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Frankenstein trifft den Wolfsmenschen

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Wolf Man v. Frankenstein: Dawn of Dark Universe

Frankenstein trifft den Wolfsmenschen Kritik

Frankenstein trifft den Wolfsmenschen Kritik
0 Kommentare - 30.01.2018 von Silencio
In dieser Userkritik verrät euch Silencio, wie gut "Frankenstein trifft den Wolfsmenschen" ist.

Bewertung: 3 / 5

Als zwei Grabräuber in die Familiengruft der Talbots eindringen und den Sarg von Larry Talbot öffnen, scheint der Vollmond auf den toten Wolfsmenschen und belebt ihn so wieder. Nachdem der Wolfsmensch wütet, wird Talbot am nächsten Morgen mit einer schweren Kopfverletzung aufgefunden. Im Krankenhaus will man ihm seine Geschichte, wer hätte es gedacht, nicht glauben. Als Talbot fliehen kann, sucht er Zigeunerin Maleva auf, von der er sich Hilfe verspricht. Jedoch kennt auch sie keinen Ausweg für ihn, hat allerdings eine Ahnung wer helfen könnte: Dr. Frankenstein! In Frankensteins Heimatdorf angekommen, müssen Maleva und Larry feststellen, dass der gute Doktor bereits tot ist. Larry verwandelt sich beim nächsten Vollmond wieder, wird von der Dorfbevölkerung gejagt und landet, wie der Zufall so will, in den Ruinen von Frankensteins Sanatorium. Dort befreit er Frankensteins Monster, das eingefroren nur auf seine Befreiung gewartet hat. Das Monster soll Talbot helfen, Frankensteins Aufzeichnungen zu finden. Natürlich kommt aber alles anders, als Talbot sich das denkt.

Der Legende nach basiert der Films auf einem Witz, den Drehbuchautor Curt Siodmak gegenüber Produzenten George Waggner gemacht haben soll. Siodmak scherzte, er brauche die Anzahlung für einen neuen Wagen und hätte für Waggner deswegen einen tollen Titel für einen neuen „Frankenstein“-Film: „Frankenstein Wolfs the Meat Man!“ Waggner, nicht für seinen Sinn für Humor bekannt, soll sich erst mal zum Mittagessen verabschiedet haben, um danach dann bei Siodmak anzurufen und ihm zu sagen, er solle den Wagen kaufen. Siodmak, dem zwei Jahre zuvor mit „Der Wolfsmensch“ sein Durchbruch in Hollywood gelang, machte sich sogleich an die Arbeit und so war das wahrscheinlich erste „Shared Universe“ der Filmgeschichte geboren.

Nach dem unterhaltsamen aber eher enttäuschenden „Ghost“ ist „Frankenstein meets the Wolf Man“ von 1943 unter der Regie von Roy William Neill wieder ein Schritt in die richtige Richtung. Die flache Fotografie des Vorgängers ist fürs Erste ein Ding der Vergangenheit, Einstellungen besitzen wieder Vorder-, Mittel- und Hintergrund, man hat Geld für einige schön atmosphärische Sets springen lassen und mit Larry Talbot zugleich einen der sympathischeren Protagonisten der Universal Horror-Riege. Der Film hat dabei die schwere Aufgabe, Fortsetzung gleich zweier Filmreihen zu sein. Da Talbot aber den unbändigen Wunsch hat, endlich sterben und für immer in Frieden ruhen zu können, und Dr. Frankenstein zu diesem Zeitpunkt bereits fest als Entschlüssler der Geheimnisse von Leben und Tod etabliert war, findet die ganze Chose eine halbwegs organische Lösung, um beide Welten aufeinanderprallen zu lassen.

