Der Film porträtiert eine Familie, die trotz einer zerrütteten Ehe zusammenzuhalten versucht.
Ich habe mir den Film am 09. Januar 2024 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Der Film hat viele gute Momente, verliert sich aber für meinen Geschmack zu sehr im amerikanischen von Anwälten gefochtenen Trennungskrieg. Das ist für mich nicht mehr so nachvollziehbar. Am besten sind die kleinen Momente zwischen Johansen und Driver. Da kamen mir ein zwei mal fast die Tränen. Diese absolute Vertrautheit und Liebe im Gegensatz zu dem großen Bruch und den Anschuldigungen bekommen die beiden sehr guth7n.
Meine BewertungIch habe mir den Film am 12. September 2020 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Klasse Film mit erstklassigen Darstellern
Meine Bewertung@ luhp92
"Als Hintergrundinfo und zur Einordnung (falls du mein Review noch nicht gelesen hattest, da erwähnte ich das schon^^): Regisseur und Drehbuchautor Noah Baumbach bezieht sich in "Marriage Story" in erster Linie auf seine Scheidung von Jennifer Jason Leigh, die Scheidung seiner Eltern und diverse Scheidungen in seinem Freundeskreis. Das ist hier also definitv nicht aus der Luft gegriffen."
Deine Review hatte ich in der Tat noch nicht gelesen. Danke für die Info. Sowas in der Art hatte ich mir auch schon gedacht, nachdem ich die Tage gelesen habe, dass Baumbach und Leigh mal für einige Jahre verheiratet waren. Dass es in seinem Freundeskreis und auch bei seinen Eltern ebenso zuging, ist traurig und lässt mich an der Vernunft der Menschen zweifeln. Ich könnte einen solchen Scheidungskrieg niemals gegen eine Frau führen, die ich mal geliebt habe. Ich kann nur hoffen, dass auch meine zukünftige Frau (sollte es eine geben) das genauso sieht wie ich, sollte es zu einer Scheidung kommen. Besser, man bleibt zusammen, auch wenn die Liebe irgendwann schwächer werden sollte. Dann lebt man halt platonisch / freundschaftlich zusammen.
Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
@Raven13
Als Hintergrundinfo und zur Einordnung (falls du mein Review noch nicht gelesen hattest, da erwähnte ich das schon^^): Regisseur und Drehbuchautor Noah Baumbach bezieht sich in "Marriage Story" in erster Linie auf seine Scheidung von Jennifer Jason Leigh, die Scheidung seiner Eltern und diverse Scheidungen in seinem Freundeskreis. Das ist hier also definitv nicht aus der Luft gegriffen.
@all
Wegen "Marriage Story" habe ich mir gestern (endlich mal) den Oscar-prämierten 1979er-Film "Kramer gegen Kramer" angesehen, in dem Dustin Hoffman und Meryl Streep ein sich scheiden lassendes Ehepaar spielen, der verhandelt das Thema meiner Meinung nach noch besser als "Marriage Story".
Und nun bekomme ich Lust auf "Szenen einer Ehe" von Ingmar Bergman^^
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
@MobyDick
Dass der Film sicherlich weitaus mehr liefert, ist in diesem Zusammenhang glaube ich recht irrelevant, wenn beim Zuschauer alte Wunden ggf. aufgebrochen würden.
Jo, ist zwar schade einen evtl. tollen Film zu verpassen, aber die alten Wunden sollen endlich verheilen, auch wenn sie das vermutlich niemals richtig werden...
Link zu meinem Letterboxd-Profil /// (ehem. FlyingKerbecs)
FlyingKerbecs
ich kenne ein paar "Scheidungskinder", die den Film genau aus diesen Gründen gemieden haben. Versteh und respektier ich.
Der Film ist ja quasi ein "Best-Of" typischer Scheidungssituationen in der heutigen leichtlebigen Gesellschaft, in der man zwecks Selbstverwirklichung nicht um die Beziehung zu kämpfen bereit ist (Edit: meine sehr grob runter gebrochene Einwertung des Filmes, nicht von Scheidungen allgemein, ich denke vorher war die Formulierung etwas unglücklich). Dass der Film sicherlich weitaus mehr liefert, ist in diesem Zusammenhang glaube ich recht irrelevant, wenn beim Zuschauer alte Wunden ggf. aufgebrochen würden.
