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The Impossible

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Drama im Paradies

The Impossible Kritik

The Impossible Kritik
2 Kommentare - 21.12.2012 von Moviejones
Wir haben uns "The Impossible" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
The Impossible

Bewertung: 4.5 / 5

Juan Antonio Bayonas The Impossible wirft den Zuschauer durch die fast dokumentarisch anmutende Perspektive einer Familie, die die Tsunami-Hölle 2004 in Südostasien erleben musste, wahrlich schonungslos mitten hinein ins Geschehen, das dem Zuschauer so unfassbar und doch real erscheint, dass man danach aus dem Kino wankt, als hätte man es tatsächlich gerade selbst erlebt. Ganz klar, diese Verfilmung, gedreht in Spanien und Thailand, ist nichts für Zartbesaitete und schon gar nicht für einen netten Familienabend im Kino geeignet.

Thailand, Dezember 2004, Henry (Ewan McGregor) und Maria Benett (Naomi Watts) freuen sich auf den gemeinsamen Familienurlaub mit ihren drei Söhnen in einer traumhaften Ferienanlage direkt am Meer - ein Fehler bei der Buchung sorgt auch noch dafür, dass sie letztlich ein wunderschönes Apartment mit Meeresblick erhalten. Weihnachten am Strand unter Palmen, schnell sind da Alltagssorgen wie die, das Henry um seine Stelle bangt, vergessen. Den nächsten Tag verbringen sie entspannt am Pool, Henry steht mit zwei seiner Söhne gerade im Wasser, wie Maria beim Blick durch das große Terrassenfenster sehen kann, als die Erde plötzlich zu beben beginnt und wenig später Maria starr vor Schreck zusehen muss, wie eine monströse Flutwelle den Strand überrollt und auch über Mann und Kindern hinwegfegt - im nächsten Moment zerbirst das Fenster, hinter dem sie sich zusammenkauert... Blind schlingt sie ihre Arme um das einzig Standhafte in diesem Wirbel, den Stamm einer Palme. Wie ein Wunder erscheint es da, dass ihr Sohn Lucas (Tom Holland) sie entdeckt, als sie, wieder fortgerissen von der Palme, nach einiger Zeit wie tot an ihm vorbei treibt, doch sie lebt. Von ihrem Mann und den übrigen Kindern Thomas (Samuel Joslin) und Simon (Oaklee Pendergast) fehlt allerdings weit und breit jede Spur...

Trailer zu The Impossible

Normalerweise kann eine Wackelkamera einen Film furchtbar anstrengend machen, doch in The Impossible ist der Einsatz derselben nicht nur berechtigt, sondern führt den Zuschauer so nah ran ans Geschehen, dass sich einem nicht wegen der Wackelbilder, sondern wegen der erschreckenden Motive mit entsprechend häufigen Close-Ups der Magen umdreht. Man ringt fast mit um Luft im brackigen Wasser und kann die Verzweiflung wahrlich mitfühlen, die Maria an die Palme geklammert herausschreit, während um sie herum der Rest der Welt in den Fluten zu versinken scheint. Das unglaublich gute Spiel aller Protagonisten unterstützt die authentisch wirkende Inszenierung, die den Zuschauer an die Grenzen des Erträglichen führt. Die Kameraeinstellungen sind, wenn man das bei einem solchen Film überhaupt sagen darf, traumhaft gelungen, die Variationen von Close-Ups zu rasenden Kamerafahrten, die die Geschwindigkeit der Fluten nachfühlen lassen, der Wechsel vom malerischen Urlaubspanorama-Ausblick, über das plötzlich die Flut hinwegrollt.

