
Bewertung: 3 / 5
Thor - Love and Thunder ist ein Film von Taika Waititi und das vierte Werk im MCU rund um Thor - dem Gott des Donners. Diese Kritik ist spoilerfrei.
Nachdem das Marvel Cinematic Universe nach Endgame inzwischen weitergezogen ist und mehr und mehr das Multiversum für sich entdeckt, schaltet Thor - Love and Thunder in dieser Hinsicht ein paar Gänge zurück. Wir sehen eine Fortsetzung von Endgame, ohne das, was uns Marvel in den letzten paar Filmen demonstriert hat.
Trailer zu Thor - Love and Thunder
Thanos wurde besiegt, Thor ist mit seinen neuen Freunden losgezogen um sich selbst zu finden. Diese Suche hält auch weiterhin an. Sein Weltbild wird jedoch ein wenig auf den Kopf gestellt, als er auf seine Ex-Freundin Jane trifft. Zeitgleich taucht eine Gestalt auf, welche es sich zum Ziel gesetzt hat sämtliche Götter zu vernichten.
Man kennt Taika Waititi und weiß, dass er gerne humoristische Filme abliefert. Thor - Love and Thunder ist ein tolles Beispiel dafür, denn der Film ist sehr lustig, teilweise etwas abgedreht, teilweise überspannt er den Bogen leider etwas. Zunächst aber muss man sagen, dass es schön ist Chris Hemsworth als Thor wiederzusehen. Darüber hinaus ist der Film mit Natalie Portman und Christian Bale schauspielerisch wirklich sehr stark besetzt, auch wenn beide Rollen nicht ganz so viel abfordern. Aber man hat definitiv keine 0815 Abziehbilder sondern solide Figuren.
Der Vorgänger Thor 3 war ebenfalls von Taika Waititi und war ähnlich albern. Jedoch hatte dieser Film einen entscheidenden Vorteil: Es war ein wichtiger Baustein auf einer Reise und man wusste ungefähr wohin man will.
Das ist das Problem von Thor 4 - es wirkt vieles aus der Nase gezogen. Thors Zukunft wurde in Endgame offen gelassen, aber was hier handlungstechnisch erzählt wird, das ist einfach aus der Luft gegriffen. Natürlich mag das auf irgendwelche Comics basieren, aber es fühlt sich an, als hätte jemand erzähltechnisch einfach nur freigedreht. Manches wirkt sehr sprunghaft, nicht nachvollziehbar und einfach nicht notwendig. Beziehungen zu diversen Figuren und auch Motivationen kommen überwiegend unnatürlich vor.
Dass heißt nicht, dass der Film nicht unterhaltsam ist. Jedoch kommt Thor - Love and Thunder doch sehr willkürlich und beliebig daher.
Trotzdem ist es spaßig mit Thor wieder auf Abenteuer zu gehen. Der Film bietet einige lustige Momente, der Widersacher gehört durchaus zu einem der besseren. Aber auch wenn Christian Bale ihn gut spielt, so ist Gorr einfach nur da und verschwindet ebenso. Hinter Loki bleibt Jeff Goldblums Schurke doch der beste Widersacher in der Thor-Reihe. Dafür werden jedoch ein paar schöne Kniffe in Sachen Optik des Films gezogen.
Erhofft hatte ich mir eine Art Epilog zu Avengers Endgame. Bekommen habe ich einen beliebigen Comicfilm, den man sich durchaus angucken kann, der zu unterhalten weiß, aber im Kontext der vorherigen Geschichte doch ziemlich belanglos ist.
