden sind. Sie schauen nach oben und sehen die Planeten explodieren, ganz so als wären sie im selben Sonnensystem? Alles wird groß geredet, fühlt sich aber nie so an! Die Erste Ordnung vernichtet die Regierung und die Flotte ihres Gegners aber weder wirkt der Widerstand wirklich geschockt noch die Erste Ordnung wirklich erfreut darüber. Dafür ist in einem Film dieser Geschwindigkeit scheinbar kein Platz.

Am Schluss finden die Helden Luke Skywalker und der Flug zu ihm dauert in seiner Darstellung Sekunden, der Aufstieg vom Landeplatz zu ihm selbst dauert länger!

4. Schlechte Texte: In EPIII war es damals "Ich liebe Dich mehr", "Nein ich liebe Dich mehr" ... in EPVII gibt es so viele Momente voller unsinniger Aussagen und Dialoge,die sich zumindest für mich persönlich nie anfühlen wie etwas was ein normaler Mensch in so einer Situation sagen würde. Beispiele sind dabei der "Kompressor an der Zündung" des Millennium Falken oder auch R2-D2, der sich im "Energiesparmodus" befindet. Warum weist Snoke Kylo Ren darauf hin, dass er der Sohn von Han Solo ist? "Du musst Deinen Vater Han Solo töten" (kein Originalzitat aber schon recht nah dran) Warum erzählt man das in diesem Moment überhaupt? Ich glaube hier traut man den Zuschauern nicht zu auf diese Information warten zu können bis sie relevant wird - ganz zu schweigen bis man selber darauf gekommen ist.

Noch ein Beispiel gefällig: Der Widerstand der eigentlich aber kein Widerstand ist, sondern einer Regierung untersteht, entdeckt eine gigantische Raumstation, steht im Kreis um ein Holodisplay und natürlich sagt Solo: Das Ding ist groß, ja aber dann hat es auch eine Schwachstelle. Alle andern: Stimmt, lass uns hinfliegen und das McGuffinxyz einfach in die Luft sprengen, das wird schon werden.

Von einer Flotte wie in EP:VI fehlt sowohl zur Verteidigung der Starkillerbase als auch zu deren Angriff jede Spur.

Fazit: Hier wird das Popcornkino völlig bedient, aber das meiste an darüber hinausgehendem Anspruch an Konsistenz innerhalb der Reihe, Logik, Tiefgang der Figuren fehlt.

Leider vermute ich, dass wir in EP:VIII einen weiter vaderisierten Kylo Ren sehen werden, zumal er ja schwer verletzt zu Snoke gebracht werden sollen. Wirklich neues wird uns also wahrscheinlich nicht erwarten.

Star Wars - Das Erwachen der Macht Bewertung
Bewertung des Films
510

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