Keine Frage, Batman v Superman - Dawn of Justice hat Warner Bros. reichlich Aufmerksamkeit verschafft, nur nicht unbedingt so, wie man es sich vielleicht vorgestellt hatte. Der Comic-Kracher steht zwar schon bei über 700 Mio. $, musste zwischen dem ersten und zweiten Kinowochenende aber einen schmerzhaften Einbruch hinnehmen, der zu denken gibt. Auch dem Studio, das sich seiner prekären Situation bewusst und offenbar bereit ist, Konsequenzen zu ziehen.
So hat The Hollywood Reporter erfahren, dass Warner Bros. seine ganze Release-Strategie von Grund auf überdenkt. Weniger "hausgemachte" Filme produzieren und dafür den Fokus auf die sicheren Hits und großen Marken legen, das ist die Idee. Also auf die DC-Filme, die LEGO-Filme und die Harry Potter-Spin-offs (Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind samt Fortsetzungen). Freilich ist das nicht nur Batman v Superman - Dawn of Justice geschuldet, sondern auch teuren Box-Office-Enttäuschungen des letzten Jahres wie Jupiter Ascending, Pan oder Im Herzen der See, die unters Hausgemachte fallen.
Hinter den Kulissen brodelt es, so viel scheint sicher. Es äußert sich schon in einigen wichtigen Terminänderungen: Wonder Woman wird vom 23. Juni auf den 2. Juni 2017 vorgezogen, weg von Transformers 5 und in direkte Konkurrenz mit Bad Boys 3. Den 5. Oktober 2018 und 1. November 2019 belegen jetzt noch zwei neue, geheime DC-Comicverfilmungen. Einer davon dürfte Ben Afflecks Batman-Film sein, für den anderen würde sich beispielsweise ein Suicide Squad-Sequel anbieten - oder gar Man of Steel 2?
Besonders hart hat es Jungle Book - Origins getroffen, das weiter auf Distanz zum Rivalen The Jungle Book, Disneys potenziellem Kassenschlager, geht. Statt am 6. Oktober 2017 kommt der Film von Andy Serkis erst am 19. Oktober 2018 in die US-Kinos, also über ein Jahr später. Serkis freut sich, da das Projekt dermaßen ambitioniert ist. Was man versuche, sei ein noch nie dagewesenes Level psychologischer und emotionaler Nuancen zu erreichen, indem man die phänomenalen Performances der Darsteller (Serkis selbst, Benedict Cumberbatch, Christian Bale, Cate Blanchett und andere) in die Mimik der Tiere verwandelt. Es wird bahnbrechend, verspricht Serkis, Geschichtenerzählen der nächsten Generation. Und jede Minute, die man mehr Zeit hat, diese Perfomance-Capture-Technologie zu entwickeln, zählt und soll sich bemerkbar machen.
I've got to say that personally I'm absolutely thrilled that Warner Brothers have changed the delivery date of Jungle...
Posted by Andy Serkis on Mittwoch, 6. April 2016