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Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung

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Userkritik von GierigeEnte

Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung Kritik

Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung Kritik
2 Kommentare - 30.01.2020 von PrequelFan
In dieser Userkritik verrät euch PrequelFan, wie gut "Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung" ist.
Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung

Bewertung: 3.5 / 5

Achtung! Bevor diese mit Sicherheit sehr seltsame Review (sorry dafür :p) beginnt, hier ein paar Hinweise. Einerseits ist sie als Gespräch verfasst, welches in den geringsten Grundzügen zwar so stattgefunden hat, im Folgenden aber überspitzt und ausgeschmückt dargestellt ist, um mehrere Blickweisen inklusive meiner auf den Film zu zeigen. Andererseits entschuldige ich mich für den abgedrehten Humor und mache darauf aufmerksam, dass die dunkle Seite der Macht voll von Spoilern ist. Viel Spaß! :)

11.04. Der Morgen, nachdem der Star Wars 9 Trailer erschienen ist. 10:40 Uhr. Aufwachen. Aufs Handy schauen. Ein verpasster Anruf. Egal, aber mal sicherheitshalber den Ton anschalten. Zähne putzen, aufräumen. Prompt klingelt das Handy.
*Force Theme*
~La laa, laa, la la laaa, laa~
Mein Freund ruft an.

Trailer zu Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung

"Heyho, was gibts?"
"HAST DU SCHON DEN TRAILER ZU STAR WARS 9 GESEHEN?!"
"Schrei nich so, ich hör dich auch so."
"Das beantwortet meine Frage nicht!"
"Nein, habe ich noch nicht, war gestern zu müde."
"Laber nich und schau ihn, jetzt."
"Ja, ja. Wusste nur noch nicht, dass einer veröffentlicht wurde. Du weißt ja, dass ich Trailer grundsätzlich meide, da viel zu oft gespoilert wird."
"Egal, dann weißt du es jetzt. Der spoilert nix, kannste kucken. Wir müssen by the way unbedingt nochmal alle Star Wars Filme anschauen."
"Ja, definitiv. Habe die viel zu lang nicht mehr gesehen. Wann?"
"Doofe Frage. Wenn Episode IX schon längst vorbei ist, natürlich."
"Okay, abgemacht."

Aufgelegt. Sofort ruft er wieder an.
"Ich hasse das, wenn du meine Ironie absichtlich ernst nimmst, hahaha. Aber natürlich so schnell wie möglich. Kannst du heute?"
"Klar. Komm vorbei und los gehts."
"Ernsthaft? Geil."
"Jo, bis gleich."
"Wie wollen wir die Teile schauen? Wann sie erschienenen sind oder ..."
"Das besprechen wir dann."
"kay. Bin aufm Weg. Schau den Trailer."
"Mach ich, bye."

30 Minuten später. Der Star Wars 9 Trailer ist ausgiebig diskutiert, das Heimkino angeworfen.
"Um auf meine Frage von vorhin zurück zukommen, wie schauen wir die Teile an?"
"Ich würde sie der Zeit nach schauen, wann sie spielen."
"Find ich gut."
"Dann ist der extrem misslungene Solo wenigstens nicht der letzte Film, den wir sehen müssen. Irgendwie erinnere ich mich nur an das, was der Film falsch gemacht hat."
"Dafür müssen wir aber mit Episode VIII aufhören."
"Wie geht es eigentlich, dass du Teil acht so sehr hasst, dich aber so sehr auf Episode IX freust?"
"Der Film kann meinen Luke nicht mehr entwürdigen. Aber als wirklich gut habe ich auch Episode I nicht mehr in Erinnerung, also wie dem auch sei."
"Hahaha, fängst du jetzt an, alles zu hassen, was sich nicht mit Original-Trilogie bezeichnen lässt? Surft sich gut auf der Hatewelle, oder?"
"Sei still und leg den Film ein."

Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung

Es beginnt mit der für Star Wars typischen Einleitung.
"Die Galaktische Republik wird von Unruhen erschüttert. Die Besteuerung der Handelsrouten zu weit entfernten Sternensystemen ist ..."
"Ja, ich kann selbst lesen. Genieß lieber die Musik!"
"... der Auslöser. Aber du hast recht, der Soundtrack ist grandios. Sowohl von Star Wars, als auch von Episode I. Insbesondere von Episode I."
"Allerdings. Und es ist eben nicht nur das Stück Duell of the Fates, was wahrscheinlich jeder kennt und an Qualität kaum zu überbieten ist. Auch die Begleitmusik auf Naboo umrahmt die Szenen auf eine einzigartige Weise perfekt." "Und das ohne nervig zu manipulieren, ja."
"Richtig. Die Musik drängt sich nie unnötig auf."
"Weswegen ich aus dem Stehgreif auch gar keine Melodie summen könnte, die spezifisch für diese Episode ist, abgesehen von der Duellmusik."
"Ähh ... ja, tatsächlich."