Die Filmemacher standen allerdings vor einem großen Problem: mit „Der Wolfsmensch“ hatte man hinter Frankenstein und Dracula das beliebteste Monster im Stall geschaffen. Der wurde jedoch von Lon Chaney Jr. gespielt, der in „The Ghost of Frankenstein“ noch die Schöpfung des verrückten Wissenschaftlers gab. Deswegen schlüpft diesmal Bela Lugosi in die Rolle des Monsters. Lugosi, seit „Frankensteins Sohn“ als Ygor Bestandteil der Reihe, hatte die Rolle des Monsters 1931 abgelehnt, weil er nach „Dracula“ kein stummes Ungeheuer spielen wollte. Ursprünglich sollte das Monster, nachdem es im Vorgänger Ygors Gehirn implantiert gekriegt hat, auch sprechen können. Testvorführungen ergaben jedoch, dass die Zuschauer das Monster als unfreiwillig komisch empfanden, wenn es mit Lugosis breitem ungarischen Akzent sprach. Deshalb schnitt man jegliche Szenen, in denen das Monster spricht, aber auch alle Hinweis darauf, dass das Monster im Finale des Vorgängers erblindete. Gekoppelt damit, dass Lugosi zum Zeitpunkt der Dreharbeiten bereits 60 war und deshalb diverse Stuntdoubles eingesetzt worden, ist es demzufolge entsprechend schwer, Lugosis Darstellung wirklich fair bewerten. Es bleibt jedenfalls festzuhalten, dass das Monster weit von der ursprünglichen Größe, die Karloff der Rolle verliehen hatte, entfernt bleibt. „Meets“ kann wegen der genannten Umstände zwar das Ende von „Ghost“ als Handlungskatalysator der zweiten Hälfte halbwegs fruchtbar machen, versagt aber eben als direkte Fortsetzung. Gerade deshalb und weil Darsteller in verschiedenen Rollen, Lionell Atwill hat hier seinen dritten Auftritt innerhalb der „Frankenstein“-Reihe ohne auch nur einmal einen Charakter zu wiederholen, wiederverwendet werden, dürften Freunde der modernen von Kontinuität besessenen Filmreihen etwas verdutzt in die Wäsche schauen.

Chaney Jr. hingegen gibt alles. Er macht den Schmerz Talbots greifbar und spätestens wenn sein Charakter auf einem Volksfest vor Selbstmitleid zerfließt, während die Dorfbewohner um ihn herum sich des Lebens freuen, kann man nicht anders, als mit ihm zu fühlen. Dass man einem sympathischen Charakter den Tod so sehr wünscht, dürfte wohl auch ein Unikum darstellen... Talbot funktioniert aber auch so gut, weil der Film sich für seinen Charakter genügend Zeit nimmt. „Frankenstein meets the Wolf Man“ ist, entgegen der vom Titel ausgelösten Vermutung, mehr eine Fortsetzung zu „Der Wolfsmensch“ als ein „Frankenstein“-Film. Und so gibt der Film ist der Film auch strukturell zweigeteilt. In der ersten Hälfte wird die Geschichte um Talbot ohne Umschweife fortgeführt, der Name Frankenstein fällt erst zur Halbzeitmarke. Das mag im ersten Moment ungewohnt bzw. ungeschickt klingen, funktioniert aber erstaunlich gut.

Die Hauptattraktion dürfte natürlich der Kampf zwischen dem Wolfsmenschen und Frankensteins Monster sein. Zwei Ikonen der Leinwandgeschichte gegeneinander im erbitterten Kampf auf Leben und Tod... sucht man hier vergebens. Der Kampf macht grob geschätzt die letzten fünf Minuten des Films aus, hat eigentlich keine narrative Funktion und wird recht antiklimatisch aufgelöst. Schade, aber wahrscheinlich auch symptomatisch für Filme, die sich per Gimmick verkaufen...

„Frankenstein trifft den Wolfsmensch“ macht aber im Ergebnis mehr richtig als falsch und ist für Freunde gediegener Gruselunterhaltung durchaus einen Blick wert – alleine schon für Lon Chaneys Leistung.

Frankenstein trifft den Wolfsmenschen Bewertung
Bewertung des Films
610

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