AnzeigeN
AnzeigeN

Star Wars - Die letzten Jedi

Kritik Details Trailer News
Regeln außer Kraft gesetzt!

Star Wars - Die letzten Jedi Kritik

Star Wars - Die letzten Jedi Kritik
2 Kommentare - 18.12.2017 von movieProphet
In dieser Userkritik verrät euch movieProphet, wie gut "Star Wars - Die letzten Jedi" ist.
Star Wars - Die letzten Jedi

Bewertung: 3 / 5

Es war einmal in einer weit, weit entfernten Galaxis. In einer Galaxis weit, weit entfernt von der Galaxis, welche wir in den ersten beiden Star Wars-Trilogien bereisten. Zumindest fühlt es sich so für mich an. Später werde ich näher darauf eingehen, ebenso auf die einzelnen Entscheidungen, die Regisseur Rian Johnson getroffen hatte oder LucasFilms/Disney für ihn vorgegeben hatten. Hierbei werde ich diese konkret ansprechen, später folgen also massive Spoiler. Ich werde aber rechtzeitig darauf hinweisen. Viel Spaß beim Lesen meiner Review zu STAR WARS – DIE LETZTEN JEDI (Episode VIII).

Trailer zu Star Wars - Die letzten Jedi

Es handelt sich also um die achte Episode der Skywalker Saga. Der Film setzt fast unmittelbar nach DAS ERWACHEN DER MACHT (Episode VII) ein. Der Film verläuft in einem angenehmen Tempo, sowohl was Schnitt- als auch Szenenwechsel betrifft. Dies gelingt Johnson trotz eines actionreichen Beginns, zwischendurch lässt er sich etwas mehr Zeit, was ich in diesen Zeiten unaufhörlicher Materialschlachten und pausenloser Actionfeuerwerke persönlich als Wohltat empfinde. Gerade wenn man vergleichsweise die originale Star Wars-Trilogie betrachtet, so gab es dort viele ruhigere Szenen, in denen dann auch keine Begleitmusik zu hören ist. Solche Momente gibt es mittlerweile sehr selten in großen Blockbustern, und wenn es auch nur wenige solcher Momente in Episode VIII gibt, so hat mich Johnson in diesem Punkt positiv überrascht.

Wenn wir schon beim Soundtrack sind, so muss ich mich der Meinung vieler anderer leider anschließen: Bereits in Episode VII hatte ich mir mehr von John Williams‘ Score versprochen. So hatte er es leider versäumt, die Figuren mit eingängigen und eindeutigen Themen auszustatten. Reys Thema bestätigt als Ausnahme die Regel. Und auch wenn Williams erst für Episode V den Imperial March komponierte, so kann man trotzdem bereits beim Episode IV-Score heraushören, welche Figur wann zu sehen ist. Dies fehlt mir bei der neuen Trilogie komplett. Jedoch muss man ja zufrieden sein, dass wir noch mit gewohnten Star Wars-Klängen versorgt werden und Disney diesbezüglich keine Risiken eingeht.

Der Film punktet mit gefühlvollen Momenten, die für mich ganz klar zur Skywalker Saga dazugehören und welche man im Vorgänger etwas vermissen ließ. Hinzu kommt natürlich ein riesiger Nostalgie-Bonus!

Die Darsteller wissen zu überzeugen, jedoch werden die meisten in der hier erzählten Geschichte auch nicht sonderlich gefordert. Hervorzuheben sind aber ein deutlich glaubwürdigerer Kylo Ren, gespielt von Adam Driver, vor allem aber ein glänzend aufgelegter Mark Hamill als Luke Skywalker, der die Rolle noch tiefgehender und facettenreicher darzustellen weiß, wie sie ihm geschrieben scheint. Ab seinem ersten Auftritt sehnt man sich immer wieder den Szenenwechsel herbei, welcher ihn wieder zurück auf die Leinwand bringt. Dies ist meiner Meinung nach auch die Ursache für ein grundlegendes Problem des Films: In mehreren Reviews habe ich inzwischen sinngemäß gelesen, dass die Kritiker den Plot um Finn, Rose und Poe als zu unbedeutend empfanden und man diesen komplett hätte streichen können. Dies ist meines Erachtens hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die meisten gerne mehr von Luke und Rey gesehen hätten. An dieser Stelle muss ich auch klar sagen, dass Disney sich mit dieser Trilogie zu viel vorgenommen hat. So wollten sie die neue Generation an Helden weiter etablieren, während das Interesse der meisten Kinobesucher den alten Helden gilt. Auch hätte man einen sinnvolleren Plot für die neue Heldengeneration schreiben können, jedoch ist das noch der geringste Konstruktionsfehler der neuen Trilogie. Mehr dazu gleich. Grundsätzlich will ich hierbei aber auch jene Kritiker auf den Boden zurück holen, denn der genannte Plot ist nicht weniger an den Haaren herbeigezogen wie nahezu jede Szene, die sich beispielsweise in Episode IV auf dem Todesstern abspielt. Oder will mir jemand ernsthaft erzählen, dass „die Müllpresse“ ernsthaft etwas zur Handlung beiträgt?!

