Bewertung: 4 / 5
Der Gymnasiallehrer Rainer Wenger (Jürgen Vogel) soll in der anstehenden Projketwoche den Begriff der Autokratie mit seiner Klasse klären. Wenig begeistert vopn dem Thema - wollte er doch eigentlich Anarchie haben - stellt er der Klasse das Thema vor, welche sich einstimmig einig darüber sind, daß es so etwas wie den Nationalsozialismus nie mehr geben könne. Daraufhin plant er ein Experiment und ernennt sich zur Leitfigur der Klasse, stellst Slogans, neue Regeln und Vorgaben Auf. Unter dem Pseudonym "Die Welle" gründet sich eine Bewegung, die Andersdenkende ausschließt und nach und nach über die Stränge schlägt.
Das dieser Thematik eine wahre Begebenheit zu Grunde liegt, ist vielleicht nicht sodnerlich verwunderlich, aber dennoch erschreckend. Das diese ihren Uhrsprung in den USA hatte ist noch viel weniger erstaunlich, aber sollte einem zu Denken geben. Gerade jetzt nachdem der Film einige Jahre auf dem Buckel hat, hat er leider nicht an Aktualität eingebüßt sondern viel mehr noch gewonnen.
Dabei funktioniert das Konzept denkbar simpel, und simpel sind damit auch die Charaktere. Eines der wenigen Aspekte am Film, den man ihm negativ auslegen möchte. Denn sowohl Rainer, Tim Stoltefuss (Frederick Lau), Marco (Max Riemelt), als auch Karo (Jennifer Ulrich) sind in ihrer Ideologie und ihrem handeln mehr als klar. Damit muss der Zuschauer zwar nicht sonderlich viel über das Gut/Böse-Schema nachdenken, banalsiert aber gleichzeitig Motivation und Glauben. Es liegt ein gewisses Paradoxon in dieser Darbeitung. Denn klar ist, die Ideologie des Faschismus ist nicht Komplex, Menschen sind es aber häufig. Dadurch wirkt dasd Gezeigte allerdings manchmal sehr klischeehaft und mehr konstruiert als organisch.
Ein besonderes Augenmerk legt der Film auch auf die Entwicklung von Tim. Frederick Lau spielt diesen Charakter, der - wie sollte es auch anders sein - ein bisschen verschorben ist, ein Außenseiter und im Falle der Stereotypenbildung sicherlich auch ein großer Nerd. Das gerade solche Menschen sich dem vermeintlich Gemeinschaftssinn des Faschismus hingeben muss man erstmal zu hundert Proenzt belegen. Klar ist, daß eine gewisse Affinität für dieses Denken vorherrscht. Und auch das Schauspiel von Lau ist dahingehend beeindruckend.
Doch nicht nur sien Schauspiel ist zu loben. Denn auch Jürgen Vogel bringt diesen "coolen" Lehrer in allen Bereichen super rüber. Denn sein Charisma ist zu jedem Zeitpunkt spürbar und man würde ihm vermutlich wirklich so einiges Glauben. Er kann den Film tragen und sein Charakter ähnelt dem von Lau tatsächlich auch sehr. Denn auch er lebt in gewisserweise das Leben eines Außenseiters.
Über allem thront diese Anspannung und Beklemmtheit, die Regisseur Dennis Gansel mit Bravur inszeniert. Der Film ist für deutsche Verhältnisse auch tatsächlich erschreckend satt in seinen Farben, was der ganzen Thematik aber auch nur gerecht wird. Gerade der Wettkampfg in der Schwimmhalle ist trotz seiner Unruhe und vielen Blickpunkten auf Charaktere durch die Szenerie so ruhig und satt, daß es fast verwundert, wie kalt der Ganze Film rüberkommt.
Dadurch ensteht ein Film, der sich zwar in klaisschen Film-Gengres von Deutschen Kino beheimatet, aber durch seine Komplexe Handlung, das Schauspiel und die Regie eben so viel mehr ist. Ein Film der heute nicht aktueller sein könnte und dadurch fast schon erschreckend wirkt.