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Die Highligen drei Könige

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Die Highligen Drei Könige Kritik

Die Highligen drei Könige Kritik

Die Highligen drei Könige Kritik
0 Kommentare - 04.12.2021 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Die Highligen drei Könige" ist.
Die Highligen drei Könige

Bewertung: 3.5 / 5

Ein letztes Mal wollen die drei Schulfreunde Ethan (Joseph Gordon-Levitt), Isaac (Seth Rogen) und Chris (Anthony Mackie) eine große Feier an Heiligabend in New York besuchen. Die alte Zeit lässt sich nicht so einfach wieder holen und so stehen Isaac als Familienvater und Chris als erfolgreicher Sportler mitten im Leben. Nur Ethan, der bedingt durch den verfrühten Tod seiner Eltern nie so ganz an die Erfolge seiner Freunde anknüpfen konnte, ist die Tradition der Freunde von enormer Wichtigkeit.

Ach das Träumen von der großen Revolution: Für Seth Rogen, den Pseudo-Rebell mit Hang zum übertriebenen Konsum von Drogen muss das schon eine intellektuelle Erkenntnis sein, wenn Charaktere das Glück haben, jeder Orts Gras, Kokain, Tabak oder Alkhol zu konsumieren. Das Verlangen nach substanziellem Ausleben des Individuums zieht sich wie ein roter Faden durch die Filmografie des US-Amerikaners. Von Bad Neighbors (2014), über The Interview (2014) bis hin zu Die Highligen Drei Könige, ist es Seth Rogen und seinem Kollegen und Freund Evan Goldberg ein besonderes Anliegen die Freiheit zur Substanz zur Schau zu stellen. Nun würde man unter anderen Umständen vielleicht eine etwas armselige Revolte darin sehen, wenn da nicht dieses Amerika wäre. Das "tollste" Land der Welt gehört leider Gottes auch zu den konservativsten Ländern der Welt. Zwar ist Deutschland in dieser Hinsicht nur marginal weiter, aber zwischen absolutem Totalausfall und irgendwie erträglich, kann sich Deutschland zumindest, was das Verständnis von Drogen angeht, in letztere Kategorie stecken lassen. In jedem anderen Land wäre so etwas wie Die Highligen Drei Könige also gar kein Revoluzzer-Film, doch der Umstand der Prüderie in den Staaten macht selbst Rogen und sein Team zu Freigeistern. Ob Pseudo-Skandalfilm The Interview (2014), oder Endzeitfilm fernab jedweder Probleme von normal Sterblichen wie Das ist das Ende (2013), reiht sich Die Highligen Drei Könige perfekt in die Stratosphäre jener Kunstwerke über das konservative Leben ein.

Trailer zu Die Highligen drei Könige

Denn während sich Rogens Charakter in unsagbar peinlichen Kiffer-Horrortrips verliert, sind die gezeigten Charaktere alles andere als aufmüpfig oder rebellisch. Rogen mimt hier einen Familienvater, der einfach noch nicht dazu in der Lage ist, Vater zu werden, da ja sein bisheriges Leben so abweit von jedweder Norm stattgefunden hat, weswegen er natürlich auch nicht mitten im Leben steht. – Was er tut. Seine Figur ist unfassbar juvenil und naiv, daß es nicht verwundert, daß man mit tatsächlichen Aufgaben nicht zurechtkommt. Worin der Eine eine systemische Analyse sieht, versteckt insgeheim das Verlangen nach Anpassung, mit gewissen Vorzügen zu einer regelmäßigen Eskapade. Nun plant die Gesellschaft solche jedoch bereits im Vorhinein ein, wodurch Menschen ja überhaupt erst die Möglichkeit bekommen, sich im Rausch über das Leben zu beklagen und daran zu erfreuen, wie rebellisch man doch immer noch ist. Das Lamentieren über das Leben wird in bestimmten Staatsformen sogar gesellschaftlich geduldet, weswegen brave Arbeiter ihren Urlaub nicht umsonst auch zu Feiertagen nehmen. Gerade in Deutschland wird ein Jeder an Fasching davon ein Lied singen. Nun könnte man also, wenn man tatsächlich nach Maßstäben des 21. Jahrhunderts ginge, in Die Highligen Drei Könige so gar keine Revolution sehen, weil das ja alles eingeplant ist. Doch so ganz frei von Fortschritt ist Jonathan Levines Regiearbeit dann doch nicht, weil man in Amerika natürlich auch mit anderen Maßstäben rechnen muss. So ist das konservative Land, in welchem ein Präsident der demokratischen Partei schon zum höchsten der Gefühle gehört, eben entwicklungstechnisch gut hundert Jahre zurück im Vergleich zum relativ moderatem Europa.

