Bewertung: 3.5 / 5
Von Marvels Iron Fist Staffel 1 waren viele enttäuscht, wir konnten über manches hinwegsehen, kann doch der Weg zum überzeugend coolen Superheld auch als Charakterstory mal ein langer sein. Staffel 2 macht Vieles besser, entpuppt sich dann aber doch zu einer Runde mit einigen Längen und einem Sprung, der die Superheldenreise komplett zurückzudrehen scheint und eher eine Vorlage für dann vielleicht eine endlich wirklich gute Staffel 3 bietet. Bei manchen Wendungen fragten wir uns, muss das sein? Den Comicfans werden aber zumindest die wichtigsten Schurken besser gefallen...
Nach Marvels Iron Fist Staffel 1 weiß Danny Rand (Finn Jones) nun mehr mit seiner Iron Fist anzufangen, zusammen mit Colleen Wing (Jessica Henwick) sorgt er für mehr Sicherheit auf den Straßen von China Town. Doch mit diesem Job zieht er schon bald die Aufmerksamkeit der verbrecherischen Triaden auf sich, deren zerbrechliche Balance durch Dannys Einmischung zu kippen droht. Zudem kehrt ein Feind aus der Vergangenheit wieder, der auf Rache aus ist, und auch die nette Marie (Alice Eve) warnt ihn vor einer Gefahr, die größer ist als es zu Beginn den Anschein hat...
Trailer zu Marvels Iron Fist
Der Beginn von Marvels Iron Fist Staffel 2 dürfte alle in freudigere Stimmung versetzen, sieht man doch endlich die Szenen, die man von einem Super-Martial Arts-Kämpfer erwartet, und in Staffel 1 teilweise vermisst hat. Die Feinde wirken zu Beginn auch weniger mysteriös, was das Straßenkampffeeling befördert, zudem bekommt die Rand-Familie eine Story, die den Soapcharakter gehörig minimiert - was nicht bedeutet, dass es davon nicht noch genügend Elemente in der zweiten Runde gäbe.
Die Einmischung der Iron Fist in die Verbrechensbekämpfung ruft schon bald Misty Knight (Simone Missick) auf den Plan, und das bietet den Comicfans im Grunde eine weitere Stufe in der Entwicklungsgeschichte der Heroes for Hire, erste freundschaftliche Bande hatten Misty und Colleen ja bereits in Marvels Luke Cage Staffel 2 geknüpft. Danny bekommt zudem mit Davos (Sasha Dahwan) einen klareren und aus den Vorlagen bestens bekannten Feind vor die Nase gesetzt, die Rückblicke in die gemeinsame Vergangenheit sorgen dann auch für coole Szenerien, inklusive Referenz ans Originalkostüm. Für den Mysterypart scheint zu Beginn eher Neuzugang Marie (Alice Eve) aka Typhoid Mary zuständig zu sein, deren zweite Persönlichkeit Danny äußerst gefährlich wird. Die dritte wird zumindest angeteasert für Staffel 3, die angesichts des Ausgangs der zweiten Runde ganz klar eingeplant ist.
Während sich die erste Hälfte von Marvels Iron Fist durch die Rand-Familienstory-Elemente und das Triaden-Hickhack etwas zieht und die Kampfszenen mit der Iron Fist zwar gut, doch etwas rar gesät sind, sorgt die zweite Hälfte für eine Steigerung, die jedoch ganz anders kommt als gedacht. Und Danny in eine schwache Position zurückfallen lässt, die wir eigentlich nach Staffel 1 nicht schon wieder sehen wollten. Colleen und Marie werden dafür mehr in den Vordergrund geschoben und bestreiten zusammen mit Misty Knight auch ziemlich cool den Großteil der zweiten Hälfte. Einhergehend mit einer überraschenden Wendung der Story, bei der man sich fragen kann, ob das so clever war und zudem nur einem derzeitigen Trend von Powerfrauen an der Front geschuldet.
Das Ende von Marvels Iron Fist Staffel 2 samt Zeitsprung beschert dann aber doch eine Danny-Steigerung, von der man nur hoffen kann, dass sie in Staffel 3 im Rückblick überzeugend nacherzählt wird. Ziemlich sicher können sich die Fans zudem dank einer Anspielung sein, dass Colleen auch in Luke Cage Staffel 3 dabei sein wird. Ihre Figur ist mit die interessanteste, doch man muss sich eben fragen, ob das für eine Iron Fist-Serie so gut ist, im Grunde eher eine Colleen Wing-Serie daraus zu machen. Das Finale sorgt dann aber auch in Bezug auf Marie dafür, dass wir Staffel 3 bitte kommen sehen wollen.