Bewertung: 1.5 / 5
Nachdem ich den Film nun auf Disney+ ebenfalls nachgeholt habe, hier also meine Meinung zum letzten Beitrag des MCU.
ACHTUNG EVTL. SPOILER
Trailer zu Eternals
Kurzfassung: ich mag den Film nicht;
Langfassung:
Nachdem ich bereits mit "Black Widow" schon nichts anfangen konnte und Shang Chi (welchen ich im nachhinein zu gut bewertet habe) im besten Fall noch Mittelmaß war, ist Marvel/Disney nun Mit "Eternals" ganz unten angekommen und meines Erachtens seinem schlechtesten Beitrag seit über 10 Jahren. Ob es nun an mir liegt und sich doch eine gewisse Müdigkeit eingestellt hat anhand all der Superhelden Verfilmungen des letzten Jahrzehnts, kann ich derzeit noch nicht richtig beantworten. Was dagegen sprechen würde ist, das die MCU Serien für mich doch relativ gut funktionieren. Im Kino hat das MCU (Sony mal ausgeschlossen) bei mir aber gegenwärtig nach drei dürftigen Filmen, einen recht schlechten Stand. Aber gehen wir mal konkret zum Film über.
"Eternals" ist trotz anfangs ein wenig anderer Vermutung, dann doch eine Art von "Origin Film", welcher sich hierbei der Deviants bedient, welche ebenfalls aus der Feder von "Eternals" Erschaffer Jack Kirby stammen. Comickenner sollten damit also schon Berührung gehabt haben und so in etwa eine Ausrichtung im Kopf haben. Der Film zeigt uns dann auch immer wieder in Rückblenden, warum die Eternals auf der Erde sind, was ihre eigentliche Aufgabe ist und warum sie sich bisher dezent zurückgehalten haben. Das natürlich nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint und es noch zu dem einen oder anderen "Twist" kommt, kann man sich dann entsprechend auch denken.
Damit sind wir dann auch bereits beim ersten Problem angelangt, nämlich das der Film seine Story auf der geradeso schlichtesten und linearsten Ebene erzählt, die greifbar in Reichweite war, welche das Ganze viel zu vorhersehbar macht. Das sich diese Erzählstruktur dann noch über annähernd drei Stunden ausbreitet, überschreitet leider die Grenze des Erträglichen bei weitem.
Die Regiesseurin Chloé Zhao, welche eigentlich bewiesen hat, das sie in punkto Charakterzeichnung auftrumpfen kann, bekommt dies in "Eternals" zu keinem Zeitpunkt glaubhaft und nachvollziehbar an die Startlinie. Das sie hier in 157 Minuten kein Land gewinnt, kann ich mir nicht vorstellen und glaube eher das dies dem Drehbuch und den Voraussetzungen des MCU geschuldet ist.
Die Figuren der Eternals bleiben im Laufe des Films oberflächlich, nüchtern und vor allem austauschbar. Irgendwelche Motivationen, Beweggründe oder Loyalitäten können die Charakterer niemals glaubhaft vermitteln und können so keine emotionale Bindung zum Zuschauer aufbauen. So bleiben Tode, die im Film vorkommen, auch komplett bedeutungslos und ohne jegliches Gewicht dahinter.
Erschwerend kommt noch dazu, das manche Figuren erst ziemlich weit im fortgeschrittenen Film ihren Platz bekommen und so, obwohl sie evtl. das Potential hätten, ebenfalls in die Liga der Austauschbaren eingereiht werden können. Ein Kumail Nanjiani als Kingo ist z.B. noch eine Figur mit entsprechenden Möglichkeiten, gerade weil er einen interessanten und netten Hintergrund besitzt, bekommt aber zu wenig Platz geboten und verkommt am Ende doch zu einem Gag-Lieferant, dessen Humor leider nie zündet.
Die Bilder sehen sehr wertig aus, aber das ist bei einer Produktion dieses Ausmaßes eigentlich eine Voraussetzung. Trotz der großen Bilder, wirken diese aber auch recht unterkühlt und unterstreichen im negativen Sinn noch die fehlende Emotionsbindung zu den Charakteren.
Die musikalische Untermalung hat mich äußerst postiv überrascht und gehört mit zu den besten Arbeiten eines MCU Films seit geraumer Zeit. Leider wirkt sie dann doch deplaziert und viel zu groß für die nicht vorhandenen Emotionen der Charaktere.
Zumindest aus meiner Sicht und soweit ich mit dem Ausgangsmaterial von Kirby bewandert bin, sehe ich in diesem Film trotz Aussage von Kevin Feige, keine Stilparallelen zu den Comics. Also eigentlich ist der Film so ziemlich das genaue Gegenteil, was ich von einem Eternals Film, angelehnt an den Kirby Comics, erwartet habe. Dies soll nicht wertend für den Film selbst einfließen, aber sei an der Stelle auch mal erwähnt.
Da die Figur von Dane Whitman, wahrscheinlich wegen GoT Star Kit Harington, im Vorfeld oft mit dem Film in Verbindung gebracht wurde, muss auch hier kurz gesagt sein, das der Charakter für den Film einfach keine weitere Bedeutung besitzt. Hier wird nur eine neue Figur kurz angeteasert, welche später im MCU noch seine Rolle spielen wird. Hätte man in der Form auch in jeden anderen x-beliebigen Marvel Film unterbringen können.
So bleiben am Ende des Tages für mich nur zwei vielversprechende Post-Credit Szenen, welche auf einen evtl. besseren zweiten Eternals Film (Post-Credit 1) hindeuten und eine interessante "Michael Moorcock Gedächtnisszene" (Post-Credit 2).
Fazit:
"Eternals" ist ein Beitrag des MCU der viel will und eigentlich nichts davon erreicht. Der Film ist, für die Ebene auf welcher er erzählt, viel zu lang geraten und überschlägt sich höchstens in Superlativen der Langeweile. Die Abgründe der Bedeutungslosigkeit und Austauschbarkeit welche der Film auslotet, sind wirklich erschreckend.
Bewertung: 3 von 10 Punkten