Bewertung: 2.5 / 5
Melissa McCarthy gehört für viele Kinogänger zu den umstrittensten Hollywood-Darstellerinnen im Moment. Entweder man mag sie oder nicht, dazwischen gibt's nix, denn ihr oft rüpelhafter Brachialhumor ist nichts für jeden Komödienliebhaber. Dennoch schaffte es McCarthy in den letzten Jahren, eine nicht zu unterschätzende Fangemeinde aufzubauen und auch wenn sie nicht dem üblichen Schönheitsideal entspricht, weiß sie damit gekonnt umzugehen. Mit The Boss - Dick im Geschäft hat sie nun ihre eigene Rolle erfunden und ist richtig dick im Geschäft - nicht nur im wahren Leben.
Michelle Darnell (Melissa McCarthy) ist ein umjubelter Star, sie hat alles geschafft. Als eine der reichsten Frauen der USA weiß sie sich zu behaupten. Doch dann, oh Schreck, legt sie sich einmal zu viel mit ihrem ehemaligen Liebhaber Renault (Peter Dinklage) an und der hetzt ihr nach einem Insiderhandel prompt die Börsenaufsicht auf den Hals. Darnell landet für einige Monate im Gefängnis und muss nach ihrer Entlassung feststellen, dass ihr gesamter Reichtum beschlagnahmt wurde. Ohne Hab und Gut und ohne Heim bleibt ihr nur, sich bei ihrer ehemaligen Mitarbeiterin Claire (Kristen Bell) und deren Tochter einzuquartieren. Doch die toughe Geschäftsfrau gibt nicht auf und so hat sie schon eine neue aberwitzige Idee, um wieder reich zu werden...
Trailer zu The Boss - Dick im Geschäft
The Boss Kritik
Ok, die Story von The Boss - Dick im Geschäft ist nicht wirklich neu. Gefallenes Sternchen muss sich neu erfinden und lernt nach einigen Schwierigkeiten, worauf es im Leben wirklich ankommt. Eine bekannte Geschichte im neuen Gewand, nur dieses Mal mit Melissa McCarthy. Die Macher versuchen auch gar nicht erst, diesen Umstand zu verheimlichen und so wundert es nicht, dass ein Klischee das nächste jagt und man sich als Zuschauer schon fragt, wo denn die Überraschung steckt, warum es diesen Film braucht und warum man sich den überhaupt ansehen soll.
Die Antwort auf die letzte Frage liegt im Mittelteil von The Boss - Dick im Geschäft. Während etwa die ersten 15-20 Minuten zur Charakterisierung von Michelle Darnell genutzt werden, sind die meisten Witze nervtötend, unlustig und eher verstörend. Der typische und von vielen nicht sonderlich geschätzte McCarthy-Humor schlägt hier mit voller Breitseite zu. Doch dann fängt sich The Boss - Dick im Geschäft überraschend und mit dem Einzug bei Claire bessert sich auch die Komödie. Einige gute Gags und eine fast schon übertrieben alberne Geschichte um den Aufbau eines Brownie-Weltimperiums wissen durchaus zu gefallen. Wenn kleine liebe Mädchen sich zusammen mit McCarthy und anderen lieben kleinen Mädchen Straßenschlachten liefern, dann bleibt kein Auge trocken. Gerade Eva Peterson als Crystal macht hier eine tolle Figur.
Auch emotional weiß vor allem der Mittelteil von The Boss - Dick im Geschäft zu gefallen, zwar sind die Zutaten hier vertraut und die Botschaften, die der Film vermitteln will sehr einfach gestrickt, aber an der Wahrheit dieser Aussagen ändert dies nichts und es ist nicht verkehrt, wenn man hin und wieder daran erinnert wird. Leider wird nicht auf diesem Niveau geendet und es folgt das übertriebene und sehr schwache Finale des Films. Da kann dann auch Peter Dinklage als gemeiner Gegenspieler nicht mehr viel reißen, wenn das Drehbuch und der daraus gemachte Filme so vor sich hinwabern.
The Boss Bewertung
Ein schwacher Start, ein durchaus sehr solider und witziger Mittelteil und ein viel zu überdreht vorhersehbares Ende. So lässt sich The Boss - Dick im Geschäft am ehesten beschreiben. Zwar passt McCarthy wunderbar in die Rolle, aber der Filmfunke will nicht gänzlich auf uns überspringen. Dafür macht es sich diese Komödie in ihrer Konstruktion zu einfach.