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Teen Wolf

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Teenwolf Kritik

Teen Wolf Kritik

Teen Wolf Kritik
0 Kommentare - 21.07.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Teen Wolf" ist.

Bewertung: 3 / 5

Der Highschoolschüler Scott Howard (Michael J. Fox) hat weder Erfolge im Basketballteam, noch bei seiner Angebeteten Pamela (Lorie Griffin). Doch als sein Körper bald schlagartig eine Wandlung erfährt, ändert sich sein Leben auf einmal.

Es liegt eine gewisse Ehrlichkeit in der Luft, wenn es um Szenarien geht, die sich von der Realität entfernen wollen. Man stelle sich das nur mal vor, daß man eine Prämisse hat, die ob ihrer ganz eigenen skurrilen Erscheinung schon nicht sonderlich aufschlussreich wirkt. Mal ehrlich, ein Teenager, der in einen Werwolf verwandelt wird? Das wirkt doch eher wie die angestaubte Idee eines trahsigen B-Movies und für sich genommen, ist Teenwolf sicherlich auch nicht mehr. Das ist natürlich zum einen glasklar und sorgt somit dafür, daß man das nicht weiter zerdenken muss. Auf der anderen Seite gibt es damit aber auch eine gewisse Leere, die den Film über weite Strecken dann zu keinem gemeinsamen, neuen Punkt führt. Aneinandergereiht werden Sequenzen der Erklärung. Die Regeln einer eigenen Mythologie um Verwandlungen, Figuren und einen Aufbau. Nun mag Teenwolf auf den ersten Blick zumindest, nicht mehr Zeit darauf verwenden, diese Welt zu definieren als das andere Filme tun. Allerdings wirkt doch vieles so dürftig, wenn man es gerade mit anderem vergleicht. Werwolf-Filme sind ja auch nicht gerade so originell und wenn man gerade an den Vater dieser Werke denkt, dann denkt man nicht etwa an Teenwolf, sondern an American Werewolf (1981). Dieser ist nicht nur in seiner Ausführung besser, sondern auch in seinen ebenso wichtigen und vereinnahmenden Effekten.

Gut, es war auch nicht zu erwarten, daß man sich nach der Sichtung von Teenwolf hinsetzen und ganze Abhandlungen verfassen oder philosophische Debatten führen würde. Entgegen der postmodernen Zufallserscheinungen der späten 2010er und frühen 2020er Jahre ist das Werk von Regisseur Rod Daniel eben nicht mit dieser Form von Hyper-Ironie und pseudo- intellektuellem Augenzwinkern versehen. Mitunter betrachtet man zwar auch hier Szenen, die jedweder Substanz entbehren, die der Film aber nie fallen lässt. Hier weiß man zwar auch, daß man nicht gerade das schlüssigste Konzept vorliegen hat, aber man nimmt sich ernst. Und das sorgt gerade in einzelnen Momenten für große Freude. Wenn etwa ein latent adipöser – Achtung: Untertreibung – Basketballspieler eigentlich am laufenden Band damit beschäftigt ist, zu essen, dann ist das zumindest eine Idee. Wenn ein eher kleinerer Mann zum Basketballspieler aufsteigt, dann ist das eine Idee. Und wenn sich etwaige, junge Damen in diesen jungen Mann, der im Begriff ist, sich in einen Werwolf zu verwandeln, verlieben oder sexuelle Gelüste verspüren, dann ist das eine Idee. Teenwolf spielt hier also mit einer eindeutigen, künstlerischen Ebene. Es geht um das Erwachsenenwerden, aber viel eher darum, daß sich der Körper verändert. Ein Junge, dessen Körper sich verändert und der damit heranreift, daß ist hier eben die Pubertät.

Vom Loser zum angesagten Frauenschwarm, daß ist Teenwolf. Und dabei ist der Film auch besonders sympathisch, weil er sich eben seiner selbst bewusst ist. Eine Tatsache, die heute in Komödien eher weniger der Fall ist. Dann ist es natürlich spannend, daß man die Pubertät auf diese Weise verschachtelt. Sicherlich, dann könnte man gleichermaßen ein ganz anderes, ebenso märchenhaftes Szenario wählen. Doch durch die Verankerung in der Realität sorgt man hier dafür, daß man sich auch unweigerlich mit diesen Figuren auseinandersetzen muss. Wie gesagt, schlüssig ist selten, warum gerade die Damen auf den extrem behaarten und eher kleinen Mann stehen. Doch das ist mit Hinblick darauf, daß das ohnehin eine Metapher ist, irgendwo auch charmant. Unterdessen serviert der Film die üblichen Manierismen eines Highschool-Films. Ein Loser, ein Mobber, ein It-Girl, eine Liebschaft, verblödete Jugendliche, strenge, leicht seltsame Lehrer und so weiter und so fort. Da ist zwar sicherlich nicht die Tiefe eines John Hughes zu finden, doch auf der anderen Seite ist es wiederum tonal passend zu dem, was der Film ohnehin erzählt. Es geht um eine gewisse familiäre Last. Das Werwolf-Dasein, daß alle Männer in der Familie von Scott Howard durchlebten. Es geht hier um die Suche nach der eigenen Identität, wie eben üblich für einen Coming-of-Age-Film und dahingehend mag der Film eben auch nicht originell sein. Aber durch seinen sehr wirren Charme, fällt das auch nicht weiter ins Gewicht.

Stattdessen atmet der Film die 1980er Jahre. Mit leichtfüßigem Tun und Treiben um Figuren, die sich auch gegen eine Autorität und gewisse Gruppen auflehnen. Hier in Form der Lehrer und Scotts Mobber. Das erinnert irgendwie auch an Zurück in die Zukunft (1985) und natürlich erreicht Teenwolf auch nie dessen Qualität. Auf der anderen Seite muss er das eben auch nicht, weil er einen Weg gefunden hat, seine ganz eigene, kreative Geschichte zu erzählen.

Getragen von einem charmanten Hauptdarsteller und mit den typischen Merkmalen der 1980er Jahre Highschool-Filme erfindet Teenwolf das Rad nicht neu. Doch es ist ein kreativer Ausflug und Umgang mit dem Heranwachsen und der Suche nach einem Platz in der Welt.

Teen Wolf Bewertung
Bewertung des Films
610

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