Doch lässt man mal außer Acht, daß der Film in jedem Fall nicht zu den aufmüpfigen, gesellschafftsverändernden Filmen gehört, wie er es vielleicht gerne hätte, so darf man auch auf gutes Hoffen. Denn der Fil erzählt im Kern eine wirklich ansehnliche Geschichte über Freundschaft, die zwischen Komik und Tragik erstaunlich gut wandeln kann. So ist der leider viel zu rar gewordene Jospeh Gordon-Levitt eigentlich komplett unterfordert mit der Figur des Ethan Miller. Einem Mann, der natürlich ob etwaiger Traumata in der Vergangenheit, daran festhält bestimmte Rituale und Ideen seiner Jugend abermals aufleben zu lassen. Dem Zuschauer wird schon von Beginn an klar, daß die Figur hier natürlich eine Ablenkung vom Leben braucht. Zwar lässt der Film aus, warum genau die Figur indes gescheitert ist, doch lässt sich dieser Umstand aufgrund der Prämisse und den folgenden intimen Gesprächen durchaus erahnen. Ebenso sind Rogen und Anthony Mackie als Sportler ein tolles Gespann, was eben diese Freundschaft durch ihre einfache Präsenz schon anschaulich gestaltet. Viel Tiefe bekommen die Charaktere zwar nicht, allerdings stehen auch alle drei Figuren an einem Scheideweg im eigenen Leben, wodurch sich die Problematik, aber auch die Verbundenheit, die die drei Freunde genießen, gut zum Zuschauer transportiert. Allgemein ist die Chemie zwischen den drei Akteueren schon ziemlich gut.

Gerade weil auch die Charaktere nicht ungleich sind, und die hohe Gagdichte eben für eine extreme Kurzweiligkeit sorgt, sind die offensichtlich inhaltlichen Banalitäten auch leichter zu ertragen. Unterdessen reiht der Film auch erfolgreich einige Musikeinlagen, oder Montagen aneinander, wodurch der Film eine zusätzliche Dynamik und damit ein großartiges Pacing zu sich hat. Und überhaupt ist Die Highligen Drei Könige kein Werk ohne Humor. Lässt man den Löwenanteil von Rogen mal außen vor, so ist gerade die Figur von Michael Shannon großartig und fügt sich perfekt in das absurde Szenario. Wenngleich The Worlds End (2013) eine bessere Saufnacht zutage fördert, ist auch dieser Film von extrem skurrilen Momenten befüttert. So bekommt gerade die von Michael Shannon gespielte Figur des Mr. Green mit die besten Lacher im gesamten Film. Und gerade weil Shannon so ernst in seiner Rolle bleibt, erinnert er dabei sogar in einigen Momenten an den großartigen Leslie Nielsen in Die nackte Kanone (1988). Ein ähnlich ausgelegter Cameo von Liam Neeson in Ted 2 (2015) untermauert abermals, daß gerade Humor am besten in Kombination mit Ernsthaftigkeit funktioniert. Und gerade weil die Figur von Shannon sich auch als waschechter Engel entpuppt, baut der Film damit (vermutlich) unfreiwillig sogar noch eine Kritik an der Institution Kirche ein. So muss man zwar kein Genie sein, um die Kombination aus Gesagtem und Weihrauch in Verbindung mit Drogenkonsum zu sehen. Allerdings ist die Kirche vielleicht auch ein sehr manipulatives Haus, was der Film hier gut zutage fördert.

Erahnen lässt sich gleich zu Beginn von Die Highligen Drei Könige wohin die Reise gehen wird. Durchaus finden Rogen und sein Team auch immer noch nicht die richtige Balance aus Witz und Absturz, während die Geschichte dennoch einen gewissen Charme zu sich hat. In manchen Momenten vielleicht gar unfreiwillig kritisch, wird dieser Film vor allem durch seine Hauptdarsteller getragen und schafft es im Gegensatz zu vielen anderen Vertretern des Genres den schmalen Grat zwischen Komödie und Drama zu transportieren.

Die Highligen drei Könige Bewertung
Bewertung des Films
710

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