@Raven13
Danke.^^
Vielleicht schau ich mir den Film in ein paar Jahren mal an...aber gerade aktuell sollte ich solche Filme eher meiden.^^
Link zu meinem Letterboxd-Profil /// (ehem. FlyingKerbecs)
@ FlyingKerbecs
"War bei meinen Eltern so..."
Mein Beileid.
@ CINEAST
"Manchmal ist es für die Leute eben nicht ganz so einfach und wenn man sich als "Dritter" die Gründe für die meisten Scheidungen so anhört, kann die doch rational fast jeder auf ein "Mein Gott, so schlimm ist das jetzt doch auch nicht...musst doch nicht gleich in den Sack hauen" runterbrechen, aber so simpel lässt sich zwischenmenschliches Zusammenleben und Empfinden nun mal nicht in Schubladen packen und von außen bewerten."
Du hast recht, als Außenstehender kann man niemals völlig verstehen, was in den Köpfen des Ehepaares / Ex-Ehepaares vor sich geht. Aber in dem zweiten Punkt muss ich dir widersprechen: Zwischenmenschliches Leben mag zwar nicht simpel sein, aber menschlich zu bleiben und Regeln und Respekt und Anstand zu wahren, kann sehr simpel sein, man muss sich nur entscheiden, diese Eigenschaften zu wahren. Es ist besser, man geht in Frieden und Einvernehmen als im Krieg auseinander, indem man möglichst viel für sich rausschlagen will, worunter der Ex-Partner evtl. ein Leben lang zu leiden hat. An dieser Stelle sollte ein vernünftiger Mensch einfach mal sein Mitgefühl sprechen lassen. Das magische Wort nennt sich "Einfühlungsvermögen".
"Und wenn dich 35min des Films schon so zum Nachdenken darüber angeregt haben und dich in deiner vermeintlich zielführenderen Lebensweise bestätigen, hat er doch schon nicht so viel falsch gemacht ; )"
Wahre Worte.
Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
@Raven13
Ich würde da gerne auf einige Punkte näher eingehen, aber da du den Film leider nicht vollständig gesehen hast, wäre es jetzt etwas müßig jede Szene zu rezitieren, die deine "Kritikpunkte" widerlegt.
Ich kann deine Sicht "auf das Leben" zwar verstehen und ich ich sage ja auch nicht, dass ich aus meiner Position (so denke ich) so handeln würde wie die beiden im Film, aber innerhalb des Films sind ihre Handlungen absolut schlüssig und ihre beiderseitigen Motivationen werden sehr detailliert ausgearbeitet.
Wenn man EINE der unzähligen Botschaften oder Deutungen des Films mal ganz platt rausziehen möchte, ist es doch genau die, die du mit deinem Post ansprichst - "Schaut es euch an, sowas passiert wenn man...(füge alles ein was du als pflichtbewusster, mitfühlender Mensch als wichtig in einer Beziehung ansiehst)...vernachlässigt.
Manchmal ist es für die Leute eben nicht ganz so einfach und wenn man sich als "Dritter" die Gründe für die meisten Scheidungen so anhört, kann die doch rational fast jeder auf ein "Mein Gott, so schlimm ist das jetzt doch auch nicht...musst doch nicht gleich in den Sack hauen" runterbrechen, aber so simpel lässt sich zwischenmenschliches Zusammenleben und Empfinden nun mal nicht in Schubladen packen und von außen bewerten..
Und wenn dich 35min des Films schon so zum Nachdenken darüber angeregt haben und dich in deiner vermeintlich zielführenderen Lebensweise bestätigen, hat er doch schon nicht so viel falsch gemacht ; )
- CINEAST -
Eigentlich wollte ich mir den Film ja auch noch mal ansehen, hauptsächlich wegen Scarlett Johansson...aber wenn es wirklich ein Scheidungsfilm, in dem das Paar nicht gut auseinander gegangen ist, spar ich es mir lieber. Denn meine kompletten Teenie-Jahre waren genau so ein Film...Ne danke, dann muss ich mir das nicht antun.
@Raven13
Anstand, Respekt, Akzeptanz, Mitgefühl. Und gerade für eine(n) langjährige(n) Ehepartner / Ehepartnerin kann man doch nicht plötzlich die Gefühle (freundschaftliche Zuneigung) abschalten.