Der Vorspann endet, Qui-Gon und Obi-Wan betreten das Droidenkontrollschiff.
"Wie jeder Star Wars Teil beginnt auch Episode 1 im Weltall."
"Mit der Aufnahme vom Jedi-Schiff vor Naboo, jup."
"Und da sind auch schon Obi-Wan und Qui-Gon."
"Da sind vor allem Ewan McGregor und Liam Neeson."
"Beides herausragende Schauspieler, die für mich dem Teil irgendwie seine Konstante geben."
"Ersterer generell in den Prequels. Er bietet seinen eigenen tollen Charme, der Obi-Wan zu einer der sympathischsten Figuren macht. Aber auch Natalie Portman ist nicht zu vergessen, auch wenn ihr wirklich überzeugender Auftritt erst in den beiden kommenden Filmen folgt.
"Im Gegensatz zu verschiedenen Prequel-Hatern finde ich auch Hayden Christensen nicht schlecht."
"Falscher Teil."
"Qui-Gon immer mit seiner lebendigen Macht, haha."
"Einige der Dialoge hier lassen tatsächlich zu wünschen übrig. Aber da hatte Star Wars schon immer n paar Probleme."
"Obwohl mehrere Gespräche schon gut sind, auch hier. In den Prequels vor allem, sobald es um Politik geht."

Die Jedi zerstören die ersten Droiden, etwas später tauchen die Droidekas auf.
"Als Kind war ich riesiger Fan der ganzen Droiden, insbesondere von den großen Armeen und den verschiedenen Formen. Beziehungsweise bin ich es auch heute noch."
"Ich mochte die Klone am liebsten. Die Droiden wurden mir zu viel für kindische Scherze missbraucht. Aber da kommt ja dann noch ein anderer Kandidat."
"Ich würde tatsächlich keine Humoransprüche an Star Wars stellen. Manche der Witze sind recht amüsant, einige dafür zu wenig subtil, in allen Teilen. Denk nur mal an die Ewoks. Aber macht das nicht auch irgendwo den Charme aus?"
"Eigentlich schon, ja. In jungen Jahren habe ich Tränen über die Gungans lachen können, Teil 1 war deshalb lange meine Lieblings-Episode. Und auch heute noch sind die patzigen Witze zugegebenermaßen nicht schlecht, wenn man sich auf diese Art von Humor einlässt."

Obi-Wan bringt seinen "Die Verhandlungen waren sehr kurz" - Satz, darauf beginnt die Landung der Droiden und Jar Jar erscheint auf der Bildfläche.
"Zusätzlich gibt es ja noch Obi-Wan und Qui-Gon, über deren trockene Sprüche man sehr gut lachen kann."
"Das stimmt. Und auch wenn die Gungans manchmal nerven, sind ihre Versprecher nicht unlustig."
"Sowie ihre Tollpatschigkeit. Was mir gerade auffällt, das CGI sieht leider gar nicht mehr gut aus."
"Naja, das einem mittlerweile zwanzig Jahre altem Film anzukreiden ..."
"Man hätte halt mehr handmachen sollen, wie in vier bis sechs."
"Das stimmt so nicht. Auch da wurde viel Blue-Screen benutzt, zudem wurde für - wo wir gerade dabei sind - Episode I überraschend viel nachgebaut, wie zum Beispiel die Arena in Mos Eisley als Miniatur. Manches sieht heute aber tatsächlich nicht mehr gut aus und hätte mehr Praxis vertragen. Andererseits hat man bei dem CGI auch viele gute Details eingebaut, wie ein Schatten hier und da."
"Aber schau mal, das Landungsschiff. Sieht doch einfach lächerlich aus."
"Gut, dem kann ich leider nicht widersprechen. Dafür hat man beispielsweise kleine Naboo-Fighter Modelle gebaut und sie für ihre Zerstörung tatsächlich in die Luft gesprengt. Es ist also halb so viel schlechtes CGI, wie den Prequels immer vorgeworfen wird, aber trotzdem noch zu viel."
"Na gut. Da haste wohl recht."