Ewan McGregor (Star Wars 1-3) zeigt eine neue Facette seines Könnens und überzeugt in The Impossible vollends als verzweifelter Vater, der wie besessen nach seiner restlichen Familie sucht, Naomi Watts (J. Edgar) beeindruckt mit bisher so noch nie von ihr gesehenem dramatischem Talent, zudem in einer Vielfalt an Emotionen, bei der man nur sagen kann, Hut ab, Frau Watts! Noch beeindruckender ist aber das Spiel der Kinderdarsteller, allen voran der noch recht unbekannte Tom Holland (How I Live Now) als Lucas, von dem besonders viel gefordert wird. Gefühlt die Hälfte, wenn nicht mehr der knapp 120 Minuten Laufzeit wird aus Lucas' Sicht heraus erzählt, während seine Mutter verletzt transportiert wird oder halb komatös im überfüllten Krankenlager um ihr Leben kämpft. Übrigens insgesamt auch dramaturgisch ein guter Schachzug, den Zuschauer empfinden zu lassen, was ein solches Erlebnis vor allem Kindern abverlangt, die zwar einerseits überfordert sind, andererseits gerade weil sie das alles nicht so ganz verstehen aber auch eine spontane Handlungsstärke und ein naives "Weitermachen" in ihrem Augenblicksempfinden besitzen, die Erwachsenen, denen das Ausmaß solcher Geschehnisse weit mehr bewusst ist, in ihrer Verzweiflung eher verloren gehen kann.

Dramaturgisch ebenfalls gelungen sind die Darstellungen der sozialen Hilfsbereitschaft wie aber auch des egozentrischen Handelns der Menschen in einer solchen Situation - je nach Charakter. Natürlich bringt in The Impossible die Fokussierung auf die Erlebnisse einer einzigen Familie und der Menschen, denen sie im direkten Umfeld begegnen, mit sich, dass die Notlagen anderer weniger stark ins Gewicht fallen, doch hinreichend Szenen machen deutlich, was für ein Ausmaß eine solche Katastrophe annimmt. Zumal jedem, der selbst mit dabei war, in der Situation auch wenig klar gewesen sein wird, was für ein enormes Ausmaß an Zerstörung der Tsunami tatsächlich mit sich gebracht hat. Zu erleben, was eine solche Katastrophe für eine Familie bedeutet, bringt einem dieses Geschehen weitaus mehr näher als ein breit angelegter Katastrophenfilm a la Hollywood.

Neben Schonungslosigkeit präsentiert Bayona mit The Impossible trotz des Horrors des Geschehens ein enorm ästhetisches Gefühl für Bilder, ohne dem Schrecken dabei die Wirkung zu nehmen. Natürlich liegt bei manchen Szenen die Frage nahe, was wohl so tatsächlich auch gewesen ist und was eher dramaturgisch zugefügt wurde, aber diese Frage ist nach dem Gesehenen einfach absolut unwichtig. Minimale Mankos und Logikfragen wie die, das keine Frau der Welt einen so wasserfesten Lidschatten besitzt, tun der wahrlich niemals vergessen machenden Wirkung von The Impossible keinen Abbruch - zumal Watts hier trotz Lidschatten alles andere als "schön" aussieht.

The Impossible Bewertung
Bewertung des Films
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2 Kommentare
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hekra : : Moviejones-Fan
25.06.2013 10:56 Uhr
0
Dabei seit: 18.07.12 | Posts: 1.382 | Reviews: 0 | Hüte: 17
ich hab den film gestern gesehen. und muss nur kurz anmerken, dass naomi watts mMn keinen lidschatten aufgetragen hatte, sondern eher ein blaues auge geschminkt bekommen hat - was natürlich schon wasserfest ist ;)
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mjkoe23 : : Moviejones-Fan
29.01.2013 14:52 Uhr
0
Dabei seit: 08.01.13 | Posts: 953 | Reviews: 12 | Hüte: 4
Klingt endlich mal wieder nach einem guten Katastrophenfilm. Viele dieser Filme werden leider durch völlig unnötige "Super"Helden oder bescheuerte und unlogische Happy Ends kaputt gemacht. Problem bei den wirklich guten Katastrophenfilmen ist nur, dass Sie einen meistens mit einem unguten Gefühl zurücklassen. Irgendwann werde ich mir diesen Film ansehen müssen, aber momentan brauche ich Filme wie diesen nicht unbedingt.
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