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The Sessions - Wenn Worte berühren

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"My Penis speaks to me"

The Sessions - Wenn Worte berühren Kritik

The Sessions - Wenn Worte berühren Kritik
0 Kommentare - 13.08.2013 von DirtyMary
In dieser Userkritik verrät euch DirtyMary, wie gut "The Sessions - Wenn Worte berühren" ist.

Bewertung: 4 / 5

[b]The Sessions[/b] basiert auf einer angeblich wahren Geschichte, und thematisiert das Leben des schwerst Behinderten Mark O´Brian[b]([/b]grandios: [i]John Hawkes[/i][b])[/b], der fast den ganzen Tag auf eine "Iron Lung" angewiesen ist, und der sich sein ganzes Erwachsenenleben nur auf seinen gesunden poetischen Geist und auf sein Geschlechtsteil verlassen konnte. Aber letzteres ist sein Problem: "[i]My Penis speaks to me[/i]". Über das Eigenleben des Lümmels, darüber unterrichtet der Mann nun seinen Pfarrer[b]([/b][i]William H. Macy[/i][b])[/b]. Doch damit nicht genug. Der Geistliche soll auch noch theologisch darüber befinden, ob sein Schäfchen eine Sextherapeutin engagieren sollte zwecks ... Dem Hirten bleibt bei einer solch diffizilen Frage natürlich nur die Option Jesus Christus höchstpersönlich zu befragen. Und der gibt schliesslich den endgültigen Segen für dieses Vorhaben. Aber handelt es sich bei dieser "Therapie" nicht um ganz banale Prostitution ? Dies fragt sich nicht nur der Geistliche. Mit diesem Film wurde ein erstaunliches Kleinod geschaffen. Was man mit für ein solches Sujet geeigneten Darstellern, ein paar sorgfältig ausgesuchten Locations, einer gelungenen Farbdramaturgie und einer intelligenten Kameraführung so alles aus einem scheinbaren Low Budget Projekt herausholen kann, ist mehr als erstaunlich. Dazu kommt, daß es nicht nur gelingt ein eher bleischweres Thema mit scharfen Dialogen, lakonischer Philosophie und Humor zu kontrastieren, sondern letztgenannte Komponenten werden auch gezielt dazu eingesetzt die Entwicklung der Geschichte zu unterstützen. Denn eine Geschichte wird hier auch erzählt, da die Zahl der [b]Sessions[/b] von vornerein begrenzt ist. [i]Helen Hunt[/i] als Sextherapeutin Cheryl liefert eine perfekte Performance ab. Man nimmt ihr die Rolle der Therapeutin und gleichzeitig einfühlsamen Menschen auch bei dieser Art von Therapie voll ab, der Zuschauer ist bei den Sexcercises mit dieser physisch so zerbrechlichen Gestalt hautnah dabei, ohne in eine Schlüssellochperspektive gedrängt zu werden. Der Zuschauer sieht genau das selbe wie der Mann, der ja lediglich seinen Kopf ein wenig bewegen kann. Zu keinem Zeitpunkt hat man auch nur den kleinsten Eindruck bei Freier-Hure-Interaktionen zu Gast zu sein. Darsteller und Drehbuch achten penibelst darauf, daß dies nicht geschieht. Es gelingt sogar, daß eine authentische Beziehung zwischen den beiden entsteht, und die Therapeutin trotzdem von Anfang bis Ende eine Therapeutin bleibt. Die an den genau richtigen Stellen die Wahrheit [b]([/b]"[i]I had no orgasm[/i]"[b])[/b] und die Unwahrheit[b]([/b]"[i]simultaneous Orgasm, let´s try it next time[/i]"[b])[/b] sagt. Stets mit dem Blick auf das Wohl ihres Patienten. Neben dieser Hauptebene kommt auch die persönliche Ebene nicht zu kurz. Beiläufig, aber effektiv und gezielt, erfährt der Zuschauer etwas über die Biographie des Patienten und dessen Kindheit und Erziehung, aber auch das private Leben der Therapeutin wird beleuchtet, so daß ein noch authentischerer Eindruck dieser ganz speziellen "Beziehung" entsteht. Der Zuseher ist in die Handlung(en) voll involviert ohne dabei peinlich berührt zu sein. Dafür sorgen allein schon die diversen Sidekicks - allen voran Hollywoods Allzweckwaffe [i]William H. Macy[/i] - , die stets für einen entkrampfenden OneLiner gut sind, ohne daß es aufgesetzt wirkt. Filmfreunde, die auch für Low Budget Projekte bereit sind Geld auszugeben, werden mit einem Streifen belohnt, der kraft filmischer und darstellerischer Mittel eine erstaunliche intime Tiefe erreicht, die man nur ganz selten zu sehen bekommt. Man könnte natürlich an der einen oder anderen Stelle auf mangelnden Realismus hinweisen, aber schliesslich handelt es sich um einen Film und nicht um eine Dokumentation. Was man aber sicher kritisieren kann, ist die ein bisschen arg märchenhaft gezeichnete Umwelt des vom Leben so Gezeichneten Hauptprotagonisten. Im schlimmsten Fall zeigen sich manche "gesunde" Menschen leicht irritiert bei seinem Anblick, und kein einziger zeigt Mitleid. Von einer solchen Welt können die meisten Krüppel aber nur träumen.

The Sessions - Wenn Worte berühren Bewertung
Bewertung des Films
810

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