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Oblivion

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Science Fiction der bekannten Art

Oblivion Kritik

Oblivion Kritik
11 Kommentare - 10.04.2013 von Moviejones
Wir haben uns "Oblivion" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Oblivion

Bewertung: 3 / 5

Die Erde im Jahr 2077. Von blühenden Landschaften ist nicht mehr viel geblieben. Erst kamen die Plünderer und zerstörten den Mond, für den Rest sorgte Mutter Natur mit Erdbeben und Tsunamis selbst. Ein unerbittlicher Krieg zwischen Menschen und Aliens entbrannte, den die Menschen gewannen, dabei aber die Erde verloren. Nun leben die Überlebenden auf dem Titan, unter ihnen Techniker Jack (Tom Cruise) und seine Koordinatorin Victoria (Andrea Riseborough). Gemeinsam überwachen sie die Extraktion der Wasserreserven auf der Erde, was zum Überleben auf dem Titan nötig ist. Es sind die letzten zwei Wochen für das Team, bevor auch sie sich vom einst blauen Planeten verabschieden. Solange gilt es, die Überwachungsdrohnen instandzuhalten, denn die Extraktion der Ressourcen wird immer wieder von verbliebenen Plünderern gestört. Doch die Dinge, an die Jack glaubt, werden bald je gestört, als eine Raumkapsel auf der Erde abstürzt und er an Bord Julia (Olga Kurylenko) entdeckt, die Jack aus unerklärlichen Gründen kennt. Auch sonst scheint die Erde nicht so verlassen von Menschen zu sein, wie er immer glaubte. Doch während Victoria von Jacks Ideen nichts wissen will - die alles, wofür sie gearbeitet haben, gefährden - beginnen bei Jack immer mehr Zweifel über die Mission zu entstehen...

Oblivion ist einer der Filme, die unserer Ansicht nach nur recht schwer zu bewerten sind. Es ist ein Film, der sehr stark von seiner Wendung lebt, welche uns leider durch ein wirklich verabscheuungswürdiges Individuum in den IMDb-Foren vorweggenommen wurde. Damit bleibt uns mehr Zeit, uns auf die anderen Faktoren des Films zu konzentrieren und euch zu wünschen, dass ihr nicht gespoilert werdet.

Trailer zu Oblivion

Spätestens seit Tron Legacy ist klar, Regisseur Joseph Kosinski hat Stil und weiß, wie er visuell beindrucken kann, ohne die großen Bombasteffekte aus der Schublade zu holen. So nutzt Kosinski weite Strecken des Films, um ein apokalyptisches Bild der Zukunft zu zeichnen, in der die Architektur der Vergangenheit mit der Umwelt ein faszinierendes Bild abgibt. Bedauerlicherweise nimmt sich Kosinski aber auch nie die Zeit, das, was der Zuschauer sieht, weiter zu thematisieren oder einfach nur dem Zuschauer Zeit zu geben, die wirklich tollen Bilder wirken zu lassen. So erhascht man immer wieder den Blick auf eine vergangene und zerstörte Zivilisation, bekommt aber nicht die nötigen Momente, dies zu verarbeiten. Mehr als ein paar Sekunden steht Kosinski den Kinobesuchern nicht zu. Etwas anderes bleibt ihm auch kaum übrig, ist Oblivion mit knapp zwei Stunden Laufzeit überraschend kurz für einen solch gearteten Film.

So toll viele visuelle Eindrücke auch sind, so kalt wirkt Oblivion an vielen Stellen aber auch. Im Vorfeld hatten wir häufig vom Apple-Look gesprochen, der bereits in den Trailern sichtbar war. Die Kleidung, Waffen, Drohnen und Fluggeräte wirkten beinahe, als entspringen sie der zukünftigen Apple-Produktpalette. Erinnert man sich an die ersten Konzeptzeichnungen, die ein düsteres dystopisches Bild zeichneten, ist der Film damit viel zu steril geworden; dies mag der US-Freigabe geschuldet sein, die in jüngster Vergangenheit zu vielen Filmen das Genick brach. Hier macht sich dies so bemerkbar, dass dem Film jede Rauheit und oft auch Bedrohlichkeit abhandenkommt. Selbst gestorben wird so, dass kein Blutstropfen je die Augen der Zuschauer streift, Pulverisierung abseits der Kamera macht es möglich. So bleibt jedwedes Bedrohungsszenario an etwas Staub und minimalen Schrammen haften. Immerhin, so viel muss gesagt werden, machen die designtechnischen Entscheidungen im Film mit ihren kalten Formen im Hinblick auf das Ende aber durchaus noch einen Sinn.

