Bewertung: 4 / 5
„Wenn Träume fliegen lernen” (Orig.: „Finding Neverland”) ist ein Spielfilm aus dem Jahre 2004 mit Johnny Depp, Kate Winslet und Freddie Highmore in den Hauptrollen. Als Regisseur fungierte [i]Marc Foster[/i] ([i]Monsters Ball, Ein Quatum Trost)[/i], während die oscarprämierte Musik von [i]Jan A. P. Kaczmarek[/i] stammt. Das Drama erhielt sechs weitere Nominierungen unter anderem als „Bester Film”. Es behandelt die Entstehungsgeschichte des weltberühmten Bühnenstücks „Peter Pan”. [b]Inhalt[/b] Der erfolglose Theaterautor James M. Barrie lernt die Witwe Sylvia Davies und ihre vier Kinder kennen. Die Zeit, die er mit ihnen verbringt, inspiriert den Autor förmlich, obwohl sowohl seine Ehefrau als auch die Mutter der Witwe gegen die Beziehung sind. Allerdings holt die Realität jede Form der Phantasie irgendwann ein... Das Stück „Peter Pan” wurde in sehr vielen Varianten verfilmt, wobei die Disney-Zeichentrickversion aus dem Jahr 1953 und die prinzipielle Fortsetzung „Hook” aus dem Jahre 1991 von Steven Spielberg die bekanntesten darstellen. Dieser Film behandelt die Einflüsse auf das Werk und verlangt in dieser Hinsicht auch die Kenntnis des Originals, allerdings ist dies eine logische Konsequenz, da es sehr bekannt ist. [b]Charaktere[/b] [i]James M. Barrie[/i] wird von [i]Johnny Depp[/i] ([i]Ed Wood, Fluch der Karibik, Fear and Loathing in Las Vegas[/i]) gespielt. Seine Darstellung ist vollkommen angemessen für die Rolle des Mannes, der eigentlich noch in kindlicher Phantasie schwelgt. Er beginnt Die Entwicklung, die er durchmacht, ist sehr interessant anzusehen, denn er startet als ein Mann, der in der Theorie versteht, wie man seine Vorstellung benutzt, allerdings keine Inspiration für ein Stück hat. Depps Performance überzeugt durch eine gewisse Leidenschaft und er wirkt immer natürlich, aber auch ein bisschen kindlich. [i]Sylvia Davies[/i], verkörpert von [i]Kate Winslet [/i]([i]Titanic, Der Vorleser[/i]), ist die Mutter der vier Sprössling, die letzten Endes als Vorbild für die berühmte Geschichte dienen. Winslet weiß zu schauspielern, was sie in ihren Szenen sehr gut beweisen kann. Auch ihr Charakter scheint von der Beziehung mit Mr. Barrie zu profitieren, allen voran aber ihre Kinder. [i]Freddie Highmore[/i] ([i]Charlie und die Schokoladenfabrik[/i]) spielt [i]Peter Davies[/i], der später die Vorlage für – wer hätte es gedacht – Peter Pan sein wird. Von Kindern wird sein Charakter am deutlichsten beleuchtet und er wird am Ende auch zum wichtigsten. Für einen solche jungen Darsteller, spielt er famos und braucht sich nicht hinter den beiden ihn umgebenden Größen zu verstecken. Depps Rolle fasst Peters Charakter mit einer einfachen Zeile Dialog zusammen: [i]„Ich habe das Gefühl, dass Peter zu schnell erwachsen werden möchte. Wahrscheinlich denkt er, dass Erwachsene nicht so verletzlich sind, wenn sie, wenn sie jemanden verlieren.”[/i] Die anderen drei Kinder werden sehr gut von [i]Nick Roud[/i], [i]Joe Prospero [/i]und [i]Luke Spill[/i] dargestellt. [i]Dustin Hoffmann[/i], der interessanterweise in „Hook” den bösen Captain Hook gespielt hat, übernimmt die Rolle von [i]Charles Frohman[/i], dem Besitzer eines Theaters. Er sowohl ein Skeptiker am Protagonisten, als auch ein Gläubiger. Weitere erwähnenswerte Rollen werden von [i]Julie Christie[/i] und[i] Radha Mitchell[/i] gespielt. Erstere ist die Mutter von Sylvia und darf dadurch viele Facetten zeigen, da sie sowohl besorgt, als auch logisch handlet. Letztere ist die Ehefrau