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Streetfighter - Die entscheidende Schlacht

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Street Fighter – Die entscheidende Schlacht Kritik

Streetfighter - Die entscheidende Schlacht Kritik

Streetfighter - Die entscheidende Schlacht Kritik
0 Kommentare - 23.02.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Streetfighter - Die entscheidende Schlacht" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Der größenwahnsinnige Diktator Benson (Raúl Juliá) drängt die Menschheit an den Rand eines nuklearen Kriegs. Mit seiner Streitmacht besetzt er die südostasiatische Stadt Shadoloo und nimmt mehr als sechzig Mitarbeiter der alliierten Truppen gefangen. Nun verlangt er Lösegeld. Sollte er dies nicht binnen drei Tagen bekommen, wird er die Gefangenen töten lassen. Colonel William F. Guile (Jean-Claude Van Damme) ist Befehlshaber der Alliierten und soll nun die Geiseln retten. Guile gelingt es die Kleinkriminellen Ken Masters (Damian Chapa) und Ruya Hosh (Byron Mann) als Spitzel in das Verbrechersyndikat des Waffenhändlers Sagat (Wes Studi) einzuschleusen, der mit Benson zusammenarbeitet.

Ein ungutes Gefühl ist das. Es verbleibt, seit einigen Momenten. Der Himmel ist blau, die Nacht wird schwärzer und um uns herum, bewegt sich dennoch das Leben. Ob es ein tristes ist, oder ein schönes. Es gibt im Leben, noch diese einen Momente, von denen wir unser ganzes Leben und noch weitere nach und zehren können. Jubelschreie, Euphorie, sie werden wieder kommen, wenn wir einmal in der Vergangenheit blicken. Wenn wir einmal Street Fighter – Die entscheidende Schlacht sehen. Ein Kuriosum, ein Film über den Umsturz eines Diktators. Basierend tut das Drama auf einem Beat ’em up-Spiel, das sicherlich irgendeiner Firm von Geschichte und Hintergrund aufweist. Dort wo es viele Charaktere gibt und dessen gesamtes Prinzip im Prinzip super einfach ist. Street Fighter ist es Vorlage eigentlich unverfilmbar, weil man der Vorlage abseits von irgendwelchen asiatischen Kalendersprüchen und Dragon Ball-Gedächtnis-Muskeln nichts abgewinnen kann. Eine einfache Vorlage mit schrillen Charakteren, die es irgendwie geschafft hat, inmitten der 1990er Jahre zu einem Spielfilm zu werden. Ein Film, der zunächst recht simpel anmutet und in seinem Kern vielleicht sogar ein recht aktuelles Thema behandelt. Es geht um den Umsturz. Den Umsturz des Systems hin zu einer Diktatur und den Umsturz eines tyrannischen Herrschers. Recht seltsam. Fast schon tiefgründig, oder naives Gut-Böse-Schema.

In die Filmgeschichte eingegangen ist Street Fighter – Die entscheidende Schlacht vor allem wegen seiner Schlechtigkeit. Ein Werk, daß mit Dialogen und Schauspiel protzt, daß man so kein zweites Mal erlebt. Wobei die 1990er Jahre ja durchaus Potential hatten, filmischen Sondermüll in große Unterhaltung zu verwandeln. Vor Street Fighter – Die entscheidende Schlacht war es Super Mario Bros. (1993) und nach Street Fighter – Die entscheidende Schlacht war es Batman & Robin (1997). Es ist ein Film, der ab einem gewissen Zeitpunkt so viele Charaktere durcheinanderwirbelt und so viele Handlungsstränge damit streut, daß es völlig egal scheint, was da eigentlich passiert. Und der Film erhebt auch keineswegs den Anspruch darauf, daß man ihm weiterhin folgen soll. Wer darüber nachdenkt, ist selbst schuld, daß er die verbrannten Gehirnzellen am Ende für vergeudet erachtet. Wichtig ist hier vor allem der Nonsens. Nicht aber gezielt und künstlerisch hochwertig wie in einem Black Edwards Film über den rosaroten Panther, sondern, willkürlich, dumm, pseudo-cool und eben nach heutigem Maßstab „Cringe“. Das ist eben der Unterhaltungsfaktor, der dahinter steckt. Regisseur und eben vornehmlich Drehbuchautor Steven E. De Souza ist ein wahrhafter Dilettant auf dem Regiestuhl.

Im Prinzip kann man dann aber fragen, ob der Film nicht sogar eine der wichtigsten Thesen der Filmwissenschaft verinnerlicht hat. Show, don’t Tell. Unfreiwillig stellt das Werk nämlich heraus, wie unwichtig eine stringente Geschichte ist, weil es im Film nicht um Geschichten geht. Zumindest ist das ein Ansatz. Um den Unterhaltungsfaktor zu untermauern wäre es natürlich sinnvoll an der Stelle Beispiele zu nennen oder Bilder zu kreieren. Nun, die Wahrheit ist, daß man das in Street Fighter – Die entscheidende Schlacht kaum kann und Witze eben auch nur dann lustig sind, wenn man dabei war und sie nicht nacherzählt. Der Kern eines guten Kult-Films – der dieser hier sicherlich ist – liegt darin, daß er absurden Müll unglaublich ernst transportiert und so ergeht es im übrigen auch dem Komödienfach. Denn die besten Komödien erzählen Nonsens absolut ernst. Wer Beispiele dafür braucht, findet sie in Peter Sellers oder eben Leslie Nielsen. Dabei hat der Film ideologisch auch einige Fehler. Hier wären vor allem propagandistischen Kommentare in Bezug auf Männlichkeitsstereotypen und vor allem das Militär zu nennen. Gut, zugegeben, wer nach einem solch dummen Film denkt „Mensch, jetzt hab ich aber Bock mich beim Militär zu melden“ der hat vielleicht auch einfach andere Sorgen im Oberstübchen. Aber dennoch, ein gewisser Patriotismus wird da fast schon unironisch transportiert. Und das ist in einem solch peinlichen Film fast noch ironischer.

Überdies lässt sich Street Fighter – Die entscheidende Schlacht als reines Produkt aber nicht lumpen. Wo auch immer all das Geld für den Film herkam, es ist ihm anzusehen. Sets sehen groß aus, Bilder sind groß und es scheint auch so, als habe man sich hier ordentlich Zeit gelassen, Geld zu verbraten. Es gibt einige, nicht unspektakuläre Actionsequenzen, die sicherlich einiges an Budget verbraten haben. Und insofern ist es schon fast erstaunlich, daß man den Film darin sogar als gut gelungenes Hollywood-Produkt verstehen muss. Auch der Cast ist ja nicht unbedingt zum Kotzen. Natürlich in weiten Teilen zur damaligen Zeit nicht weltbewegend oder genial. Aber die Namen sind schon mitunter erstaunlich. Ihr Übriges tun dann eigentlich nur noch die Kostüme, die so ein wenig überzeichnet daherkommen, aber damit den Flair eines Videospiels ganz gut treffen.

Ein Sammelsurium der Inkompetenz und zu viel Geld ist wohl eine treffende Beschreibung für Street Fighter – Die entscheidende Schlacht. In seinem Kern, eine nicht uncharmante Geschichte. Diese ist zwar immer dumm und Over-the-Top. Aber es ist so herrlich unterhaltsam, sich das anzusehen.

Streetfighter - Die entscheidende Schlacht Bewertung
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