Bewertung: 3.5 / 5
Jeder hat schon sicherlich einmal oder auch öfters gebabysittet, um sich neben dem Taschengeld etwas dazu zu verdienen. Meistens fallen solche Abende ganz ruhig aus, die Kinder schlafen und man wartet, bis die Eltern kommen, nimmt das Geld an und fährt nach Hause. Doch “The Sitter” zeigt, wie es auch noch ablaufen kann, und bietet eine aberwitzige Geschichte mit vielen gelungenen Gags und einen Jonah Hill in Höchstform. David Gordon Green kennt das Comedygenre so gut wie seine Westentasche. Dabei führte er Regie bei lustigen Filmen wie “Ananas Express”, aber auch schlechte Streifen sind in seiner Filmographie zu finden (“Your Highness”). Nach seinem jüngsten erwähnten Flop, der trotz namhafter Besetzung nur auf DVD erschien, kann er wieder einen unterhaltsamen Film vorweisen. “The Sitter” ist eine lustige Achterbahnfahrt mit vielen witzigen Momenten und einem hohen Unterhaltungswert. Er schafft es die Schwächen gut zu kaschieren, sodass man der Story nicht allzu viel Beachtung schenkt. Das Drehbuch von Gatewood und Tanaka kann mit vielen amüsanten Ideen punkten, zudem ist das Tempo stets auf einem hohen Niveau. Der Plot wirkt aber leider etwas zu konstruiert. Jonah Hill spielt Noah Griffith, der bei Mädchen besonders beliebt ist für seine Zungenkünste, willigt für seine Mutter ein, als Babysitter einzuspringen. Was anfangs nach einem entspannten Abend aussieht, wird zu einem Desaster, denn die Kinder, auf die er aufpassen muss, sind keine Engel. Die Rolle in “Bad Sitter” war die letzte bevor Hill Gewicht verlor. Ich werde diesen Hill vermissen, denn seine Statur hat auch immer wieder zur Komik beigetragen. Hier ist er wieder einmal sehr unterhaltsam und kann den Film locker tragen. Die Kinder machen ihren Job auch gut, vor allem Kevin Hernandez als Rodrigo hat die meisten Lacher auf seiner Seite. Sam Rockwell nimmt eine Auszeit und kann sich in der Komödie auch richtig austoben, und dabei beweist er Talent. Die schräge Rolle ist ihm wie auf den Leib geschrieben. “Bad Sitter” ist eine unterhaltsame Komödie ohne jeglichen Anspruch. Die Geschichte ist zwar absurd und unlogisch, aber sie bietet nur den Rahmen für die lustigen Gags. Der Humor ist nicht für jeden geeignet, Erwachsene werden wahrscheinlich bei diesem Film nicht auf ihre Kosten kommen. Teilweise ist der Humor unter der Gürtellinie angesiedelt, doch diese Szenen bringen auch einen zum Lachen. Die Dynamik im Film stimmt, und Noah hat mit jedem Kind seine witzigen Momente. Zum Beispiel versucht er Rodrigo davon abzuhalten, Bomben zu installieren (Was btw ein genialer Running Gag ist), und mit Blithe hat er auch so seine Schwierigkeiten, weil sie sich zu stark schminkt. So manch Szene ist wahnsinnig witzig ausgefallen, und man wird über die gesamte Laufzeit unterhalten. In der Mitte des Films gibt es kleine Hänger und Gagdurststrecken, sodass der Gesamteindruck etwas abnimmt. Aber im Großen und Ganzen ist “Bad Sitter” überraschend unterhaltsam ausgefallen.
Bad Sitter Bewertung