Bewertung: 4 / 5
Mit 146 Minuten ist Die Tribute von Panem - Catching Fire nicht sonderlich kurz geworden und manch einer wird sich vielleicht über den schleppenden Anfang aufregen, bevor es wirklich wieder in die Arena geht. Dank neuem Schauplatz wird genug Abwechslung zum Vorgänger geboten. Wir empfanden die Laufzeit insgesamt aber als angenehm, da so der Story auch ein wenig Raum zur Entfaltung gegeben wird und dies ist auch wie beim Vorgänger nötig. Basierte das Buch nahezu nur auf den Erlebnissen von Katniss, rücken die im Hintergrund durch Präsident Snow gesponnenen Intrigen stärker ins Rampenlicht. Catching Fire bekommt damit eine viel stärkere politische Bedeutung, auch wenn die dystopische Gesellschaftskritik an vielen Stellen zu oberflächlich bleibt. Doch dies ist der Preis, den der Film zahlen muss, will er die Zuschauer sowohl mit Action als auch etwas Tiefe und popkultureller Bedeutung unterhalten. Letztlich ist Die Tribute von Panem kein 1984.
Weniger gut haben uns an vielen Stellen die Trickeffekte gefallen. Konnte dies beim ersten Teil noch verziehen werden, ist durch den Erfolg des Vorgängers die Trickqualität bei Die Tribute von Panem - Catching Fire nicht mehr zu ignorieren. Zwar gefällig, aber bei weitem nicht auf Augenhöhe mit anderen Blockbustern. Hier hätte ein etwas üppigeres Budget Wunder gewirkt, um vielen Tricks die Künstlichkeit zu nehmen. Auch hätte mehr Bombast und Pomp im Kapitol wahre Wunder bewirkt. Das vielgepriesene Mädchen, welches in Flammen steht, ist genau in den visuellen Momenten, wie beim Vorgänger, erstaunlich nichtssagend. Imposant sieht anders aus. Auch fallen an vielen Stellen die visuellen Differenzen zwischen Buch und Film auf, wobei dies auch dem Schreibstil von Collins anzurechnen ist, die selten explizit ins Detail geht und damit unterschiedlichen Vorstellungen der Leser Tür und Tor öffnet.
Trailer zu Die Tribute von Panem - Catching Fire
Die Tribute von Panem - Catching Fire ist eine der wenigen Ausnahmen, die als Fortsetzung trotz Regiewechsel und hoher Erwartungen zu gefallen weiß. An einigen Stellen besser, an anderen Stellen schlechter als sein Vorgänger, aber auf jeden Fall nahezu auf Augenhöhe präsentiert Francis Lawrence den zweiten Teil der Hungerspiele. Sobald der Abspann läuft, dürften einige Nichtkenner des Buches wohl auch ungeduldig auf die Uhr schauen, wann denn Teil 3 in den Kinos startet, Cliffhanger inbegriffen. Catching Fire macht Lust auf mehr und die beiden Finalteile Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1 und Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 2 sind bei Francis Lawrence in guten Händen.