Bewertung: 4.5 / 5
Die Grindhouse-Serie geht in die nächste Runde Als Robert Rodriguez damals das Drehbuch zu “Desperados” schrieb, hatte er die Idee zu einem Film über einen Machete schwingenden Rächer aus Mexico. Danny Trejo wollte den Film schon viel früher machen und nervte seinen Freund Rodriguez so lange bis dieser ihn wenigstens in Spy-Kids unter dem selben Namen auftreten lies. Als dann in Rodriguez “Planet Terror” der Faketrailer zu Machete lief (zu Ehren von Danny Trejo) ,war die Resonanz der Fans dermaßen groß das sich der Erfolgsregisseur an die Realisierung seiner Rachegeschichte machte. Mit nur 20.Mio Dollar und einem Cast, den man in dieser Konstellation noch nicht auf der Leinwand gesehen hat ,zauberte Rodriguez und sein Co-Regisseur Ethan Maniquis ein augenzwinkerndes B-Actionfeuerwerk der Superlative. Der Grenzpolizist “Machete” gespielt von Danny Trejo möchte einem Drogenboss namens Torrez (der ziemlich aufgeschwemmte Steven Seagal) die Leviten lesen .Dieser töten kurzerhand seine Frau und seine Kind lässt aber seinen Wiedersacher lebend zurück. Nach Jahren der Einsamkeit und Gelegenheitsjobs bekommt Machete einen Auftrag bei dem er einen Staatsdiener liquidieren soll. Wie im Trailer schon angedeutet geht die Aktion in die Hose und Machete ist fortan auf der Flucht, muss aber gleichzeitig seine Unschuld beweisen und an vielen Leuten Rache nehmen auch an einem Senator. Dieser Wiedersacher ,Robert DeNiro als ziemlich weit rechts einzuordnender Senator McLaughlin, will die Grenze zwischen den USA und Mexico endgültig von dem mexikanischen „Abschaum“ befreien, privat schießt er schon mal einige der illegalen Grenzegänger ins Jenseits und lässt sich dabei von seinen Killerfreunden auch gerne in entsprechender Pose filmen. Bei dieser Hommage an das Trash-Actionkino der 70er und 80er Jahre ist alles dabei was das Fanherz jedes (Trash) Filmliebhabers höher schlagen lässt „Coffy - Die Raubkatze“ und „Shaft“ lassen grüßen. Da rollen Köpfe zu coolen Sprüchen, da spritzt Blut zu coolen Sprüchen, da wird geschossen zu coolen Sprüchen und das alles wirkt kein bisschen langweilig. Das Exploitation-Kino der Siebziger wirkt aus der nötigen Distanz betrachtet sowieso noch cooler als einst und kommt als gigantische Persiflage daher. Heiße Bräute ,dicke Karren, Nahkampfgemetzel mit viel Blut und Gedärme machen aus diesem Film ein kleines Meisterwerk des Zitatenkinos. Die Kamera ist überraschend experimentierfreudig, spielt teilweise aber etwas zu dick auf ,etwa wenn die Helden der Geschichte „glorifizierend“ von unten gefilmt werden und die Kamera dabei nach alter „Bay-Manier“ langsam um den Darsteller kreist . Was man dem Film nicht zugetraut hätte ist seine politische Seite und die doch sehr kritische Darstellung der USA und ihrem „Grenzproblem“ mit Mexico. Im entscheidenden Zeitpunkt des Films ,greifen die Einwanderer zu Ihren Kochlöffeln, Küchenmessern und Rasentrimmern. Da stellen sich Putzfrauen, Hilfsköche, Gärtner, Poolreiniger und andere Hilfskräfte vereint gegen die bösen Amerikaner. Robert Rodriguez lässt es sich nicht nehmen ausführlich gegen die aktuelle Immigrationspolitik zu wettern, vielleicht auch manchmal etwas zu viel des Guten. Trotz allem ist der Film ein Film für Fans, bei dem der Funfaktor an oberster Stelle steht und Rodriguez macht aus dieser Prämisse keinen Hehl sondern fördert diesen Gedanken bei jeder einzelnen ,noch so grotesken Szene. 9 von 10 Mexikanern würden über die Grenze flüchten um diesen Film zu sehen PS: Leider startet der Film erst am 18.November in den deutschen Kinos, aber seit einiger Zeit läuft der Film auf diversen amerikanischen Stützpunkten.
Machete Bewertung