Bewertung: 3 / 5
Bei 65 schrie alles bereits von Beginn an nach B-Movie mit A-Movie-Effekten, und weitgehend wird genau das auch geliefert - die Handlung und Idee des Films sind trotz guter Besetzung und Ausstattung halt einfach nur Trash. Aber es ist auch jene Art von Trash, mit der man als Zuschauer sehr viel Spaß haben kann, wenn man genau auf sowas steht und sich auf diesen Unsinn einlassen will! Über einige Strecken hatten wir sogar mehr Spaß als mit Jurassic World - Ein neues Zeitalter, für einige von uns ein reinrassiges Debakel aus dem letzten Jahr. Von daher macht 65 jetzt nicht alles falsch, aber auch eine Menge nicht richtig. Dinofans kommen nicht drumherum, der Rest wartet vielleicht lieber auf die Streaming- und Heimkinoauswertung.
65 Filmkritik
Eigentlich ist Mills (Adam Driver) nur ein Entdecker, ein Raumfahrer da draußen in den Weiten des Weltraums. Eine unglückliche Kollision im All lässt ihn jedoch mitten auf unserer geliebten Erde abstürzen - nur leider nicht in der Gegenwart, sondern vor 65 Millionen Jahren... Zusammen mit einer weiteren Überlebenden, der jungen Koa (Ariana Greenblatt), muss sich Mills nun durch das Dickicht schlagen, denn nicht nur das Terrain ist zu dieser Zeit lebensgefährlich, sondern vor allem die heimische Tierwelt - denn geneigte Leser werden die Epoche flott zuordnen und ahnen, wer da auf unsere Freunde Jagd macht...
Trailer zu 65
Da wir ihn vorher nicht geschafft haben zu sehen, wollten wir euch nachträglich noch eine Kurzkritik zu dem neuen Dinoabenteuer 65 bieten, denn ob man sich den wilden Bestien ausliefern soll oder nicht, muss schon noch abschließend geklärt werden.
Wobei, was muss hier noch groß geklärt werden?! Das, worum es in 65 geht, wurde weitreichend in einer Vielzahl von Trailern vor Release eindeutig präsentiert: Menschen auf der Erde gegen Dinos. Klingt nach Jurassic Park oder Jurassic World, ist es aber nicht. Statt Familienspaß präsentiert sich 65 deutlich düsterer und hat stärker den Anspruch, ein Horror-Thriller zu sein. Dies gelingt auch gerade zu Beginn ganz gut, mit einer passenden Atmosphäre und bedrohlicher Szenerie. Der Film liefert dahingehend genau das ab, was die Trailer versprochen haben, inklusive der Absurdität.
Wenn man die Schwächen kennt und weiß, wie absurd eben die eigentliche Handlung ist, dann ist das Beste, was man tun kann, dem Thema nicht auszuweichen und es einfach vollumfänglich mitzunehmen. Genau dies tut 65 auch über den Großteil seiner knapp 90-minütigen Laufzeit. Menschen versuchen, in prähistorischen Zeiten zu überleben, der T-Rex als altbekannter Feind, die Natur mörderisch und die Aussichten auf Erfolg minimal. Die perfekte Mischung, die sich zwar schnell abnutzt, was jedoch aufgrund der dankbaren Laufzeit erst kurz vorm Abspann passiert. Da wir aber mitten in der Handlung einen gut gelaunten und wie immer solide agierenden Adam Driver erleben, hebt das den Film durchaus ein wenig im Niveau.
Leider wird es dann zum Ende etwas zu actionreich und während die Charakterentwicklung zwischen Mills und Koa recht gut gemacht ist, steigert sich 65 etwas zu sehr in sein Absurdistan. Da muss man als Zuschauer schon sehr viel akzeptieren, um statt Grusel nicht ab und an eher einmal zu lachen. Aber vielleicht ist es genau das, was der Film erreichen will. Es gibt einfach diese Kandidaten, die im Kern dämlich sind und die man keinem mit gesundem Menschenverstand empfehlen kann, und dennoch machen sie einer Gruppe von Zuschauern durchaus Spaß.
Ihr ahnt es, wir gehören dazu, und selbst wenn wir dem Film nicht mehr als die untenstehende Bewertung geben können, so werden wir ihn sicherlich noch ein paar Mal schauen. Dinos in einem Hirn-aus-Film sind und bleiben unschlagbar. Um das verschenkte Potenzial ist es dennoch schade.
Wiederschauwert: 40 %