Woran Oblivion besonders krankt, ist seine Austauschbarkeit. So originell die Grundidee auf dem Papier wirkt, im Kino selbst bleibt davon nicht viel übrig. Dies liegt vor allem daran, dass Anleihen an anderen Filmen und Ideen einfach zu offensichtlich sind. Vor allem Duncan Jones mit Moon und Source Code stand gefühlt mehrmals Pate. Im letzten Drittel wird schonungslos bei Independence Day gekupfert, Tom Cruise weckt Erinnerungen an Krieg der Welten und selbst an Kosinskis letzten Film Tron Legacy wird akustisch und stilistisch erinnert. Mit all den gefühlten Referenzen fällt es schwer, Oblivion als eigenständigen Film zu sehen, zu wenig Neues wird dem Zuschauer geboten. Wer die oben genannten Filme jedoch nicht kennt, wird sich an vielen tollen Ideen erfreuen, die anderen Zuschauer können sich eines bekannten Gefühls wohl aber kaum erwehren. Die vielen Elemente sorgen dann auch dafür, dass die einzelnen Ideen nicht wie in den genannten Filmen besonders intensiv thematisiert werden können. 

An den Schauspielern kann bis auf die individuellen Leinwandzeiten dabei nichts bemängelt werden. Fast ausschließlich wird der Film von Tom Cruise getragen, der schon oft sein schauspielerisches Talent unter Beweis stellte und in Oblivion fast ganz auf sich allein gestellt ist. Alle anderen Darsteller, darunter Olga Kurylenko und Andrea Riseborough, nehmen verhältnismäßig kleine, dennoch aber wichtige Rollen ein. Etwas überrascht waren wir über Morgan Freeman, der in den Trailern prominent in Szene gesetzt wurde, im Film aber eine fast schon lächerlich kleine Rolle innehat.

Oblivion ist kein schlechter Film, ist sehenswert, aber nicht bedeutend. Trotz der oft einfachen Inszenierung, der es deutlich an Tiefe mangelt, kommt keine Langeweile auf. Er ist kurzweilig geschnitten, aber kann nicht verbergen, dass hinter der Fassade so viel an ungenutztem Potential steckt. Besonders die emotionalen und menschlichen Themen, die die Handlung schon auf dem Silbertablett liefert, werden gnadenlos ignoriert und nur äußerst dezent am Rande behandelt. Die Dreiecksbeziehung, die sich zwischen Jack, Victoria und Julia anbahnt, hätte Stoff für mehr als einen Film geboten. Stattdessen wird das, was den Film wirklich besonders hätte machen können, im Keim erstickt und lieblos gelöst. Was sich Kosinski aber wirklich hätte sparen können, ist das furchtbare Happy End, welches weite Strecken des Films ihrer Bedeutung raubt. Die letzten drei Minuten können wir nur als schlecht bezeichnen.

Mit Oblivion wurde etwas für SciFi-Liebhaber und Cruise-Fans geschaffen. Kosinski weiß, wie er Filme drehen kann, es mangelt ihm aber wie bei Tron Legacy an dem Gespür, wie er kaltes Design so in Szene setzt, damit es den Zuschauer packt. Nur wenn er in Zukunft auch ein Händchen für mitreißende  Handlungen entwickelt, kann aus ihm ein guter Regisseur werden.

Oblivion Bewertung
Bewertung des Films
610

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11 Kommentare
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cabrinus : : Moviejones-Fan
21.04.2013 12:57 Uhr | Editiert am 21.04.2013 - 13:04 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.11 | Posts: 19 | Reviews: 0 | Hüte: 0
ich nehme meine Vorabkritik zurück. Toller Film, endlich mal ein Film an dem ich bewust nichts auszusetzen habe. Lieber ein eher kantenloser Film als ein Film mit zu vielen für mich unlogischen und nervigen Kanten. Ein Wohltat nach Filmen wie zb. Prometheus... Imho bester Scififilm (mit Dredd zusammen) des Jahres. Bei mir springt dann auch immer etwas der "Avatareffekt" ein.. Bissl Liebelei im Spiel und ich werd auf einem Auge blind ;)

ps: was habt ihr gegen das Ende?
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samski : : Moviejones-Fan
15.04.2013 21:07 Uhr
0
Dabei seit: 06.01.11 | Posts: 155 | Reviews: 0 | Hüte: 1
Nach dem Kinobesuch kann ich nur sagen, geht einfach 3 Minuten vor dem Ende raus. Dann habt ihr keinen, faden Nachgeschmack.

Ansonsten ist der Filme eine solide Unterhaltung.

@MJ

Die Kritik ist zutreffend, und die Optik ist wirklich à la Pomme
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Krustchov : : Dinobot
14.04.2013 04:22 Uhr
0
Dabei seit: 01.09.11 | Posts: 22 | Reviews: 0 | Hüte: 0
Den Film auch grad gesehen und muss sagen, das die Optik klasse ist! Auch die Story bietet genug Spannung um bis zum Ende mitzugehen (auch wenn das Ende vorhersehbar ist). Für Leute die einen unterhaltsamen Kinoabend suchen und keine zu hohen Ansprüche an die Story stellen, wirklich zu empfehlen.
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Winter : : Moviejones-Fan
12.04.2013 23:45 Uhr
0
Dabei seit: 26.07.10 | Posts: 901 | Reviews: 0 | Hüte: 35

Dieser Kommentar ist gesperrt.