War bei meinen Eltern so...
Link zu meinem Letterboxd-Profil /// (ehem. FlyingKerbecs)
Gestern habe ich mich mal an den Film herangewagt. Nach den ersten 20 Minuten habe ich den Mist nicht mehr ertragen. Da ich aber sehen wollte, wie es endet, habe ich mir die letzten 15 Minuten noch angesehen. Schauspielerisch kann ich nach den wenigen Minuten schon sagen, dass Scarlett Johanssen und Adam Driver wirklich tolle Arbeit leisten. Inhaltlich finde ich den Film aber richtig schlecht. Was mich konkret stört?
Ich weiß, ich bin anders als 90 % aller Menschen, aber dazu stehe ich. Meiner Meinung nach gibt es Werte, die man nicht einfach aufgeben sollte, schon gar nicht gegenüber einem Menschen, den man viele Jahre geliebt hat. Anstand, Respekt, Akzeptanz, Mitgefühl. Und gerade für eine(n) langjährige(n) Ehepartner / Ehepartnerin kann man doch nicht plötzlich die Gefühle (freundschaftliche Zuneigung) abschalten. Ich bin da offenbar völlig anders gepolt, was diese Dinge im Leben angeht. Aus diesem Grund kann ich dem Film nichts, auber auch garnichts abgewinnen. Meiner Meinung nach zeigt der Film doch den Menschen nur, dass es offenbar völlig "normal" ist, auf diese Weise auseinander zu gehen.
Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
Ich habe mir den Film am 31. Januar 2020 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Ein absolut großartiger und herausragender Film, den ich mir wohl so schnell nicht wieder anschauen kann. Johannsson und Driver spielen sich sich die Seele aus dem Leib, die Dialoge und der eingestreute (schwarze) Humor sind wunderbar, das Drehbuch ist klasse und kriegt (im positiven Sinne) immer wieder die Kurve, um sich vor platten Tränendrückerszenen zu drücken und stattdessen etwas schlaueres abzuliefern. Die Nebendarsteller machen ihre Sache ebenfalls durch die Bank sehr gut und ich habe jeden Auftritt von Ray Liotta gefeiert. Ein, für mich, zutiefst trauriger Film, der einem die einfachen, aber häufig eben auch wichtigen Botschaften auf unterschiedlichste Weise, von traurig-emotional bis schreiend-komisch, Nähe bringt und mich insgesamt einfach sehr berührt hat. Für jeden Menschen der Familie hat und/oder sich auf auf seinem Leben ausruht, ohne über den eigenen Tellerrand zu schauen, ein wichtiger und empfehlenswerter Film. Hoher Unterhaltungswert! (Aktuell) Niedriger Wiederschauwert!
Meine Bewertung- CINEAST -
@PaulLeger
Da hast du Recht.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Nicht der ganz große Wurf aber in einem insgesamt eher enttäuschenden Filmjahr 2019 locker oben dabei und neben "Szenen einer Ehe" und "Nader und Simin" sicherlich jetzt schon zu den essentiellen Scheidungsfilmen zu zählen. Was ihn positiv von "Kramer gegen Kramer" abhebt ist das Vermeiden einer eindeutigen Parteinahme. Ich habe zwar eher mit Johanssons Charakter sympathisiert aber Driver gelingt es mühelos, auch für seine Figur Empathie zu wecken, etwas was Streep in ihrem "too little too late"-Auftritt, so großartig sie den auch spielt, nach einstündiger Absenz in der Handlung nicht mehr schaffen konnte.
@ luhp92
Finde schon, dass auch in "Marriage Story" über die Kernhandlung hinaus Subtext mitschwingt, etwa wird der Gegensatz zwischen High Art (New York, Theater) und Unterhaltungsindustrie (L.A., seichte TV-Shows) verhandelt, der ironischerweise in gewisser Weise dann auch hier Diskussionsthema wurde, wenn auch nicht inhaltlich, sondern exemplarisch anhand des vorliegenden Films.
@sublim77
Ich fühle mich wie MobyDick auch in beiden "Filmlagern" zu Hause. Weder auf das eine noch auf das andere möchte ich verzichten, gleichzeitig aber auch nicht nur Filme aus einem der beiden Lager schauen. Die Mischung macht es.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."