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Zero Dark Thirty

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Stark gespieltes Drama

Zero Dark Thirty Kritik

Zero Dark Thirty Kritik
0 Kommentare - 27.11.2013 von MatthewDiCaprio
In dieser Userkritik verrät euch MatthewDiCaprio, wie gut "Zero Dark Thirty" ist.
Zero Dark Thirty

Bewertung: 3.5 / 5

Schon lange nicht mehr sorgte ein Oscarfavorit für so viel Kontroverse in Hollywood. Man warf Bigelow und den anderen Machern vor, dass sie in dem Film Folter unterstützen. Zudem kamen Gerüchte auf, dass sich Bigelow mit Insiderinformationen von Seiten der US-Regierung bereichert hat. Auch der Wahrheitsgehalt der Geschichte wurde oft angezweifelt woraufhin sich alle fragten, was wahr ist an dem Plot und was erfunden ist. Manche Punkte kann ich verstehen, aber das Gesamtwerk ist ein überzeugender, teilweise sehr packender Thriller über die Jagd nach dem meistgesuchten Mann auf der Welt. Kathryn Bigelow hat vor drei Jahren Geschichte geschrieben, als sie den Oscar für die Beste Regie für den Film “The Hurt Locker” gewann. Und viele sahen sie als sichere Nominierung für die diesjährigen Oscars an, doch überraschenderweise wurde sie nicht beachtet. Bedanken kann sie sich bei den Medien, aber sie hätte die Nominierung auf jeden Fall mehr verdient als Benh Zeitlin. Die Jagd nach Osama bin Laden ist, obwohl man den Ausgang kennt, spannend in Szene gesetzt, vor allem die letzten 30 Minuten besitzen eine so unglaublich dichte Atmosphäre, und die Spannungskurve steigt rasant nach oben. Doch auch die psychologischen Aspekte des Films sind gut ausgefallen. Doch die lange Laufzeit schadet dem Gesamteindruck. Mark Boal, der schon für “The Hurt Locker” einen Oscar gewinnen konnte, und auch dieses Jahr kann er sich Hoffnungen auf einen Goldjungen machen. Der Film sollte eigentlich den Kampf um Tora Bora darstellen, doch vor dem Drehstart wurde Bin Laden getötet und man änderte das Drehbuch um. Das Ergebnis zeigt nicht nur die Suche nach Bin Laden, sondern auch das Leben von Maya, deren persönliche Jagd im Mittelpunkt steht. Die neutrale Herangehensweise weiß zu gefallen, ebenso die Charakterarbeit. Doch auch hier schwächelt die Mitte. Jessica Chastain porträtiert die CIA-Agentin Maya, die ohne Erfahrung nach Pakistan beordert wird. Ihre Aufgabe: Sie soll Terroranschläge aufspüren und Terroristen finden. Dabei setzt sie sich als Ziel, Osama bin Laden zu finden. Trotz vielem Rückschlägen gibt sie nicht auf und will ihre Arbeit erst beenden, wenn bin Laden tot ist. Jessica Chastain gehört schon längst zur 1. Liga der Schauspielerinnen in Hollywood. Und hier liefert sie noch einen weiteren Beweis. Ihre Darstellung ist mitreißend und sie lässt tief in ihre Psyche blicken. Das Hin und Her zwischen Hoffnungslosigkeit und Optimismus wird glaubhaft von Chastain auf die Leinwand transportiert. Der Fokus liegt klar auf Maya und deren persönliche Geschichte, und ihre Leistung ist unglaublich gut. Für mich die Favoritin für den Oscar, knapp vor Jennifer Lawrence. Die Nebendarsteller Mark Strong, Joel Edgerton und Kyle Chandler füllen alle ihre Figuren überzeugend aus, doch neben Chastain sticht noch Jason Clarke hervor. Er spielt den emotionslosen, erfahrenen Ex-Soldaten mit einer erschreckenden Brutalität, und das war nötig für den Film. “Zero Dark Thirty” gehörte zu meinen Must-Sees in diesem Jahr, und ich wurde gut unterhalten. Der Film dauert fast drei Stunden, was man ihm zu jeder Zeit anmerkt. Bigelow lässt sich bis zu dem großen Höhepunkt viel Zeit und überlässt nichts dem Zufall. Die Geschichte ist detailliert aufgebaut und bietet eine eigene Interpretation von der Jagd nach bin Laden. Dabei schrecken die Macher auch nicht vor Folterszenen zurück, die für viel Furore sorgten. Ob verherrlichen oder nicht, Kritik an die Bush-Regierung oder nicht, genau solche Sequenzen verleihen dem Film Glaubwürdigkeit. Auch sonst ist der Film extrem realistisch. Die Jagd wird dargestellt durch Maya, die ganz als Einzige an die Mission glaubt. Man hat viel Wert auf eine exakte Darstellung der CIA-Arbeit gelegt, und diese ist sehr interessant ausgefallen. Teilweise erinnert der Film auch an eine Dokumentation. Der Thriller ist von Anfang an sehr packend dank den Vernehmungen und Maya, doch je länger der Film dauert, desto mehr Längen schleichen sich ein. Viele Szenen sind unnötig und man hätte diese weglassen können, doch Bigelow wollte anscheinend nichts auslassen. Aber genau an diesen Stellen stagniert der Film und es passiert nichts. Nach einiger Zeit wiederholt sich der Film indem sie einfach nur die Geheimdienstarbeit zeigt, die Aufmerksamkeit der Zuschauer nimmt da ab. Aber rechtzeitig zum Schluss nimmt die Spannungskurve zu. Das Ende ist dann absolut klasse ausgefallen, man hält den Atem an wenn die Navy SEALs das große Haus stürmen, diese Sequenz ist toll gefilmt und erinnert an Konsolenshooter. Insgesamt gesehen ist “Zero Dark Thirty” ein kompromissloser Film, der neutral die Jagd nach bin Laden erzählt. Was man davon halten soll ist dann letztendlich dem Zuschauer überlassen.

Zero Dark Thirty Bewertung
Bewertung des Films
710

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