Was den Humor angeht… Bis auf eine Ausnahme fand ich die lustigen Szenen hart an der Grenze, aber noch im Rahmen. In den Episoden I und II gab es weit mehr Klamauk-Szenen, die mich gestört hatten.

Zunächst aber mein Fazit für die, die den Film noch sehen werden und sich nicht spoilern lassen wollen:

DIE LETZTEN JEDI war für mich kein großer Wurf, dessen war ich mir aber auch schon vor meinem Kinobesuch bewusst. Nachdem ich aber im Vorfeld ein paar spoilerfreie Reviews gelesen hatte, bin ich schon vom Schlimmsten ausgegangen. Und so sehr hat man Fan-Herz dann doch nicht geblutet. Die Regie bei einem Star Wars-Film ist mit Sicherheit die undankbarste Aufgabe, die man sich aufbürden kann! Für mich wurde beim neuesten Eintrag des Sternenmärchens sehr viel richtig gemacht, aber so sehr die qualitative Umsetzung auch stimmt, die erzählte Geschichte lässt leider viel zu viel Potential ungenutzt liegen. Die alten Figuren liefern mit gefühlvollem Spiel und dem richtigen Schuss Nostalgie ein ums andere Mal Gänsehaut-Momente. Sie vermitteln 100% Star Wars Atmosphäre, die Welt um sie herum aber leider überhaupt nicht. Hinzu kommt, dass man sich über Regeln, die die beiden Vorgänger-Trilogien aufgestellt hatten, bewusst hinwegsetzt. Meine persönliche Einschätzung ist, dass man mit einem genialen Drehbuch und einer cleveren Story die Trilogie mit Episode IX noch retten und die beiden Vorgänger nachträglich deutlich aufwerten könnte. Allerdings bin ich nicht gerade für meinen Optimismus bekannt und würde darauf nicht wetten! ;-)

Da ich hin und hergerissen bin zwischen der guten Inszenierung und der Punkte, die mich dann doch sehr stören, vergebe ich eine mittlere Bewertung. Hinzu kommt dann noch der Hamill-Bonus: macht 3 von 5 Hüten!

Es folgen MASSIVE SPOILER!

Nun reiße ich noch kurz die Dinge an, die mich wirklich stören:

Der Konstruktionsfehler, den auch MJ in deren Kritik ansprach, ist leider viel größer und grausamer, als ich zunächst glauben wollte. Schon in Episode VII fand ich es schwach, dass man keinerlei Hintergründe über die erste Ordnung erfahren hatte. Die 1:1 Kopie des Imperiums! Wow, dann belasst es doch beim „wieder erstarkten Imperium“! Nun gut, Ich wollte das zunächst akzeptieren. An der Spitze der Organisation steht – warum auch immer – wieder ein Machtnutzer – ohne irgendeinen bekannten Hintergrund UND offenbar der mächtigste, den wir bisher überhaupt kennenlernten! Und nun lässt man diese Figur auf die Schnelle sterben? Kennedy, Disney, habt ihr sie noch alle? Habt ihr euch wirklich hierfür kreativ ausgetobt?

Und wenn wir gerade von Snoke reden… Seit wann kann man überhaupt die Macht derart einsetzen? Wo kommt er her? Dies betrifft nicht nur Snoke, sondern auch Luke und Leia.

Snoke verbindet den Geist zweier anderer Machtnutzer. Luke projiziert sich für alle sichtbar mitsamt Lichtschwert auf einem weit entfernten Planeten und führt damit einen anderen sehr starken Machtnutzer an der Nase herum. Leia nutzt die Macht um freischwebend im All zu überleben. Grundsätzlich habe ich mir die Machtnutzerin Leia für Episode VIII gewünscht. Ebenso kann ich mit Lukes neuer Fähigkeit leben.