Qui-Gon nutzt Machttricks bei Boss Nass.
"Das Spielen mit der Macht hat mir in den Prequels schon immer gut gefallen. Generell ist das mit das Interessanteste an Star Wars und zieht sich durch alle Teile."
"Haha, Midi-Chlorianer."
"Die Erklärung ist toll, ja."
"Was?"
"Egal, dazu kommen wir noch."

Die Unterwasserszene folgt, die Gruppe flieht von Naboo.
"Die Monster sind schon echt stark gemacht. Vor allem sind die ganzen Hintergrundinformationen aus dem riesigen Star Wars Universum zu ihnen sehr interessant."
"Jap, ein weiterer Beweis, wie ausgefeilt die Geschichten und das Drumherum doch sind."
"Dahingehend ist Star Wars ohnehin einzigartig und meisterhaft."
"Allerdings. Aber die Fluchtszene hier ist idiotisch. Erst braucht die Handelsförderation die Königin unbedingt, um den Vertrag zu unterschreiben, dann beschießen sie das Schiff und nehmen damit ihren möglichen Tod in Kauf, der sowieso nicht eintritt, weil die Handlung berechenbar ist."
"Unvorteilhafter Weise muss ich dem zustimmen. Quatsch ist es auch, einen Droiden als Belohnung zu putzen. Das ist ein Roboter, mehr nicht."
"Aber das bietet den Hintergrund von R2-D2."
"Ja, vor allem das machen die Prequels hingegen sehr gut. Sie bieten eine herausragende Erklärung zur Entstehung des Imperiums, eine Herkunftsbeschreibung verschiedener wichtiger Persönlichkeiten wie Palpatine oder Obi-Wan und einen perfekten Charakterhintergrund zu Darth Vader."
"Zu Obi-Wan hätte ich mir im Film noch mehr gewünscht, zumindest ein paar Sätze. Aber das liefern dann ja die Comics, Bücher und Clone Wars."
"Das schließt jedoch die Lücke im Film nicht, auch bei Qui-Gon schmerzt das ein wenig. Bei Anakin hat man das besser gelöst."

Ankunft der Gruppe auf Tatooine, Anakin tritt auf die Bildfläche.
"Apropos Anakin, da ist Tatooine. Wie lächerlich ist das aber bitte, dass der erste getroffene Händler der einzige mit Ersatzteilen ist und am nächsten Tag dann gleich das Podrennen ist. Was für ein Zufall."
"Dadurch ergibt sich leider eine etwas langweilende Vorhersehbarkeit. Aber das, was geschieht, ist ja Wille der Macht, haha."
"Rechtfertigt aber keine fehlende Spannung. Die einzige Stelle, die wirklich fesselt, ist das Duell und die einzige Szene mit emotionalem Impact Qui-Gons Tod. Der viel zu lang dauert."
"Das kann man wohl so sagen. Dafür begeistert die Geschichte mit einer liebevollen Darstellung, interessanten Details, tollem Charme und einer intelligenten Bildsprache, auch wenn das die anderen Schwächen nicht überspielen kann."
"Zur Bildsprache gibt es nachher noch einige herausragende Beispiele. Ah, da kommt Anakin."
"Der kleine Ani hier ist schon süß. Jake Lloyd hat da eine echt gute Darstellung geliefert, die klasse mit der Story des Charakters harmoniert. Schade, dass das so wenige Fans zu schätzen wissen."
"Was mit ihm gemacht wurde ging gar nicht klar. Viele, die ihren Mythos Darth Vader wohl gefährdet sahen, haben ihm ziemliche Hassbotschaften geschickt. Einem Kind. Das sind Punkte, wo ich mich vom Fan-Sein distanziere, so schön es oft auch ist."
"Traurig, dass man das sagen muss, aber so ist es."
"Erinnert mich an das Zerstören des Mythos Luke in Episode VIII, hehe."
"Ja, ja, ja. Du weißt nicht, wie das ist, wenn deine absolute Lieblingsfigur plötzlich ..."
"Das hast du mir schon oft genug erklärt und das macht es auch nicht besser."
"Wenn wir bei dem Film angelangt sind, werde ichs dir auch noch mal erklären, haha!"
"Toll."

