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Highlander - Es kann nur einen geben

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Highlander - Es kann nur einen geben Kritik

Highlander - Es kann nur einen geben Kritik

Highlander - Es kann nur einen geben Kritik
0 Kommentare - 30.04.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Highlander - Es kann nur einen geben" ist.
Highlander - Es kann nur einen geben

Bewertung: 3.5 / 5

Im Jahr 1536 stirbt der schottische Clanführer Connor MacLeod (Christopher Lambert) auf einem Schlachtfeld. Als er jedoch am nächsten Morgen lebendig von seinen Gefolgsleuten entdeckt wird, vermuten diese, daß MacLeod die Ausgeburt der Hölle ist und jagen ihn. Fünf Jahre später trifft er auf den Edelmann Ramirez (Sean Connery), der ihm verrät, daß er unsterblich ist und fortan trainiert er ihn für einen großen Kampf. 350 Jahre später arbeitet MacLeod als Antiquitätenhändler Russell Nash, bis ihn eines Tages der ebenfalls unsterbliche Kurgan (Clancy Brown) aufsucht.

Alles steht und fällt mit der Hauptfigur. Ein Charakter, der den Zuschauer durch den Film führt. Sicherlich gibt es da auch welche, die ihn erklären und solche, die einen aufgrund gewisser eigener Dualitäten faszinieren. Doch im Prinzip ist der Kern einer Geschichte nur dann gut transportiert, wenn man den Figuren folgen möchte. Das macht Marvel seit Jahren mit Werken wie Spider-Man (2002), Iron Man (2008) oder auch Guardians of the Galaxy (2014) vor und es beweist zudem, daß eine Geschichte im Film zur absoluten Nebensache verkommt. Wenn man in die 1980er zurückblickt, dann spricht man von den ganz großen Klassikern. Die Filme, die den Kommerz endgültig nach Hollywood brachten und wahre Ikonen des Films schufen. Dummerweise waren die 1980er aber auch eine Zeit im Film, in der talentfreies Schauspiel an der Tagesordnung stand. Sylvester Stallone begründet seine gesamte Karriere darauf, wenngleich er als Autor und Regisseur durchaus bahnbrechend ist und ab und zu auch mal gut spielen kann. Und einen solchen Eindruck gewinnt man auch von Christopher Lambert. Seine Figur, die etwas Mystisches an sich hat und eine endlose Geschichte mit spricht, trägt, durch Leid und Schicksalsschläge gezeichnet wurde und eben der Fokus der gesamten Geschichte ist, bleibt ist absolut hölzern. Das liegt nicht etwa daran, daß sie schlecht geschrieben sei, sondern schlicht daran, daß man Lambert nicht ein einziges Wort von dem abkauft, was er da von sich gibt. Nichts regt sich in seinem Gesicht, keine Gestik und Mimik macht sich da breit und wenn man ehrlich ist, beginnt man spätestens da zu lachen.

Auch sonst ist Highlander – Es kann nur einen geben, ein typischer B-Movie. Der gesamte Film wirkt relativ behäbig gefilmt und auch die Übergänge und das Spiel mit Kamera und Musik wirken hier eher nach einer Werbefilm-Ästhetik, als nach einem Hollywood-Unterhaltungsfilm. Wer nun also glaubt, die 1980er seien rein filmisch unerreicht und der Maßstab allen guten Treibens in der Branche, der hat schlicht und ergreifend entweder keinen guten Geschmack, oder einfach überhaupt keinen Geschmack. Nun ist gegen eine komplett bescheuerte Prämisse nichts einzuwenden und auch sonst erweist sich dieser Film in gewisser Weise als paradoxes Werk, und zwar im positiven Sinne. Deckt der Film dann also zum einen die Schattenseiten der Unterhaltung auf, ist er auf der anderen Seite eigentlich der Hollywood-Film der 1980er Jahre schlecht hin. Wer die Epoche, daß Denken und die Kultur jener Tage begreifen möchte, der sollte diesen Film sehen. Denn wann, wenn nicht in den 1980er Jahren kann man so einen Film schon bringen, ohne daß sich die Menschen über dessen Qualität die Köpfe einschlagen. Eine absurde Geschichte, teils peinliches Schauspiel, stümperhafte Inszenierung und fehlende Nachvollziehbarkeit vom Handeln einzelner Figuren. All das bedient dieser Film und verdient damit berechtigterweise das Prädikat Kultfilm, sicherlich ist das hier aber auch weit davon entfernt ein Meisterwerk zu sein.

