Bewertung: 4.5 / 5
Zugegeben: Als ich "The Beyond" im zarten Alter von 12 Jahren das erste Mal heimlich, auf dem elterlichen Video Recorder gesehen habe wirkten viele der Effekte weitaus realistischer auf mich, als sie das heute noch tun. Und obwohl man heute weitaus Härteres aus dem Mainstreamkino gewohnt ist, bleibt der Film auf der Beschlagnahmeliste der BPJM. Natürlich geizt "The Beyond" keineswegs mit garstigen Ekel-Effekten und die eine oder andere Stelle mag bis heute zu viel für zart besaitete Zuschauer sein. Vergleicht man ihn jedoch mit Filmen wie "Martyrs" der ungeschnitten in den deutschen Videotheken gelandet ist, wirkt "The Beyond" doch eher harmlos. An vielen Stellen erkennt man die Herstellung der Effekte leicht, wie z.b. bei den angreifenden Vogelspinnen in der Bibliothek, jedoch bleibt der Ekeleffekt trotzdem selten aus. Zumal handgemachte FX meines Erachtens noch immer weitaus effektiver funktionieren als billig wirkende CGI. Besonders die von Fulci auch in anderen Filmen genußvoll zelebrierten Großeinstellungen herausgerissener Augen haben von ihrer Wirksamkeit bis heute nichts verloren. Der wundervoll schummerige Synthie-Soundtrack tut sein übriges, um eine wohlige Gruselathmosphäre zu erzeugen, die moderne Horrorfilme nur noch sehr selten erreichen. In Verbindung mit den geradezu psychedelischen Aufnahmen von eines von ungelöschtem Kalk zerfressenen Gesichts in der Anfangssequenz entwickelt der Film seine ganz eigene Art der Ekel-Ästhetik. Auch wenn "The Beyond" vor allem im Drehbuch und den Dialogen die für Italo-Horror üblichen Schwächen zeigt, versprüht er dennoch einen unglaublichen Charme. Glücklicherweise ist auch mittlerweile eine restaurierte und ungeschnittene Fassung dieses Films auf DVD (EC Entertainment) erhältlich, der früher fast nur in einer qualitativ sehr schlechten hollandischen Video Fassung zu sehen war. Fazit: "The Beyond" ist ein absoluter Kultfilm und wahrscheinlich Lucio Fulcis beste Arbeit. Ein Muss für jeden Horrorfan und defnitiv einer meiner Lieblingsstreifen in diesem Genre.
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