Darth Maul kommt ebenso auf Tatooine an, man sieht Anakin C-3PO bauen.
"Darth Maul ist ein cooler Charakter, vor allem, weil er fast nichts sagt. Sein Gespräch mit Palpatine sind seine einzigen Worte. Abgesehen von Clone Wars."
"Lustig an Maul ist, dass er so bedrohlich aussieht, aber so klein ist. Seiner Rückkehr in Clone Wars stehe ich by the way zwiespältig gegenüber, er ist dort interessant, aber für mich war er nach Episode I immer tot."
"Ich habe seine Rückkehr, insbesondere die Art seiner Rückkehr, extrem gefeiert. Sein Ende in Rebels ebenso."
"Es war schon gelungen, ja."
"Der Hintergrund von C-3PO ist schon extrem gut, weil er dem Zusammentreffen zwischen Vader und der Gruppe inklusive des Droiden in Episode V einen ganz anderen Kontext, eine ganz andere Bedeutung gibt."
"Da frage ich mich, wie das so viele Prequel-Hasser übersehen können. Episode I bis III interagieren so schön mit den originalen Teilen und werten sie auf, nicht ab."
"Was man ja auch an Darth Vader sieht. Er ist in vier bis sechs nur ein ikonischer Bösewicht und wird erst durch seine hiesige Vorgeschichte zu der tragischen, interessanten Figur, die er abschließend ist."

Das Podrennen folgt.
"Also manchmal ist Jar Jar schon lustig. Die Zunge, haha."
"Viel lustiger ist der Auftritt von Jabba nachher. Er hätte zwar subtiler sein können, die Referenz ist nichtsdestotrotz eindrucksvoll."
"Anspielungen auf die chronologisch nachfolgenden Teile bieten die Prequels ohnehin viele, man denke nur mal an den Sonnenaufgang in Episode III. Und diese erfüllen lobenswerter Weise alle einen erzählerischen Zweck, statt nur Fanservice zu bieten."
"Und das hier [Anm. d. Verf.: Die Arena für das Podrennen in Mos Eisley] soll als Miniaturmodell nachgebaut worden sein?"
"Wurde es, ja. Die Menge, die man von der Weite aus sieht, waren bunte Figuren, die dann bloß mit Aftereffects nachbearbeitet wurden. Nur in der Nähe hat man die Aliens animiert oder kostümierte Leute verwendet. Theed wurde übrigens auch als Modell nachgebaut."
"Wow. Dass ich das noch nicht wusste ..."
"... überrascht mich nicht."
"Hey!"
"Es ist soweit, jawoll. Das Podrennen macht einfach verdammt viel Spaß, da stört es auch absolut nicht, dass der Ausgang nun mal absehbar ist. Hier ist es als Erklärung auch völlig in Ordnung, dass die Macht Anakin zum Sieg führt, schließlich ist das sein vorherbestimmter Lebensweg."
"Abseits der Vorhersehbarkeit ist das einfach eine herausragende, Adrenalin auslösende Szene. Die Effekte und Geräusche sind extrem beeindruckend."
"Drei, zwei, eins ... gooooo!"
"Cool, dass Anakin erstmal abwürgt, allerdings ist es irgendwie sinnlos, dass er das wieder aufholt. Wie langsam fliegen da bitte die anderen?"
"Naja, bei einem Autorennen funktionieren Boxenstopps doch auch, weil die zusammenhängende Gruppe nie auf maximaler Geschwindigkeit fahren kann."
"Okay, das stimmt. Es überrascht mich gerade, wie wenig Schnitte das für eine solche Szene doch sind und wie genial die Kamera um die und mit den Podrennen fährt."
"Ja, es ist tatsächlich herausragend gut gemacht. Und mein Herz klopft bei der Sequenz schon etwas."
"Da ist Aurra Sing! Ich finde es so toll, dass man der Figur hier einen, wenn auch kurzen, Auftritt gewährt und damit einen weiteren Charakter für das Universum um Star Wars etabliert."
"Wie auch, dass Anakin in Episode III eine Narbe über dem rechten Auge hat und das allein die Vorlage für Asajj Ventress bildet."
"Prequel-Hater würden das jetzt lächerlicherweise Marketingversifft nennen, ich nenne es Vielschichtigkeit."
"Ver-Sith-t."
"Oh Gott, war der schlecht. Was am Podrennen auch stark ist, sind die verschiedenartigen Gefahren, mit denen Anakin zu kämpfen hat. Nichts doppelt sich und alles ist auf seine Weiße äußerst kreativ."
"Übrigens, die Explosion von Sebulbas Podrenner ist auch echt. Zumindest als Miniatur. Und Anakin hat gewonnen!"
"Wattoos Zerknirschung ist cool, er hat es aber auch verdient."

