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Family Man - Eine himmlische Entscheidung

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Family Man Kritik

Family Man - Eine himmlische Entscheidung Kritik

Family Man - Eine himmlische Entscheidung Kritik
0 Kommentare - 24.12.2021 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Family Man - Eine himmlische Entscheidung" ist.

Bewertung: 2.5 / 5

Als der erfolgreiche Broker Jack Campbell (Nicolas Cage) kurz davor steht, einen lukrativen Deal abzuschließen, trifft er einen kriminellen Straßenjungen, dem er helfen möchte. Anschließend wacht Jack im Bett mit Kate (Téa Leoni) auf, welche seine langjährige Jugendliebe war, welcher er zugunsten seines beruflichen Aufstiegs verließ. Nun ist er Ehemann, Vater mit zwei Kindern und findet sich recht schnell in seinem neuen Leben zurecht.

Der amerikanische Traum. Berichtet er von sozialen Aufsteigern, finanzieller Unabhängigkeit, der großen Freiheit und Macht. Viele Filme, etliche Filme, unendlich viele Filme haben sich dieser Thematik bereits angenommen. Mal mehr, mal weniger kritisch, suchen die Künstlerinnen und Künstler hinter den Werken eine Antwort auf die Frage nach der Kälte des Materialismus. Kurz nach seinem Durchbruch mit Rush Hour (1998) inszenierte Ratner Family Man. Einen Film über einen Mann, der erkennen muss, daß Geld alleine im Leben nicht glücklich macht. Dabei ist das Werk vor allem von Klassikern wie Ist das Leben nicht schön? (1946) und Charles Dickens’s Eine Weihnachtsgeschichte (1843) inspiriert. Nicht umsonst ließe sich die Hauptfigur auch als moderne Variation von Ebenezer Scrooge verstehen. Doch Family Man ist eben nicht einfach eine weitere Erzählung der bekannten Werke, sondern ein eigenständiger Film, der sich in gewissen Maßen eben auch die Freiheit nimmt, etwas mehr, oder auch etwas weniger sein zu wollen. Alleine der Ansatz ist hier sehr different, weil die Figur sich viel weniger in surrealen Trips verliert.

Dabei profitiert der Film primär von seinen beiden Hauptdarstellern. Nun ist Cage ja vor allem dafür bekannt, ein Schauspieler zu sein, der eigentlich alle Bandbreiten des Spiels abdeckt und dennoch selbst den schrägsten Figuren noch eine gewisse Würde verleihen kann. Gerade weil Cage auch in Family Man eher untypische Handlungsweisen und Reaktionen auf bestimmte Situationen hervorruft, passt er perfekt in diesen Film. Es ist fast so, als würde sich Cage die ganze Zeit über diese absurde und vor Klischee triefende Geschichte lustig machen, ohne daß sein Spiel den Zuschauer komplett aus dem Film reißen würde. So schafft er den für ihn typischen Spagat aus seriösem Drama und Cartoon. Ihm gegenüber steht die von Téa Leoni gespielte Kate, die nun das Objekt der Begierde wird. Zwar ist die Charakterisierung der Figur alles andere als neu, dennoch gibt Leoni der Figur einen gewissen Charme, weil sie so umsorgend und die Liebe, die sie für ihren Mann, aber auch für die Familie empfindet, recht wirkungsvoll auf die Leinwand transportiert.

Unabhängig davon bewegt sich Family Man auf bekanntem Terrain. Bereits am Sekunde eins ist eigentlich klar, was der Film erzählen will. Das gemütliche Familienabenteuer gibt sich nicht nur der sexlosen Prüderie hin, gleichsam wird auch jede als kontrovers angesehene Deutung einer Person angekreidet und umgewandelt. Dazu soll der Film im Gewand einer Komödie fungieren, wenngleich sich da auch die Frage stellt, wann diese dann tatsächlich stattgefunden hat. Denn nicht nur wird zu keinem Zeitpunkt ersichtlich, was am Film jetzt so etwas wie eine Pointe zu einem Witz sein soll, gleichsam hat der Film trotz des Komödienstempels anscheinend auch gar nicht den Anspruch überhaupt eine sein zu wollen. Denn über Weite strecken ist das Werk vor allem darauf aus, eine wirklich herzzerreißende Geschichte erzählen zu wollen, die sich aber zum einen ob ihrer gewohnten Abläufe und gleichzeitig, ob dem nicht vorhandenem Interesse an den Hauptfiguren, gar nicht entfalten kann.

So verschachtelt der Film drei verschiedene Genres ineinander, ohne dabei wirklich funktionieren zu können. Zum einen eben die Gaglose Komödie, dann der Weihnachtslose Weihnachtsfilm und schließlich die völlig unnahbare und überzogene Liebesgeschichte. Das alles soll dann in einem vermeintlichen Märchen verpackt werden, was sich aber zu keinem Zeitpunkt irgendwie traumhaft, oder abseits der Realität stattfindet. Das Problem wird deutlich, wenn der Film seinen Fokus vermehrt auf die Beziehung zwischen Jack und Kate legt. Zwar werden Figuren wie der von Don Cheadle verkörpere Engel im Film eingebaut, allerdings hat das keinen Platz in der Geschichte. Und so erinnert die Melodramatik vor allem an L.A. Crash (2004), nicht aber an einen übertriebenen, lustigen Weihnachtsfilm.

Schade ist, daß Family Man seinem Hauptdarsteller nicht genug Raum gibt, etwas zu probieren. Denn Cage versucht sein Bestes gegen diese Geschichte anzuspielen, die eben in stereotypen Mustern verweilt. Ein Mix aus altbekannten ist zwar spannend, doch die Botschaft ist nur ein weiteres Klischee, daß nicht so recht zünden will. Und so verbleibt der Film als ein inhaltsleeres Resozialisierungskonzept für seine Hauptfigur.

Family Man - Eine himmlische Entscheidung Bewertung
Bewertung des Films
510

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