Bewertung: 3 / 5
Komödiantische Spionagefilme gibt es einige und nun setzt Susanna Fogel mit Bad Spies noch einen drauf. Passend zur aktuellen Feminismus-Welle retten Mila Kunis und Kate McKinnon die Welt. Das Skript reißt keine Bäume aus, aber das Publikum hat sich amüsiert und darauf kommt es schließlich an.
Bad Spies Kritik
Audrey (Kunis) und Morgan (McKinnon) sind beste Freundinnen und wissen alles übereinander. Eines Tages steht plötzlich Audreys Ex (Justin Theroux) in ihrem Appartement und labert was von einer internationalen Verschwörung, Spionage - und dass Audrey nach Wien muss, um seinen Auftrag zu vollenden! Bitte was?! Kurze Zeit später befinden sich die beiden BFFs auf der Flucht und sitzen im Flieger nach Europa. Doch wie es so oft ist: Ein Spion ist nicht immer das, was er scheint zu sein und das macht die Weltrettung bei all den Leuten, die einem begegnen, nicht leichter...
Trailer zu Bad Spies
Über Sinn und Unsinn sollte man sich beim Drehbuch von Bad Spies auf keinen Fall irritieren lassen. Das beginnt schon damit, dass es Audrey im schönsten Feuergefecht unentdeckt gelingt, ihre Handtasche mit gefühlt dreißig geklauten Kreditkarten zu greifen. Anders ist es nicht zu erklären, dass die beiden eher unvermögenden Mädels mehrere Spontanflüge buchen können und am Flughafen einen Trolley Marke Rimowa-teuer greifen, der ihnen später noch treue Dienste leistet. Dass die Pass-Story zu Beginn ganz locker eingewebt ist, die Szene an der österreichisch-tschechischen Grenze aber Quatsch ist, geschenkt.
Viel wichtiger ist das Tempo des Films und der gar nicht mal so sanfte Blutzoll, der den Europatripp durch besonders unbekanntere Ecken wie eben Wien und Prag zu einem witzigen Erlebnis macht. Die beiden Hauptdarstellerinnen versprühen ausreichend Chemie, um als beste Freundinnen durchzugehen, und wäre McKinnon nicht in einigen Momenten over the top, würde der Film noch etwas besser abschneiden. Ihre Art Humor mag man oder eben nicht, aber speziell ihre nervige Art machte schon (abseits der schrecklichen Idee des Reboots) Ghostbusters zu einem nahezu Totalausfall.
Mit 116 Minuten eindeutig etwas zu lang, gerade weil man vorm Finale ahnt, worauf das Ganze hinauslaufen dürfte, aber für Fans des Genres kein Totalausfall. Dem Publikum schien das Gezeigte jedenfalls zu gefallen und in den Reihen waren häufiger Lacher zu hören. Bad Spies ist kein Film, der in die Annalen eingehen wird oder eine Fortsetzung verdient, aber für einen kurzweiligen Abend, in dem die Mädels die Welt retten, allemal geeignet.