Qui-Gon prüft Anakins Midi-Chlorianer-Wert.
"Die Mythologie hinter Anakin ist meines Erachtens sehr gelungen. Die Jedi, die von ihrer Lebensweiße her an Mönche erinnern, glauben an einen Auserwählten, der von der Macht selbst erschaffen wurde und ihre Organisation ins Licht führen soll. Nur die Aussage von wegen Ins Gleichgewicht bringen ist Quatsch, da die Jedi das mit der Vernichtung ihrer Gegenstücke gleichsetzen, was aber zwangsläufig ein Ungleichgewicht wäre. Aber für diese Arroganz werden sie ja auch heftig bestraft."
"Von Verherrlichung christlicher Motive kann also nicht die Rede sein, jup."

Anakin muss sich von Shmi trennen, Darth Maul greift an und Anakin schenkt Padmé eine Schnitzung, das Schiff kommt auf Coruscant an.
"Shmis Selbstlosigkeit und bedingungslose Liebe ist rührend."
"Der Soundtrack ist vor allem wundervoll. Ist dir schon mal aufgefallen, dass er ganz bewusst Teile der Melodie des Imperial March enthält? Außerdem ist die Aussage klasse, dass Anakin nicht zurückschauen soll, den Fehler macht er nämlich noch viel zu oft."
"Stimmt, nachher auf Coruscant zum Beispiel. Das Duell hier ist ja so schnell vorbei wie es angefangen hat."
"Ist aber ein schöner Hinweis darauf, dass Qui-Gon in dem Moment, wo er allein ist, nicht viele Chancen haben wird, schließlich hilft ihm auch hier nur die Flucht."
"Und jetzt treffen sich Anakin und Obi-Wan zum ersten Mal. Ich finde es toll, wie beiläufig dieser genau genommen so wichtige Moment abgehakt wird, ohne große Effekthascherei."
"Schade ist hingegen, dass im späteren Verlauf und auch in den zwei folgenden Episoden nie wieder Anakins Schnitzung für Padmé zum Tragen kommt. Damit verschwindet das Detail in der Bedeutungslosigkeit."
"Nicht direkt, Padmé sagt ja gleich, dass sie derartiges nicht braucht, um sich ..., ah da wars. Sie erinnert sich auch ohne das Geschenk an Anakin und das es deshalb nie wieder auftaucht, ist schlicht konsequent. Außerdem taucht es sehr wohl wieder auf - als Padmé beerdigt wird, liegt es in ihrer Hand."
"Okay, Einwand akzeptiert. Jawoll, Coruscant! Das war immer mein Lieblingsplanet, weil er so extrem beeindruckend ist. Besonders dann in Teil 3. Aber hier besteht er noch aus zu viel schlechtem CGI."
"Was ich leider nicht abstreiten kann. Dafür tritt jetzt zum ersten Mal Palpatine ohne Kapuze auf."
"Achte jetzt mal darauf, Anakin wird gleich das tun, was er eben nicht soll: Zurückschauen. Hier deutet sich schon an, was er letztlich für Probleme mit der Befolgung von Regeln haben wird und dank wem er diese übertreten wird."
"Ja, hier. Er geht mit Padmé und Palpatine, schaut aber zu den beiden Jedi zurück. Schlingel."

Padmé spricht vor dem Senat, Anakin wird dem Rat vorgestellt.
"Und jetzt folgt, was ein weiterer sehr guter Punkt in den Prequels ist, nämlich die Diskussionen über Politik. In Episode II und III sogar noch mehr."
"Sowie Palpatines geniale Intrigen. Das Buch über Darth Plagueis kennst du, oder?"
"Ja, schon zweimal gelesen. Insbesondere der Teil, der in Episode I hineinreicht ist unfassbar interessant."
"Haha, Palpatine hat den Misstrauensantrag vorgeschlagen. Aber die Idee dahinter, sich selbst in die Position des Kanzlers zu bringen, indem genau zum rechten Zeitpunkt der Heimatplanet des möglichen Kanzlers in der Krise steckt, ist auch schlicht perfekt."
"Schön ist vor allem, wie George Lucas trotz des letztendlichen Scheiterns immer wieder zum Ausdruck bringt, wie gut er Demokratie findet und das ihr erliegen lediglich Schuld einzelner korrupter, machtbesessener Personen ist. Das sieht man auch gut an dem gleich folgenden Auftritt der Bürokraten, der schließlich zum Rücktritt des eigentlich guten, rechtschaffenden - und deshalb leider schwachen - Politikers führt."
"Klasse gesagt. Valorum tut mir in der Szene ehrlich gesagt auch etwas leid."
"Mir auch. Allerding ist das immer und immer wieder erahnbare Lächeln bei Palpatine sehr gelungen, auch nachher, wenn Padmé wie kalkuliert wieder zurück reißt und er damit erneut freies Spiel hat."
"Anakin steht dafür erstmal vor dem Aus, weil er zu alt ist. Er denkt an seine Mutter. Und Qui-Gon widersetzt sich erneut dem Rat, weswegen er sich mit Obi-Wan streitet."
"Ich finde es allerdings gut, dass Anakin nur über Widrigkeiten zur Ausbildung gelangt. Er ist mächtig, aber eben nicht perfekt und genau das stürzt am Ende die Galaxis in Dunkelheit. Dabei ist allerdings ganz klar, jeder macht Fehler. Zum Schluss lernt Anakin ja auch aus seinen Fehlern und erfüllt, was ihm Prophezeit wurde."
"Es hat nur sehr viele Leben gekostet, hehe."
"Er ist eben eine tragische Figur. Weder einseitig böse, noch ein blütenweißer Held. Grau eben, wie so ziemlich jedes Individuum."

