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Stirb langsam 2

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Stirb langsam 2 Kritik

Stirb langsam 2 Kritik

Stirb langsam 2 Kritik
0 Kommentare - 18.05.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Stirb langsam 2" ist.
Stirb langsam 2

Bewertung: 3 / 5

John McClane (Bruce Willis) wartet am Dulles Flughafen auf seine Frau Holly (Bonnie Bedelia), um mit ihr Weihnachten zu verbringen. Die schlechte Wetterfront sorgt für Unmut an Bord und dann werden die Fluggäste durch einen Terrorakt in Angst und Schrecken versetzt. Der südamerikanische Diktator Esperanza (Franco Nero) soll durch den ehemaligen Colonel Stuart (William Sadler) befreit werden: Dafür hat er den Flughafen unter seine Gewalt gebracht. Nur McClane scheint noch etwas ausrichten zu können.

Mühelos verloren sich schon unzählige Fortsetzungen in dem Meer aus Belanglosigkeit. Ja, man könnte aus einem marktwirtschaftlichen Denken heraus davon sprechen, daß es ja sehr wohl einen Absatzmarkt für unzählige Fortsetzungen gäbe. Ansonsten wäre Stirb langsam ja whl nie auf fünf Teile gekommen. Man kann das so sehen, man kann aber auch den Anspruch erheben, etwas Neues über diese Figuren, diese Welt zu erfahren und vielleicht sogar einen frischen Ansatz präsentiert zu bekommen. So etwas braucht man allerdings wohl nicht von Stirb langsam 2 zu erwarten, der mitunter die gleichen Ideen hat, wie sein Vorgänger, nur eben unter schlechter geschriebenen und schlechter porträtieren Figuren leidet. Denn ja, William Sadler ist eben nicht Alan Rickman und mit diesen Worten ist tatsächlich fast alles zu Stirb langsam 2 gesagt. Wie erschreckend leer diese Fortsetzung ist, erkennt man nicht zuletzt auch daran, daß man sich hier nicht einmal die Mühe macht, die Jahreszeit auszutauschen. Daran erkennt man auch ganz gut, daß Filmemacher und Produzenten, wie auch Studiobosse gar keine Ahnung haben, was letzten Endes einen guten, oder zumindest ertragreichen Film ausmacht. Denn ja, Stirb langsam 2 ist Stirb langsam (1988) in einfach schlechter und damit auch langweiliger.

Nun nutzt der Film ein marginal anderes Setting. Ein Hochhaus wird ausgetauscht durch einen Flughafen. Eine Flugzeugentführung bietet hier einen Nebenplot und immer noch ist es der Underclass-Hero John McClane, der alles richten muss. Die Idee dahinter, daß er sich zusätzlich zu den Terroristen, auch noch mit den eigenen Behörden und der eigenen Exekutive auseinandersetzten muss, streckt Stirb langsam 2 und dabei entsteht der Eindruck, man wolle aus John McClane diese über allem erhabene Figur machen, die eben die Kontrolle über alles hat. Er weiß das besser, doch genau da ist ein neuer Ansatz zu finden. Und genau da wird Stirb langsam 2 nämlich auch zum Problem. Denn das Interessante am Vorgänger war ja im Prinzip, daß er die Antithese zu den Rambos und Terminatoren der 1980er Jahre im Kino bildete. Er sollte nie die Kontrolle haben und sich überdies winden und hoffen, daß er das alles irgendwie überlebt. Nun aus John McClane also einen erfahrenen Macher zu machen, ist zwar als Figurenentwicklung durchaus sinnig, kontaktiert aber das, was den Vorgänger ausmachte und dann muss man sich als Zuschauer wirklich fragen, was man denn nun mit dem Film anfangen soll. Ein wenig Geballer am Flughafen, daß irgendwie zwar schon seinen Reiz hat, aber eben auch nicht über Mittelmaß hinausgeht. Insofern ist wirklich nichts dabei, was absolut fesselt.

Klar, daß klingt erstmal ziemlich hart, ist aber im Hinblick darauf, daß der Film diese Stellschrauben eben hat, auch einfach nötig. Überdies ist Stirb langsam 2 eigentlich kein allzu schlechter Film. Er ist moderat unterhaltsam, moderat gespielt und ansonsten kaum berichtenswert. Was in John McTiernans Händen nahezu brillant war, versucht Renny Harlin durch mehr Action auszugleichen. Dadurch wirkt der Film zwar auch etwas cartooniger, aber das dürfte von einem Regisseur, der etwa Cliffhanger – Nur die Starken überleben (1993) und Tödliche Weihnachten (1996) zu verantworten hat, auch nicht anders zu erwarten gewesen sein. Insofern kann man das wohl kaum ankreiden. Ob das Tonal zu dem im Vorgänger etablierten John McClane passt, sei mal dahingestellt. Tatsächlich sollte man wohl auch nicht allzu viele Fragen stellen. Zumal der Film das ja auch nicht tut. Zugegeben, schön ist, daß Stirb langsam 2 am laufenden Band mit Verweisen auf den Vorgänger anspielt. Das gibt dem gesamten Treiben in den Bildern durchaus auch den Eindruck, man weiß hier schon genau welche Art von Film man da in die Welt setzt. Vertieft wird da zwar nie viel und John McClane bleibt als Figur auch weniger greifbar, als vielleicht in späteren Fortsetzungen, doch das ist in Ordnung. Und im Prinzip ist das auch schon das, was man über den Film in seiner Gesamtheit sagen kann. Er ist einfach völlig in Ordnung.

Daß der Film dabei so vor kleineren Logiklöchern strotzt, ist natürlich im Genre auch keine Seltenheit. Man kann hier und da den Marker ganz gut ansetzten und ein Fragezeichnen daneben schreiben. Ob man sich damit allerdings einen Gefallen tut, würde ich mal nicht behaupten. Im Gegenteil, der Film ist doch an sich zu uninteressant, als daß das wichtig wäre. Das Thema Flugzeugentführung wirkt natürlich retrospektiv etwas unpraktisch, ist aber wohl auch als Hommage an gewisse Katastrophenfilme der 1970er Jahre zu verstehen. Airport (1970) würde mir da ganz spontan einfallen und so ist das natürlich irgendwo bewusst in eine ganz bestimmte filmhistorische Ecke gepackt worden. Doch auch da wäre inszenatorisch und mit den richtigen Set-Pieces mehr drin gewesen.

Weder Fisch noch Fleisch ist Stirb langsam 2. Ein Film, der sich zu sehr am Original bedient und wohl am ehesten durch den Namen lebt. Das ist ganz nett, aber eben auch nicht mehr. Man könnte natürlich überkritisch von einem Desaster sprechen, doch das ist es auch nicht. Ganz nett trifft es wohl am ehesten.

Stirb langsam 2 Bewertung
Bewertung des Films
610

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