von James, hat aber wenige Momente zum Scheinen. [b]Handlung[/b] [b][/b] Der Film beschreibt die Hintergründe von „Peter Pan”, allerdings kann ich mir vorstellen, dass zur Erhöhung der Dramaturgie einige Details verändert wurden. Ob dies nun eine wahre Geschichte ist oder nicht, spielt auch eigentlich keine Rolle. Wir bekommen eine sehr geradlinig verlaufenden Plot präsentiert, der trotzdem zu fesseln weiß. Nichtsdestotrotz bleibt es aus meiner Sicht der stärkst Negativpunkt. Es warten nicht viele Überraschungen im Film, wenn ich mir die Entwicklung ansehe, aber die Weise, in der Drama erzählt wird, ist eines Blickes wert. Kontinuierlich besteht ein Wechsel zwischen Realität und Phantasie, wobei ich auf den technischen Aspekt noch eingehe. Daraus ergeben sich auch bei Weitem die interessantesten Konflikte. Sobald diese beiden unvereinbaren Welten aufeinandertreffen, wird es mehr als nur spannend. Wir sehen die direkten Einflüsse des Stückes auf die Realität, also auf die Beziehungen zwischen den Figuren. Wir sehen aber auch das Gegenteil, wie die Realität scheinbar das Stück von Selbst zu schreiben scheint. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir einen sehr linearen Plot vorfinden, der völlig ohne Schnörkel erzählt wird, aber trotzdem packend wirkt. [b]Stil[/b] Marc Foster behält den ganzen Film eine ruhige Kamera bei, die sehr angemessen für die Geschichte ist. Nie hat er das Bedürfnis, sich zu schnell von einem Ereignis wegzubewegen. Nur wenn es die Stimmung der Protagonisten erfordert, wird die Kamera hektischer, aber nicht unübersichtlich. Er unterstreicht schlicht den Gefühlszustand seiner Figuren. Der Übergang zwischen Realismus und Fantasiewelt ist fließend, wobei viel Lob auch an das Schnittteam gehen muss, wodurch die Szenen alle richtig ablaufen können. Man geht nie auf diese andere Welt ein und lässt den Zuschauer sie erleben. Je schneller die Wechsel kommen, desto magischer wirken sie. [b]Atmosphäre / Ausstattung[/b] Den ganzen Film durchzieht eine magische Stimmung, die immer wieder versucht das Kind in uns anzusprechen und gut durch den Soundtrack unterstützt wird. Wir sehen einen Mann, der viel zu alt sein scheint für das, was er tut. Es ermuntert den Zuschauer dies selbst zu tun. Phantasie ist ein großer angesprochener Aspekt, der sich durch alles hindurchzieht. Am besten wird die illustriert durch die Szene, in der die Familie versucht einen Drachen steigen zu lassen und Barrie das oben erwähnte Zitat sagt. Dies fasst die Einstellung des Film perfekt zusammen. Um diese Fantasiewelten zum Leben zu erwecken, muss eine Vielzahl an Kostümen und Kulissen her. Das Budget von 25 Mio.$ wird für diesen Zweck sehr gut verwendet und trägt ungemein zur fantastischen Ausstrahlung bei. Allerdings wird auch nie übertrieben, alles bleibt in seinen charmanten Bahnen. Wir werden visuell nicht über den Kopf geschlagen und können die Arbeit einfach bewundern. [b]Fazit[/b] Alles in Allem muss man einfach sagen, dass dies ein guter Film ist, den ich mir auch gerne ein weiteres Mal ansehen möchte. Man bekommt eine kleine, aber feine Geschichte über ein sehr berühmtes Stück und kann für 100 Minuten alles um sich herum vergessen und den Film genießen. Der Plot ist einfach gestrickt, aber die Art und Weise, wie er erzählt wird, überraschte mich. Als finale Punktzahl sind aus meiner Sicht [b]8 Punkte[/b] gerechtfertigt. Dies ist ein Mischung aus Tragödie und Komödie, die ich jedem empfehlen würde.
Wenn Träume fliegen lernen Bewertung