Die Midi-Chlorianer Erklärung folgt.
"So. Das ist das, was mich an den Prequels immer so richtig gestört hat. Midi-Chlorianer, was zur Hölle. Die Macht ist für mich immer ein mythisches Energiefeld gewesen, etwas umfassendes, allmächtiges, eine bewundernswerte Energie und keine Ansammlung kleiner Parasiten."
"Genau das nehmen dir die Midi-Chlorianer doch nicht, im Gegenteil, diese Erklärung manifestiert letztendlich nur das schon in Episode IV bis VI besprochene Wesen der Macht. Nach wie vor existiert sie um und in den Lebewesen, hilft, gibt und nimmt. Die Beschreibung bricht lediglich ihre Unverständlichkeit auf biologische Ebene herunter und etabliert zudem die Möglichkeit, sich mit ihr auch aus einer theoretischen Sicht auseinanderzusetzen, sie zu erforschen sowie sie auf die Gentechnik zu beziehen. Du hast vorhin das Plagueis-Buch erwähnt, welches ja viele Experimente mit der Macht thematisiert, die alle auf dieser Midi-Chlorianer Erklärung fußen und ohne selbige nicht möglich wären."
"Ja, das ist eben das Positive an dieser Verbildlichung und das spreche ich ihr auch nicht ab. Aber als Kind habe ich immer davon geträumt, die Macht nutzen zu können, jetzt kann man maximal noch davon träumen, möglichst viele Midi-Chlorianer zu besitzen. Verstehst du, was ich meine?"
"Ich sehe den Unterschied nicht so wirklich. Eine ausgefeiltere Beschreibung nimmt dir diesen Traum ja nicht."
"Du siehst den Unterschied nicht? Die Erklärung hat meinen mystischen Traum entmystifiziert, für dich nicht?"
"Für mich wiegt eine plausible Ausführung, welche die Verständlichkeit und den theoretischen Hintergrund der Filme verbessert, stärker."
"Okay, dem Einwand ist nichts entgegenzusetzen."

Die Gungans und die Naboo schließen sich zusammen, die Droidenarmee marschiert auf und zieht gegen die Gungans, während Padmé den Palast zurückerobert und Anakin das Droidenkontrollschiff zerstört.
"Da kann ich nur jedes Mal den Kopf schütteln, eine nervig kitschige Szene."
"Sie ist tatsächlich ziemlich lächerlich, bringt aber immerhin die Geschichte voran. Eine andere Inszenierung wäre allerdings von Nöten gewesen."
"Ja. So ist es sehr effekthascherisch, wenngleich der Zusammenschluss fremder Ethnien nichtsdestotrotz eine schöne Botschaft bleibt."
"Dafür folgt jetzt der Aufmarsch der Droiden, der schon beeindruckend ist, trotz des vielen CGIs. Das actionreiche Finale ist ohnehin von hoher Qualität, vor allem was die Machart betrifft. Wenn man mal von zu viel Computerarbeit absieht, sind es angenehm wenig Schnitte und recht intelligente Pläne. Nur das ständige danebenschießen der Droiden bei der Palasteroberung stört und wirkt einfallslos."
"Zu begeistern weiß jedoch der Parallelschnitt der verschiedenen Handlungen und Kampfplätze, der eindrucksvoll die Verstrickung visualisiert. Das ist ein in Star Wars generell immer wiederkehrendes Stilmittel, genauso wie das miese Gefühl oder der Williamscream. Der müsste übrigens gleich ... ah."
"Der klingt aber auch lustig. Soweit ich mich erinnern kann, ist es in dem Teil übrigens Obi-Wan, ganz am Anfang, der den charakteristischen Spruch bringt."
"Ja. In Episode II ist es Anakin und in ... egal, das werden wir ja gleich noch sehen. C-3PO sagt by the way auch in jeder Episode Du meine Güte."
"Jetzt wo du es sagst, ja, stimmt."

