Bewertung: 4.5 / 5
Ein optisch wie atmosphärisch herausragender dritter Teil, der einmal mehr beweist, dass Filmreihen nicht zwingend qualitativ abbauen müssen. Keanu Reeves hat in Wick die zweite große Rolle seiner Karriere gefunden und macht einmal mehr eine teuflisch gute Figur. Fans der Reihe werden nicht drum rumkommen, John Wick - Kapitel 3 im Kino zu sehen und wer die ersten beiden Teile noch nicht kennt, sollte das schnell nachholen und wenigstens diesen im Kino erleben. Action vom Feinsten!
John Wick - Kapitel 3 Kritik
Die Zeit läuft und New York ist ein Tollhaus geworden, denn alle Killer sind hinter einem Mann her: John Wick (Keanu Reeves)! Nachdem der die Regeln des Continental gebrochen hat, ist auf ihn ein Kopfgeld in Höhe von mehreren Millionen Dollar ausgesetzt. Seine Überlebenschancen scheinen bei 0 zu sein, aber er wäre nicht John Wick, würde er es seinen Jägern zu einfach machen. Denn wenn sie das Kopfgeld wollen, dann sollen sie es sich auch verdienen...
Trailer zu John Wick - Kapitel 3
John Wick - Kapitel 3 knüpft da an, wo der zweite Teil aufgehört hat. Das Excommunicado läuft und wir waren gespannt, wie dieser irre Ritt ausgeht. Bereits mit den ersten beiden Filmen haben Regisseur Chad Stahelski und Keanu Reeves gezeigt, wie gut die beiden harmonieren und mit diesem Beitrag schaffen sie es sogar, die bereits sehr guten Vorgänger in vielen Szenen in den Schatten zu stellen. John Wick - Kapitel 3 zeigt, wie ernsthaftes, rabiates Actionkino auch im Jahr 2019 funktionieren kann. Dabei sticht dieser Film aber nicht mangels kaum vorhandener Konkurrenz hervor, sondern weil er selbst innerhalb des Genres wie ein glühender Leuchtturm erscheint, der sich nicht hinter den großen Filmen dieses Genres verstecken muss.
Der bereits seit 2014 absurd inszenierten Welt, bleibt man auch bei John Wick - Kapitel 3 treu. Mit der Realität haben die Figuren und Darstellung rein gar nichts zu tun und dennoch funktioniert alles Gezeigte in diesem Kosmos ganz wunderbar. Doch um Realismus geht es auch gar nicht, sondern um knallhart und gut inszenierte Action, die den Begriff auch verdient. Reeves geht förmlich auf in dieser Rolle und wo Möchtegernactionhelden wie Vin Diesel oder Dwayne Johnson immer den starken Mann raushängen lassen für pubertierende Zwölfjährige, ist dies Action der alten Schule, wo Waffen Schmerzen verursachen und Dinge bluten. Sowohl Tempo als auch Spannung werden dabei kontinuierlich gesteigert, bleiben aber auch so überdurchschnittlich hoch.
Obwohl John Wick - Kapitel 3 als direkte Fortsetzung konzipiert ist und viele Elemente aus den bisherigen Filmen bekannt sind, wirkt dieser Film dennoch nicht wie ein Werk, welches sich selbst nur wiederholt. Natürlich ist die Action noch einmal einen ganzen Zacken besser umgesetzt, der Erfolg der Reihe macht dies möglich, dennoch versucht man die Geschichte voranzutreiben, woran alte Figuren wie Winston (Ian McShane) aber auch Neuzugänge verkörpert durch Anjelica Huston und Halle Berry sorgen. Auf der anderen Seite sorgt die erneute Wiedervereinigung von Laurence Fishburne und Reeves für strahlende Gesichter, verkörpern sie gemeinsam die andere und nicht minder stylische Actionreihe Matrix. Sie beide können es noch und stellen dies hier eindrucksvoll unter Beweis.
John Wick - Kapitel 3 sollte man nicht ernstnehmen und als Vorbild taugen die Figuren auch nicht, aber das sollen sie auch gar nicht. Hier soll der Zuschauer in eine abgedrehte Welt entführt werden, in der Gewalt allgegenwärtig ist und man nur daneben sitzt und jubeln kann, ob der gezeigten Szenen. John Wick - Kapitel 3 ist unmoralisch durch und durch, und das ist gut so, denn genau deswegen macht das alles so viel Spaß.