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Mastermentos : : Moviejones-Fan
11.04.2013 01:58 Uhr
0
Dabei seit: 26.01.13 | Posts: 24 | Reviews: 2 | Hüte: 0
Hab ihn jetzt vorhin im Kino gesehen. Review folgt noch, aber kurz gesagt: Gute Story. Sehr Bildgewaltig. Extrem gute Musik ( erinnert stark an Hans Zimmers Batman) Aber an manchen ( leider auch wichtigen) Stellen vorhersehbar.

Ich finde aber der Film ist sehenswert, wird aber bei Wenigen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Gerade dadurch das der Film durch die evtl. vorhersehbare Wendung lebt. Da hätte mehr drin sein können.
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Shalva : : Moviejones-Fan
10.04.2013 16:41 Uhr | Editiert am 10.04.2013 - 16:42 Uhr
0
Dabei seit: 04.06.11 | Posts: 4.513 | Reviews: 2 | Hüte: 128
Habe nur das Fazit gelesen. Für einen Kinobesuch ist der Film wohl nicht gut genug für mich. Werde es irgendwann zu Hause anschauen. Ein nicht so ganz guter Film ist nicht so schlimm, aber ein Film mit verschenkter Potenzial ist für mich viel schlimmer als nur ein mittelmäßiger Film.
Ich habe auch ein düsteres Endzeitszenario mit reichlich Atmosphäre erwartet, aber leider hat man sich hier eher für die "breite Masse" entschieden und möglicherweise nur einen optisch guten Film gemacht.

@MJ
"Mit Oblivion wurde etwas für SciFi-Liebhaber und Cruise-Fans geschaffen."

Da bin ich aber sowas von NICHT eurer Meinung! ;)
Gerade die SciFi-Liebhaber und Cruise-Fans werden am meisten von dem Film enttäuscht sein!!
Mit Oblivion wurde wohl eher ein "Mainstream-Kost" für die "breite Masse" geschaffen!
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cabrinus : : Moviejones-Fan
10.04.2013 14:59 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.11 | Posts: 19 | Reviews: 0 | Hüte: 0
früher dachte ich auch mal so. Ich ärgere mich aber zu sehr über schlechte Filme, vorallem wenn ich dafür auch noch Geld bezahlt habe.

Bin extrem pessimistisch geworden, weil mein Geschmack immer seltener getroffen wird.
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clubkiller : : Moviejones-Fan
10.04.2013 14:03 Uhr
0
Dabei seit: 09.07.12 | Posts: 231 | Reviews: 0 | Hüte: 3
Danke für die Spoilerwarnung! Ich lese besser keine Kritik und weiteren Berichte zum Film. :-)
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cabrinus : : Moviejones-Fan
10.04.2013 11:44 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.11 | Posts: 19 | Reviews: 0 | Hüte: 0
Prima Kritik, trifft ja leider auf die meisten "imho" weichgespühlten und auf die Masse zugeschnittenen Scifi Filme zu.

Den Filmen wird einfach zu wenig zugetraut.. Zu teuer im Budget und dann zu inkonsquent mit dem Thema auseinandergesetzt. Am Ende muss es wieder Friede/Freude und Eiertanz sein. Allerdings gefällt mir der "Look" von dem Film. Ich finds auch schön, das sich der Herr Cruise immer wieder zu solchen Filmen "hinreißen" lässt. Leider müssen "Scifi" Filme erst bezahlbarer werden. Aber ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben...
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fre4k4zoid : : Moviejones-Fan
10.04.2013 08:42 Uhr
0
Dabei seit: 09.08.11 | Posts: 123 | Reviews: 0 | Hüte: 3
Wenn ich solche Kritiken lese, bin ich bei weitem noch motivierter, den Film schnellstmöglich zu sehen. Dies soll keine Abwertung der Kritik sein, die in meinen Augen sehr gelungen ist, aber inwiefern mich eine Geschichte packt oder nicht kann kein anderer entscheiden. Zu oft lagen da Kritiken falsch (zuletzt GI Joe, den ich am liebsten gleich ein zweites Mal gesehen hätte). Also lasse ich mich überraschen und hoffe, dass der Film anders auf mich wirkt.
MJ-Pat
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Strubi : : Hexenmeister
10.04.2013 08:28 Uhr
0
Dabei seit: 30.08.10 | Posts: 3.249 | Reviews: 2 | Hüte: 50
Sehr gute Kritik!

Schade, hatte mir eigentlich eine Menge von dem Film versprochen. Dass Ideen von anderen Filmen aufgeschnappt werden, ist mMn nicht so schlimm. Auch, dass wenig / kein Blut vorkommt könnte man verkraften, wenn die Atmosphäre und die Intensität des Films ansonsten passen würde. Aber das scheint ja nicht so zu sein. Und das ärgert mich schon. Hatte nach den ersten Beschreibungen ein düsteres Endzeitszenario erwartet. Nach dem ersten Trailer kamen dann schon erste Zweifel (obwohl er nicht schlecht war). Und anscheinend bestätigen sich diese Zweifel.
Gerade Filme, die viel Potenzial verschenken (wie dieser hier scheinbar), ärgern mich oft am meisten (auch wenn sie vllt nicht wirklich schlecht sind).
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