Das Duell of the Fates schließt sich an.
"Endlich, der beste Teil in Episode I. Wenn ich so darüber nachdenke, ist das übrigens der stärkste Lichtschwertkampf der Saga."
"Wieso? Ich meine mich an das Battle of the Heroes [Anm. d. Verf.: Anakin gegen Obi-Wan in Episode III] als das beste Duell zu erinnern. Allein schon wegen des Settings und der Schicksalhaftigkeit. Begründe dann bitte mal, wenn wir alle Kämpfe gesehen haben, warum das hier das Gelungenste ist. Beziehungsweise auch jetzt schon."
"Nun, es ist schlicht der eleganteste Kampf. Die Choreografie ist ein überwältigendes Gewirbel und wird nicht von zu vielen Schnitten zerstört, da die Kamera sich lieber mitbewegt, anstatt hin und her zu schneiden. Dieser Moment hier [Anm. d. Verf.: Qui-Gon treibt Maul durch die Tür, die Kamera folgt ihnen und Obi-Wan mischt sich mit ein] kommt zum Beispiel sieben Sekunden ohne Schnitt aus, was bei den perfekt abgestimmten Bewegungen sicherlich eine sehr schwierig zu koordinierende Szene war. Den Soundtrack muss ich ja nicht erst erwähnen, zudem wird äußerst clever mit der Überzahlsituation gespielt, aus der sich Maul immer wieder befreit. Ergänzend ist das Duell mit fast fünf Minuten mit die längste Konfrontation, die die Filme zu bieten haben, aufgrund seiner Vielfältigkeit und seiner Geschwindigkeit wird es aber dennoch nie langweilig. Beispielsweise gibt es den Westernmoment [Anm. d. Verf.: Großaufnahme der Gesichter vor dem Schlagabtausch] und die Szene, wo vor dem gleißenden Licht nur die Silhouetten auszumachen sind."
"Es ist überragend gemacht, ja."
"Und gleich folgt noch eine zu erwähnende Stelle, wo Qui-Gon im Gang mit den Lichtschranken gegen Maul kämpft, die Kamera nur schwenkt und drei Drehungen und ein Sprung choreografiert sind - erneut etwa sieben Sekunden ohne Schnitt."
"Ah, hier ist die Szene, echt stark. Schön ist aber auch, wie kurz vor Qui-Gons Tod mit schnellen Umschnitten auf Obi-Wan immer mehr Spannung aufgebaut wird, damit ersichtlich ist, was kommen wird, bis das unvermeidliche eintritt."
"Leider ist das der einzige Moment in der berechenbaren Handlung, der tatsächlich Spannung evozieren kann. Der einzige Moment, der Emotionalität etabliert. Die wieder einmal davon gebremst wird, dass der Charakter vor seinem Tod noch zu lang herumlabert. Das ist eher ermüdend als ergreifend, Filmtode wirken am besten, wenn sie schockieren."
"Da stimme ich dir bedingungslos zu, haha."
"Als Ausgleich ist der nun folgende Part extrem genial. Der neunsekündig ungeschnittene Angriff Obi-Wans auf Maul, der ein perfektes Gewirbel in Kombination aus Schlägen und Sprüngen ist sowie die sich dazu bewegende Kamera, welche auch in der Szene nach diesen neun Sekunden lange ohne Schnitt auskommt und mehr als gekonnt zwischen weiten Einstellungen und kontrastreichen Nahaufnahmen wechselt."
"Absolut atemberaubend, definitiv."
"Und kein folgendes Duell bekommt das eben wieder so gut hin, weswegen dieses hier für mich immer der stärkste Lichtschwertkampf bleiben wird."
"Nachvollziehbar."

