Bewertung: 1.5 / 5
Nach dem Tod seiner Frau verließ der Highlander Connor MacLeod (Christopher Lambert) Schottland und fand sich in Japan wieder. Dort lernt er den Zauberer Nakano (Mako) kennen, der ihn seine Kräfte lehrt. Unterdessen will dessen alter Schüler Kane (Mario Van Peebles) die Macht seines alten Meisters, um so der mächtigste Mann auf Erden zu werden. Bei einem Überfall verliert Nakato und wird für vierhundert Jahre in einer Höhle begraben. In der Gegenwart versucht besagtes Grab von der Archäologin Alex Johnson (Deborah Kara Unger) freigelegt.
Es kann nur einen geben und es wird nie wieder so, wie es einmal war. Das ist die Befürchtung, die man nach Highlander II – Die Rückkehr (1991) hatte und die sich nun mit der ebenso trostlosen Fortsetzung bestätigt. Die erschreckend absurde Geschichte, die sich in asiatischer Folklore zu verlieren scheint, die sich über die Liebe erstreckt und irgendwie eben einen weiteren Schurken präsentiert, hat ein gewaltiges Problem. Sie ist nicht besonders unterhaltsam. Wenngleich man nicht komplett alles über einen Kamm scheren sollte und so gibt es auch in diesem Fall etwas Positives zu vermerken. Begann Christopher Lambert zum Finale von Teil zwei tatsächlich mal mit so etwas wie Schauspiel, so kann man in diesem Fall sogar sagen, daß er tatsächlich gut spielt. Alle Nuancen, die sich in seinem tragischen Schicksal spiegeln und die Connor MacLeod zu einem nahbaren Charakter machen, werden in diesem Fall sogar mal glaubhaft eingefangen. Woran das nun liegt, kann man nur spekulieren. Tatsächlich hat aber ein Wechsel am Regiestuhl stattgefunden und der macht sich durchaus bemerkbar, in jedweder Hinsicht. War die Inszenierung von Russell Mulcahy noch sehr darauf gemünzt, irgendetwas Tiefgründiges in den Augen von Lambert zu finden, ist es hier sogar so, daß das Spiel sich immer wieder an die Situationen anpasst und über reine Präsenz hinausgeht.
Nur leider ist das eines der wenigen positiven Dinge, welche man in Highlander III – Die Legende bemerken kann. Denn war der zweite Teil zumindest in der ersten Hälfte noch so schlecht, daß er wieder gut war, finden sich in diesem Teil komplette Banalitäten und Belanglosigkeiten wieder, die sich immer wieder die Hand schütteln. Ohnehin weiß man auch gar nicht so richtig, was die Charaktere eigentlich wollen und so bleibt der Film im besten Fall unlogisch und banal. Es gibt da immer wieder irgendwelche Konflikte zwischen Vater und Sohn. Zwischen Protagonist und Love Interest und zwischen Protagonist und Antagonist. Alles fühlt sich an, wie ein TV-Pilot für eine ziemlich dröge Serie, die sich vermutlich auch nicht über eine Staffel retten könnte. Natürlich macht auch dieser Film keinen Hehl daraus, daß die Highlander-Reihe nie als stimmiges Gesamtkonzept aufgehen würde. Irgendwie wird das Finale vom Vorgänger, ebenso wie der gesamte Film, quasi ignoriert und auch sonst hat man nicht den Eindruck, als fände dieser Film noch im gleichen Universum statt. Ebenso fühlen sich dann die mit Spannung erwarteten Actionsequenzen so an, als würde der Film mit einem Minimalbudget umgesetzt worden sein, sodass da nichts bleibt als irgendeine vermeintliche Melodramatik.
Thematisch erfindet sich der Film eben auch keineswegs neu. Abgesehen von irgendeinem komischen asiatischen Abstecher, hat das irgendwie nichts mehr mit Highlander zu tun. Und auch sonst, die Tiefe der Geschichte, geht nicht über eine Episode irgendeiner komischen Kinderserie hinaus. Allgemein scheint da sehr die Luft raus zu sein. Denn es passiert ja nichts Bedeutendes. Zum Ende hin könnte ja die Sterblichkeit, besser gesagt der Konflikt mit der eigenen Unsterblichkeit MacLeods durchaus eine Frage sein, mit der man sich auf philosophischer oder romantischer Ebene beschäftigen könnte. Doch nichts davon ist Teil des Films. Es wird hier und da mal angesprochen, daß seine Unsterblichkeit dafür sorgt, daß alle Menschen und insbesondere die, die er liebt, ihn verlassen. Das hat eine gewisse Tragik, die man Lambert hier auch erstmals zutrauen würde. Doch der Film fängt nichts mit der Thematik an. Gar nichts. Und ebenso ist es eben auch mit anderen Dingen im Film. Die Beziehung zu seinem Sohn. Die Liebe. Die Beziehung zu dem Antagonisten. Alles ist da, alle Zutaten, die einen halbwegs kompetenten Film ausmachen. Doch irgendwie ist das alles so zäh und irgendwie zieht es sich auch. Es will nicht funktionieren, weil man das Konzept von gut und böse und auch all die anderen Dinge schon zuhauf gesehen hat.
Ironisch ist ja, daß sich diese Form von Soft-Reboot tatsächlich gut in das moderne Hollywood eingliedern ließe. Ein Teil, der einen Vorgänger ignoriert und auch da muss man die Mutlosigkeit, die der Film hat, ankreiden. Das macht ihn zu einem wirklich zeitgemäßen Werk und man sollte vielleicht dazu übergehen und sich fragen, ob solch ein Skript, daß wirklich nicht gut ist, immer noch für Aufsehen sorgen würde, wenn da nicht Highlander drauf stünde.
Tragisch schlecht ist Highlander III – Die Legende ein Film, der an den falschen Stellen Potenzial liegen lässt und als reine Geschichte nichts taugt. Mitunter kommen da Erinnerungen an Trash-Serien auf und man fragt sich am Ende, was eigentlich passiert ist und warum man überhaupt so einen Film macht. Tragisch ist das auch, weil Christopher Lambert erstmal überzeugen kann.