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Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt

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Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt

Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt Kritik

Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt Kritik
0 Kommentare - 03.02.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt" ist.

Bewertung: 2.5 / 5

Der Archäologe Milo Thatch (Michael J. Fox) glaubt an die Existenz der versunkenen Stadt Atlantis. Dafür wird er von seinen Kollegen und Sponsoren verlacht. Doch eines Tages, bekommt er die Möglichkeit, mit einer U-Boot-Mission nach der Stadt zu suchen, die er auch sofort wahrnimmt.

Alle paar Jahrzehnte erlebt Disney eine Flaute. Momenten kann man das Meisterwerk-Studio, hinter so vielen Klassikern, daß es eigentlich keinen Sinn mehr hat, sie aufzuführen, dabei erleben, wie sie scheitern. Letzte Gehversuche mit Katastrophen wie Strange World (2022) unterstreichen das. Und man erinnert sich vielleicht etwas nostalgisch verklärt an eine Zeit, in der das ähnlich war. Die 2000er waren für das Disney Animationsstudio auch genau deshalb eine Flaute, weil sie vermutlich dem Trend der modernen Animation hinterhergerannt sind. Mit Shrek – Der tollkühne Held (2001) und Toy Story (1995) bewiesen die anderen Studios, besser gesagt die innere Konkurrenz, daß der Zeitgeist nun ein anderer ist. Das ist aber gar nicht mal das primäre Problem von Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt. Denn die eigentliche Krux liegt in dem begraben, was der Film sowohl inhaltlich als auch mit den Figuren zu erzählen hat. Gleich zu Beginn dieser Reise wird das Klasse. Der Akademiker trifft auf das Proletariat. Eine Kombination, die natürlich einen gewissen sozialen Status und Klassizismus offenlegen könnte. Allerdings ist der Film dabei gar nicht daran interessiert, irgendeine Form von interessanter Wandlung herbei zusteuern und die Konflikte, werden dabei fast schon beiläufig ad acta gelegt.

Es ist ein Gespräch und plötzlich sind sie Freunde. Dann ist es wieder ein Gespräch und plötzlich sind die Freunde wieder Feinde und eigentlich alle Wendungen, auch die großen Twists, Romanzen und die Erklärung des Antagonismus werden hier eben durch kleine Momente behauptet, doch es steckt zu wenig Inhalt darin. Nun ist es vielleicht eine halbgare Kritik, sich daran zu stoßen, daß der Plot aus anderen Filmen übernommen wurde. Gerade Pocahontas (1995) kann man als wohl das Vorbild schlecht hin verstehen. Nun macht der Film hier eben einen Rollentausch und es wird von einer Reise ins unbekannte Land berichtet, nicht von den Ankömmlingen im unbekannten Land. Dann wiederum gibt es eine große Verbindung zum Jenseits, mit irgendwelchen Lichtern und Relikten, die so eine Art Mythos und Mythologie etablieren sollen. Gleichsam wird aber auch das nicht wirklich ausformuliert oder gar spannend inszeniert. Die grundsätzliche Idee jedoch bietet ja durchaus Kritik am Kolonialismus vergangener, wie auch moderner Tage an. Da reist man in ein Land, braucht irgendwelche Materialien und entwendet sie einfach. Hier gibt es sogar einen Seitenhieb, der auch ein wenig an Jäger des verlorenen Schatzes (1981) erinnert, wenn zum Beispiel eine Figur erzählt, daß man ja eigentlich nur dahingeht, um das andere Land und deren Bewohner zu bestehlen.

Dennoch hätte man sich vielleicht noch etwas mehr an den Vorbildern orientieren sollen. Große Abenteuerfilme und vor allem solche, die einen wirklichen Appeal haben, gibt es ja. Wenngleich auch zu wenige. Da fallen einem im Blockbustersegment solche Werke wie eben die Indiana Jones-Filme (1981-2023), aber auch Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten (1984) ein und dann plötzlich wird es schon sehr rar, was das angeht. Über modernere Abenteuerfilme schweige ich an der Stelle besser, sonst wird es wieder polemisch. Und ja, unterdessen befasst sich Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt dann mit so einer Art Culture-Clash, wie ihn eben auch der oben genannte Disney-Film, aber auch dessen 3D-Remake Avatar – Aufbruch nach Pandora (2009) zeichnete. Es gibt dann eben so ein paar Figuren, die eine Rolle spielen. Sie sind alle nett und haben so ihre Macken, manch einen würde man wohl aus modernen Gesichtspunkten heraus als rassistische Stereotype bezeichnen, wenn man denn einen Hang zur Polemik hat. Aber ja, ansonsten passiert da nicht viel mit ihnen. Sie sind ganz niedlich und wenn ich eben acht Jahre alt wäre, dann würde mich das sicherlich auch mehr reizen. Doch das reicht nicht mehr. Imperialismus und Kapitalismus gegen Anti-Imperialismus und Anti-Kapitalismus aufzuwiegeln, daß ist schon in seinem Kern eine noble Aussage, aber irgendwie auch nicht sonderlich originell und führt letztlich dazu, daß man sich langweilt.

Natürlich könnte man jetzt auch so eine Art Teenie-Schulfilm darin finden, wenn etwa der nerdige Milo Freundschaften unter den eher raubeinigen und exzentrischen Figuren findet. Man kann Disney zumindest lassen, daß dieses Werk hier keinen peinlichen Feminismus propagiert. Und so sind gerade diese Figuren auch recht emanzipatorisch, ohne daß man den Eindruck hat, daß Autoren sich selber und damit auch dem Zuschauer einredeten. „Das ist Feminismus, weil ich das jetzt sage!“ Grüße gehen an der Stelle an Star Wars: Die letzten Jedi (2017) und Captain Marvel (2019) raus. Ansonsten sind die Animationen nett und der Film nicht weiter unendlich langatmig.

Was nach einer atemberaubenden und wirklich interessanten Reise klingt, ist im Falle von Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt einfach nur ein Remake besserer Filme. Ja, die Botschaft ist gut, aber der Inhalt unoriginell und die Figuren banal, wie man sie kaum banaler schreiben kann.

Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt Bewertung
Bewertung des Films
510

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