Was mich so sehr stört, sind nicht diese Szenen als einzelne, sondern dass die Macht derart inflationär und intensiv eingesetzt wird! In der Original-Trilogie wurde sie sehr gut dosiert. Aufgrund der neuen technischen Möglichkeiten und der Vielzahl an Machtnutzern hat man in der Prequel-Trilogie die Kräfte deutlich öfter gezeigt. In Episode VII war es schon unlogisch, dass die ungeübte Rey schon derart stark in der Macht ist, aber Episode VIII übertreibt es in der Intensität für meinen Geschmack deutlich, in dem bestehende Gesetzmäßigkeiten übertreten werden oder neu definiert werden.

Die andere Sache, die mich so stört, hatte ich auch bereits bei Episode VII bemängelt. Leider fühlen sich die neuen Filme nicht so an, als spielten sie im selben Universum wie die beiden anderen Trilogien. Die neuen und unbekannten Spezies sind schön und gut. Aber ist es wirklich zu viel verlangt ein paar Alien-Spezies der Prequel-Trilogie durchs Bild laufen zu lassen? Gerade im Casino hätte sich das perfekt angeboten. Leider lässt man diesbezüglich die Prequels komplett außer Acht, die Orte der neuen Trilogie wirken wie mit einzelnen Monstern bestückt und nicht wie ein Fleckchen eines multikulturellen Universums. Es gibt sie also doch: Dinge, die die Prequel-Trilogie besser machte als die Originale Trilogie.

Um nochmal mit etwas positivem abzuschließen:

Was mir sehr gefallen hat, war die Art und Weise wie Yoda gezeigt wurde. Ich vermute mal, man hat ein 3D-Modell der Puppe aus Episode VI erstellt und per Motion Capturing bewegt. Es wirkte zwar anders als die damalige Puppe, aber man hat das Design zumindest nicht wieder verändert.

Kleiner Nachtrag: Ich habe an anderer Stelle gerade erstaunt gelesen, dass es sich doch um eine Puppe, genauer gesagt um eine Nachbildung der Puppe aus Episode 5 handelt. Respekt! Sah super aus.

Somit bleibt mir nur zu sagen:

Auch ich vermisst dich habe, junger Skywalker! Mögest du im Nachfolger viel Screentime als Machtgeist haben.

und

Helft mir, JJ Abrams. Ihr seid meine letzte Hoffnung. Bitte kriegt die Kurve und liefert zumindest Erklärungen für das Snoke-Problem! ;-)

Star Wars - Die letzten Jedi Bewertung
Bewertung des Films
610

Weitere spannende Kritiken

Kung Fu Panda 4 Kritik

Kung Fu Panda 4 Kritik

Poster Bild
Kritik vom 17.03.2024 von ProfessorX - 0 Kommentare
Po (Jack Black) soll auf Anweisung seines Meisters Shifu (Dustin Hoffman) einen neuen Drachenkrieger als Nachfolger auswählen. Er selbst soll nämlich die Rolle des spirituellen Führers einnehmen. Doch Po ist noch nicht bereit die Rolle des Drachenkriegers aufzugeben, in der er sich so...
Kritik lesen »

Wolverine - Weg des Kriegers Kritik

Userkritik von Raven13

Poster Bild
Kritik vom 16.03.2024 von Raven13 - 2 Kommentare
Diese Kritik ist spoilerfrei! "Wolverine: Weg des Kriegers" ist in meinen Augen der verkannteste Film der X-Men-Reihe. Den niedrigen IMBD-Wertungsspiegel des Films kann ich absolut nicht nachvollziehen. Für mich einer der besten Filme der gesamten X-Men-Filmreihe. Die Handlung spielt nach &bd...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Horizont erweitern

Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
2 Kommentare
Avatar
movieProphet : : Sentinel Jones
18.12.2017 15:46 Uhr
0
Dabei seit: 24.06.10 | Posts: 860 | Reviews: 12 | Hüte: 10

Recht du hast. Rausschmeißen sie ich werde... (da ich grad nur das Handy parat hab)

MJ-Pat
Avatar
ZSSnake : : Expendable
18.12.2017 15:36 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.935 | Reviews: 183 | Hüte: 614

Das mit den Spoilermarkierungen hat nicht funktioniert mein Herr wink

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
Forum Neues Thema
AnzeigeN