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Der Lorax

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Wenn der letzte Baum gerodet ist ...

Der Lorax Kritik

Der Lorax Kritik
0 Kommentare - 17.07.2012 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).

Bewertung: 3.5 / 5

Himmel, ist Ted verknallt. Es hat ihn total erwischt. Nicht nur, dass die von ihm Verehrte einfach schon viel erwachsener wirkt, sie ist in jeder Hinsicht anders als die anderen Mädchen in der künstlichen Stadt Thneed-Ville. Klingt komisch? Sieht auch komisch aus, dieser futuristische Ort. Doch sobald wir uns an den technischen Spielereien sattgesehen haben, führt das Abenteuer des zwölfjährigen Ted in die Vergangenheit, in eine Zeit, in der es noch echte Bäume gab. Und der Freund dieser Bäume war Der Lorax. Mit der drolligen Stimme von Danny DeVito erklärt der haarige Waldbewohner dem Jungen, warum die Farbe Grün mittlerweile kaum mehr einer kennt. Chris Renaud und Kyle Balda führten Regie bei diesem kindgerechten 3D-Animationsabenteuer.

Ted ist ein ziemlich lieber Bub. Allerdings, wenn sein Interesse und sein Ehrgeiz geweckt sind, dann möchte er auch Nägel mit Köpfen machen. Ihn interessieren Hintergründe und Zusammenhänge beim Thema Umwelt, und er verfolgt auch sein persönliches Ziel. Seine Nachbarin Audrey sieht in ihm (noch) nicht den Jungen, den sie sehen soll. Er ist nur der nette, kleine Ted von nebenan.

Trailer zu Der Lorax

Scheinbar hat er aber mal gehört, dass man Mädchen ihre Wünsche von den Augen ablesen muss. Und er kennt Audreys geheimen Wunsch: Sie will endlich einen echten Baum sehen. Der Ort, in dem sie leben, Thneed-Ville, ist eigentlich schön bunt. Aber alles ist angemalt oder besteht im besten Fall aus farbigen LEDs. Per Knopfdruck simuliert man die Jahreszeiten, verändert den Himmel und die Pflanzen. Wenn man nicht weiß, dass es anders gehört, kann man sich im Reich von Bürgermeister OHare vielleicht wohlfühlen. Doch auch Teds Oma kennt andere Zeiten und verrät ihm Dinge vom Leben früher.

Ted muss vor die Tore der Stadt, in eine apokalyptisch anmutende Landschaft. Dort gibt es einen letzten existierenden Samen, um erneut einen Baum zu pflanzen. Wie es so weit kommen konnte, dass auch der letzte Baum gerodet wurde, erzählt der Once-ler. Er lebt allein in einer Hütte vor der Stadt und schämt sich für seine Dummheit und Gier. Er hat den Rat des Lorax (Stimme von Danny DeVito) ignoriert und nur seinen Profit gesehen. Ein in Amerika weit verbreitetes Phänomen, das bis ins Filmgeschäft geschwappt ist.

Mit Chris Renaud, dem Regisseur von ICH - einfach unverbesserlich, wurde scheinbar der optimale Mann für diese Verfilmung des Kinderbuches von Theodor Geisler, in Amerika besser bekannt als Dr. Seuss, gefunden. Seuss-Storys sind ein Selbstläufer, er schrieb unter anderem auch den "Grinch". Der Lorax erschien 1971 mit laut Danny DeVito "prophetischen Zügen". Als buntes, kinderfreundliches Musical will der Film der heilen Welt auf den Zahn fühlen. Sonderlich tief bohrt amerikanische Gesellschaftskritik in Sachen Umweltschutz nie, da wäre man zu nah an der Realität. Das Ergebnis dürfte in Deutschland nur die jüngsten Zuschauer begeistern.

Der Story fehlt es vor allem an Humor, um auch ältere zu unterhalten. Der Lorax ist ein Märchen, das ganz klassisch im "Es war einmal"-Stil erzählt wird und sich sehr verspielt gibt. An manchen Stellen gibt es ausgezeichnete Aufnahmen mit 3D-Effekt, an anderen werden die technischen Möglichkeiten fast sträflich ignoriert. In den USA erlebte der Film dennoch einen sehr erfolgreichen Start. Die Identifikation mit den Figuren fällt eher schwer, doch nach den knapp 90 Minuten kaugummibunter Berieselung hat man schon irgendwie Lust, einen Baum zu pflanzen.

Der Lorax bekommt 3,5 von 5 Hüten.


(Quelle: teleschau - der mediendienst | Claudia Nitsche)

Der Lorax Bewertung
Bewertung des Films
710

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