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Slumdog Millionär

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Filmkritik zu Slumdog Millionär

Slumdog Millionär Kritik

Slumdog Millionär Kritik
0 Kommentare - 05.08.2023 von filmfreak99
In dieser Userkritik verrät euch filmfreak99, wie gut "Slumdog Millionär" ist.

Bewertung: 4.5 / 5

Der Titel lässt zunächst vielleicht vermuten, dass hier die nette Geschichte eines Aufsteigers von einem Elendsviertel in wohlhabende Kreise erzählt wird. Doch schon bald wird einem als Zuschauer klar, dass der britische Regisseur Danny Boyle (Trainspotting, The Beach etc.) keinen weichgespülten Bollywood-Film präsentieren möchte. Schonungslos wird aufgezeigt, wie sich der Protagonist Jamal in einem aufstrebenden Schwellenland durchkämpfen muss. Umso erstaunlicher ist das Ganze für einen westlichen Filmemacher, der hier tief in die indische Seele blickt. Vermutlich ist das Sozialdrama auch deswegen so ein großer Erfolg geworden, denn die Buchvorlage Rupien! Rupien! von Vikas Swarup wurde an einigen Stellen stark verändert und für das Medium Film angepasst.

Der Halbwaise Jamal Malik (Ayush M. Khedekar) wächst zusammen mit seinem älteren Bruder Salim (Azharuddin M. Ismail) unter ärmlichen Verhältnissen in der Megametropole Bombay (seit 1996 "Mumbai") auf. Als eines Tages bei einem Aufstand im Slumviertel auch noch die Mutter der beiden getötet wird, sind die Brüder völlig auf sich gestellt, nur das Waisen-Mädchen Latika (Rubina Ali) gesellt sich noch zu ihnen. Das harte Leben auf der Straße führt sie schließlich zu einer Bettelorganisation, zu Gangstern und zu brutalen Polizisten, außerdem schlagen sich die beiden als Fremdenführer, Souvenirverkäufer und Teeholer durch. Doch die beiden Brüder entwickeln sich im Laufe der Jahre unterschiedlich: Der inzwischen 18-jährige Jamal (Dev Patel) versucht, einigermaßen ehrlich durchs Leben zu gehen, wohingegen Salim (Madhur Mittal) allmählich selbst zum Gangster wird. Salim will mit allen Mitteln reich werden, Jamal jedoch nur seine Jugendfreundin Latika wiederfinden, die es nicht geschafft hatte, der skrupellosen Bettelorganisation zu entfliehen.

Trailer zu Slumdog Millionär

Ausgezeichnet mit 8 Oscars, das spricht für sich, unter anderem gab es einen für Simon Beaufoy, der das Drehbuch verfasste. Beaufoy zeichnete beispielsweise schon 1997 für das Drehbuch zu dem Komödienhit "Ganz oder gar nicht" verantwortlich. Auch Regisseur Boyle bekam eine Trophäe für seine Arbeit, vorher gab es für seine Werke eher nur kleine Auszeichnungen. Verdient ist der Oscar allemal, denn der Brite bietet hier großes Kino mit einer eher ungewohnten Erzählstruktur. Die Geschichte wird nämlich nicht direkt linear erzählt, sondern folgt in Rückblenden den Fragen der Quizsendung "Wer wird Millionär?", in der Jamal nur teilnimmt in der Hoffnung, seine alte Liebe Latika (Freida Pinto) wiederzufinden, da die Show landesweit ausgestrahlt wird. Zurecht gab es auch Auszeichnungen für die Beste Musik (Score), den Schnitt und die Kamera. Dadurch wird die ganze Dynamik der Handlung aufgezeigt, die Jamal und Salim selbst erfahren. Sie sind ständig auf der Flucht, sind ständig am Rennen, in einem überbevölkerten Land mit mangelnder Hygiene. Hektik ist an der Tagesordnung und so schnell sind auch die Bilder geschnitten, so schnell bewegt sich auch die Kamera mit den Darstellern. Musikalisch charakterisiert bei "Slumdog Millionär" "Paper Planes" von M.I.A., in dem indische Klänge mit einem Sample von The Clashs "Straight To Hell" verwoben und gleichzeitig inhaltlich Probleme der Gesellschaft aufgegriffen werden, den Film am eindringlichsten.

Erfolgreich wurde die Tragikomödie wohl auch wegen der eingebauten Liebesgeschichte, die einen großen Platz im Film einnimmt und wohl standardmäßig vorkommen muss. Im Gegensatz zum Buch übrigens, in dem Jamal eine Frau erst mit 17 Jahren kennen und lieben lernt. In der Vorlage ist außerdem Salim nicht sein älterer Bruder, sondern sein jüngerer Kumpel. Hilfreich war auch, dass in Indien mit indischen Schauspielern gedreht wurde, welches das Ganze sehr authentisch macht.

Anmerkung:

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Slumdog Millionär Bewertung
Bewertung des Films
910

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