Doch einzigartig ist der Film alle Male, weil die Kombination so herrlich beknackt ist. Männer mit Anzügen oder Lederjacken bekämpfen sich in einer Tiefgarage mit Schwertern. Irgendwie absurd und fast schon etwas gewagt. Bei der Inszenierung seiner Hauptfigur erinnert das zudem so ein wenig an Tim Burtons Batman (1989), wo auch lange Zeit ein kleines Mysterium um die titelgebende Hauptfigur besteht. Man muss sich da aber nichts vormachen, der Highlander ist weder als Figur, noch als Film wahnsinnig tiefgründig, wenn nicht sogar noch etwas weniger, als ein herkömmlicher Blockbuster jener Tage. Natürlich hat aber diese Frei nach Schnauze-Mentalität, die Drehbuch und Inszenierung repräsentieren, auch etwas Positives und so hält sich der Film zu keinem Zeitpunkt mit unnötigen Konflikten auf, die keine Sau interessieren. Ich sehe das Remake schon förmlich vor mir: dreißig Minuten länger. Der Schurke wird ob seiner tragischen Vergangenheit in Szene gesetzt. Die Damen werden als stark und selbstbestimmt gezeichnet – was ja nun wirklich (Achtung: Es können Spuren von Sarkasmus enthalten sein) eine Erfindung von Disney ist. Ja, im Alleingang erfand Disney in den 2010er Jahren den Feminismus. Gut, zugegeben, das Werk hier hat sichtlich Probleme in der Darstellung weiblicher Figuren. Denn da gibt es schon einen gewissen Sexismus, der vorherrscht und keinerlei Auflösung erfährt. Das war eben die Zeit. Es war nicht schön. Und dann sollte das Remake auf jeden Fall noch jede Menge ironische Brechungen und Comicrelief aufweisen. Denn es ist ja alles so hart.

Ein Grund, warum Highlander – Es kann nur einen geben auch hin und wieder mal zu mehr, als nur zu einem Kultfilm avanciert, ist sicherlich der Soundtrack von Queen. Und auch der ist in der gesamten Kombination, die der Film ohnehin schon aufweist, irgendwie wahnsinnig und dazu genial. Nun sind das hier sicherlich keine tiefgreifenden Songs, die etwas bedeuten. Queen ist ja aber auch schon immer eine Band gewesen, die mehr Pop-Kommerz, denn Rock war. Insofern überrascht das auch gar nicht. Das klingt dann natürlich in der Aufzählung so, als würde man am Film nur etwas zu meckern haben. Und ja, sicherlich, das Werk ist irgendwie peinlich, in vielerlei Hinsicht. Doch das hat auch einen gewissen Reiz, weil es irgendwie unterhaltsam ist. Man fiebert da schon so ein wenig mit und hier und da blitzen dann schon kleinere, systemische Verweise auf, die sich vor allem auf die Exekutive jener Tage stürzen. Der Generationenkonflikt wird hier überdeutlich. Die jungen wilden sozusagen, gegen den gefestigten Staat. Natürlich weiß man heute, wie das ausging. Doch das ist ja selten der eigentliche Punkt an Filmen. Es geht um die Botschaft dahinter.

Nun muss man sagen, daß so ziemlich alles um Christopher Lambert herum zu begeistern weiß. Ob eine Roxanne Hart, die den weiblichen Zeitgeist jener Tage sehr gut trifft und dabei relativ ausdrucksstark daherkommt. Ob ein Clancy Brown, der eine absurd dämliche Figur verkörpert und eine wahnsinnige Freude daran zu haben scheint oder auch die teils unscheinbaren Figuren, die sonst noch so herumlaufen. Allen die Show stiehlt aber eindeutig Sean Connery. Wenn er seinen Ägypter zum Besten gibt, dann versteht man die Welt von Highlander durchaus besser und gleichsam braucht er gar nicht viel, um das meiste Charisma im Film zu verbreiten. Er tut eigentlich nicht viel, doch wann immer er verschmitzten Lächeln auf der Leinwand erscheint, rettet es den Film über all die Strapazen hinweg, die er sonst so für den Zuschauer bereithält. Man schaut ihm gerne zu, weil er sichtlich Freude daran hat, diese exzentrische Figur zu verkörpern.

Für Highlander – Es kann nur einen geben, heißt es, daß Kult über Klasse geht. Der gesamte Film ist irgendwie nicht besonders intelligent, wird aber durch die originelle Idee, den Kontrast aus schlechtem und viel zu gutem Schauspiel, sowie einem unterhaltsamen Soundtrack über das Mittelmaß gerettet. Es ist eben Trash, indem die Tragik, die der Geschichte zugrunde liegt, zwar nie ganz greifbar wird. Aber alles in einem, hat das einen gewissen Charme.

Highlander - Es kann nur einen geben Bewertung
Bewertung des Films
710

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