Bewertung: 4.5 / 5
Jackie Chan, fast sowas wie ein Idol jüngerer Tage, wagte sich Ende der 1990er langsam nach Hollywood vor (oder wurde gewagt). Viele seiner Actionkomödien aus der Zeit davor gehören noch heute zu meinen Lieblingsfilmen. Jackie Chan steht für Martial Arts, Charme und die nötige Prise Komik. In "Rush Hour" wagt er sich nicht nur in die USA, sondern ihm wird auch noch eine der größten Plapperschnauzen der Zeit zur Seite gestellt: Chris Tucker. Das steigert schon mal die Erwartungshaltung. Inhalt: Lee (Jackie Chan) ist einer der anerkanntesten Polizisten Hong Kongs. Sein guter Freund Konsul Han (Tzi Ma) ruft ihn zur Hilfe, als kurz nach seinem Amtsantritt als Konsul in Los Angeles seine kleine Tochter entführt wird. Das FBI, wenig begeistert von dem neuen Gast, lässt von der Polizei von Los Angeles das Großmaul Carter (Chris Tucker) als Aufpasser für Lee abstellen. Carter, der zuerst seine große Chance wittert, fühlt sich ziemlich hintergangen, so endet das erste Treffen zwischen Lee und ihm entdprechend. Doch als die beiden nach einigem Hin und Her den Konsul sprechen und das FBI sie erneut auszubooten versucht, raufen die ungleichen Polizisten sich zusammen und ermitteln auf eigene Faust. Und Lee bringt in Erfahrung, dass der Entführer ein alter Bekannter sein könnte ... Eigene Meinung: "Rush Hour" bietet nahezu alles, was eine gute Actionkomödie ausmacht. Kleine Schwächen verstecken sich in der Story, die zwar grobe Logikpatzer vermeidet, aber an einigen Stellen relativ einfach gestrickt und vorhersehbar ist. Das mindert den Spaß jedoch kaum. Die beiden Hauptfiguren Lee und Carter sind Jackie Chan und Chris Tucker wie auf dem Leib geschrieben. So schlüpfen sie scheinbar mühelos in ihre Rolle und erfüllen sie auf ihre eigene charmante, witzige Art. Die Kampfszenen sing gut choreografiert, dezent übertrieben, nicht so stark, wie man es aus anderen Martial-Arts-Filmen kennt. Das tut der Action aber keinen Abbruch, im Gegenteil. Gerade auch hier wird die richtige Prise Humor mit eingebracht, die den Actionszenen die richtige Würze geben. Aber auch abseits der Actionszenen verspüht das Duo Witz und Charme, reichern die Situation mit scharfen Dialogen an und geben das ungleiche Duo so passend ab, wie selten zuvor oder danach. Auch der restliche Cast ist durchaus überzeugend. Zwar ist hier auch Schablonenhaftes erkennbar, aber es gelingt doch, die Figuren aus der Eindimensionalität zu befreien. So sind die Nebenfiguren durchaus abwechslungsreich. Die Stunts wirken super, Kameraarbeit ist mehr als angemessen und klar, kein Gewackel oder öhnlichen unfug. Der Schnitt ist nicht hektisch und gut. Musik spaßig und weitgehend aus Charts etc. bedient. Insgesamt eine der besseren Actionkomödien, die sehr unterhaltsam, durchaus auch spannend und immer gut für einen lustigen Abend ist. Fazit: Eine der besseren Actionkomödien mit allenfalls kleinen Schwächen, einem der besten Filmduos, flotten Sprüchen und guter Action. 9/10 Punkte.
Rush Hour Bewertung