Es endet mit Qui-Gons Beerdigung, der Friedensfeier und dem Abspann.
"Um noch einmal auf die äußerst intelligente Bildsprache zurückzukommen, an Qui-Gons Beerdigung lässt sich das sehr schön festmachen. Achte mal darauf, wie die Figuren stehen und wie sie fokussiert werden. Ganz rechts steht Palpatine, ganz links davon in einigem Abstand Yoda und Mace Windu als Gegenpol. Etwa in der Mitte steht Anakin, zwischen ihm und Palpatine nur noch Obi-Wan und Padmé. Die Botschaft dahinter ist ein eindeutiger Verweis auf die Zukunft seiner Figur."
"Nämlich das Anakin immer zwischen der dunklen und der hellen Seite steht, Obi-Wan und Padmé ihn von ihr fern halten, letztere ihn aber auch dorthin ziehen wird."
"Richtig. Und dass am Ende alle Figuren außer Palpatine in der Unschärfe verschwinden, gewährt einen eindeutigen Blick auf dessen kommenden Sieg und Anakins Schicksal."
"Besser hätte ich es deshalb gefunden, wenn der Film mit der Szene geendet und die unnötige Siegesfeier weggelassen hätte. Dass man sich vor düsteren Enden nicht scheut beweisen ja Episode II, III und V, hier hätte es also auch kein Abbruch getan. Da war George Lucas aber zu sehr daran interessiert, sich mit dem Teil einer neueren, jüngeren Generation zuzuwenden, was an sich nichts Verwerfliches, in dem Punkt aber ein Nachteil ist."
"Allerdings hätte es nicht so recht zu der Episode gepasst. Ihr Aufbau ist hoffnungsvoll, ein bedrückender Schluss wäre eine große Abweichung gewesen."
"Mehr oder weniger schon, ja. Immerhin wird die Botschaft, dass es zielführend ist, wenn verschiedene Ethnien interagieren, erneut aufgegriffen."
"Und das ist auch ein guter Schluss, genau."

Die Credits laufen.
"Wie sieht nun dein Fazit aus?"
"Ich empfand den Film trotz einiger Schwächen nach wie vor gut. Bildsprachlich clever, technisch sehr gut gemacht, politisch interessant und vor allem, es ist Star Wars und das ist toll. Wie siehst du das?"
"Du hast meine teilweise recht negative Sichtweise auf Episode I geändert. Vor drei Stunden noch hatte ich den Film weit schwächer in Erinnerung, als ich ihn jetzt sehe, auch wenn ich ihn nie schlecht fand. Episode II kann kommen, in der Hoffnung, ich finde diesen Teil dann auch besser, als ich bisher über ihn dachte."
"Na dann wechsel ich mal die DVDs. Wie viele Punkte würdest du geben?"
"Mmh ... da ich nich so streng bewerte ... 8 Punkte und du?"

"7,5 von 10 Punkten."

P.S.: Als Sci-Fi Film erhält der Film von mir 8,5 Punkte; der FSK 06 Freigabe anschließen kann ich mich aber nicht. Dazu ist Mauls Tod meiner Ansicht nach zu krass, zumindest für junge Kinder. Ich gebe den Film daher ab 10 frei (Brutalität: 2 von 10 für ab 10).
Das ist übrigens die erste meiner elf, im Laufe der nächsten Jahre folgenden Star Wars - Kritiken. Danke fürs Lesen, ein wenig Feedback wäre nett. :)

Liebe Grüße,
Pentegrin.

Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung Bewertung
Bewertung des Films
710

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2 Kommentare
Avatar
PrequelFan : : Moviejones-Fan
30.01.2020 21:45 Uhr
1
Dabei seit: 25.01.20 | Posts: 168 | Reviews: 15 | Hüte: 17

@Optimus13:

Vielen lieben Dank! Schön, dass Dir das gefällt, das freut mich sehr.

Da passen wir ja super zusammen, haha. smile

Allerdings wird es bis zur nächsten Star Wars Review seeeeehhhr lang dauern - die Schreibarbeit ist absolut übertrieben. Aber spätestens Ende dieses Jahres folgt Episode II. ÷)

"Mir gegenüber im Nachteil zu sein, ist ein Vorteil, den ich Dir gegenüber behalten will."

Avatar
Optimus13 : : Sith-Lord
30.01.2020 21:17 Uhr
0
Dabei seit: 09.08.16 | Posts: 1.849 | Reviews: 2 | Hüte: 112

Mal eine ganz andere Kritik, aber echt interessant zu lesen. Sehr kreativ, gefällt mir. smile

Ich würde übrigens Episode I auch 3,5 von 5 Hüten geben. Außerdem kann ich auch zustimmen, dass Obi-Wan und Qui-Gon vs Darth Maul der beste Lichtschwertkampf der kompletten Saga ist - und Duel of the Fates der möglicherweise beste Soundtrack der Saga.

Bin auf deine weiteren Reviews zu Star Wars gespannt, und ob ich deinen grundlegenden Bewertungen wieder zustimmen kann.

Chaos isn’t a pit. Chaos is a ladder.

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