Bewertung: 3.5 / 5
Wer die Wartezeit zur neuen Staffel von The Witcher verkürzen möchte, dem sei das animierte Prequel The Witcher - Nightmare of the Wolf ans Herz gelegt. Nicht nur bietet der Film einen wunderbaren Einstieg in die Welt der Hexer, auch bereitet er auf das vor, was wir in Staffel 2 der Netflix-Serie zu sehen bekommen.
The Witcher - Nightmare of the Wolf Kritik
Der Film widmet sich nicht Geralt, sondern dreht sich um dessen Lehrmeister und Vaterfigur Vesemir und zeigt den hier noch jungen Hexer Jahre vor den Ereignissen der Serie. Erzählt wird eine Origin-Story, in der Vesemir auf eine neue Bedrohung für den Kontinent stößt und auf eine Verschwörung, die das Ende aller Hexer bedeuten könnte.
Trailer zu The Witcher - Nightmare of the Wolf
Man merkt oft erst, wie sehr man eine Welt und seine Charaktere vermisst hat, wenn man wieder in selbige hineingezogen wird. So ist es uns bei The Witcher - Nightmare of the Wolf ergangen. Dabei schafft der Film einen tollen Spagat: All diejenigen, die bisher noch nichts aus dieser Welt gesehen haben, können diesen Film als tollen Einstieg nutzen. Und alle, die bisher schon Bekanntschaft mit Geralt und den anderen Hexern gemacht haben, können hier noch einmal tiefer in die Welt eintauchen und bekommen interessante Hintergründe serviert.
Natürlich dürfen auch neue Monster nicht fehlen und der äußerst blutige Einstieg in den Film setzt auch gleich den Ton fest. Nicht erst seit kurzem sollte allen klar sein, dass animierte Filme nicht automatisch Kinderfilme sind. Wir können daher nur jedem raten, einen Blick zu wagen. Gerade der der animierte Stil ist es, der im Gegensatz zu einer Realumsetzung andere Möglichkeiten in der Inszenierung bietet und zudem toll zur Witcher-Welt passt. Und natürlich müssen hier bei den Monstern keine Kompromisse wegen des Budgets gemacht werden. So viele wie hier sah man in der ganzen ersten Staffel der Serie nicht! Und sie gehen teils sehr brutal zu Werke...
Der Animationsstil könnte einigen dabei bekannt vorkommen. Verantwortlich dafür war das südkoreanische Animationsstudio Studio Mir, die auch Serien wie Die Legende von Korra oder Voltron - Legendärer Verteidiger umgesetzt haben.
Das wichtigste Anliegen des Films ist es natürlich, dem Zuschauer die Figur Vesemir vorzustellen. Geralts Mentor wird bekanntlich in Staffel 2 in Erscheinung treten und auch wenn wir nicht glauben, dass The Witcher - Nightmare of the Wolf notwendig sein dürfte, um die Figur und die Ereignisse in Staffel 2 zu verstehen, so schadet es sicher auch nicht, seine Vorgeschichte zu kennen. Gerade zum Ende hin ist er uns richtig ans Herz gewachsen. Die 83 Minuten Laufzeit sind reichlich gefüllt und stellen die Figur und ihre Motive gut vor. Aber auch die anderen Figuren bekommen reichlich Platz sich zu entfalten und wir würden uns über manches zukünftige Comeback freuen.
Auch auf die Festung der Hexer, Kaer Morhen, bekommen Fans hier einen ersten Blick. Die Festung soll ebenfalls eine wichtige Rolle in Staffel 2 spielen, und wer wissen möchte, was es mit ihr und ihrem Zustand zur Zeit der Serie auf sich hat, bekommt hier Antworten und erfährt auch sonst allerhand über die Hintergründe der Hexer und einige Geheimnisse der alten Festung.
The Witcher - Nightmare of the Wolf stellt uns gekonnt die Figur Vesemir vor und bietet zudem eine spannende Geschichte voller Monster, Liebe, Drama sowie manch überraschenden Twist. Der Film ist eine gut gelungene Erweiterung des Witcher-Universums von Netflix und man darf gespannt sein, was da noch alles kommt!