++ Update vom 17.05.2019: Martin Scorsese will es wirklich wissen! Und sein digitaler Perfektionismus treibt ihn bei The Irishman fast in den Wahnsinn. Es gebe eine große Menge CGI, weil sie bei Robert De Niro, Al Pacino und Joe Pesci diese Verjüngung vollziehen, erklärte er im "A24 Podcast". Daher geht es nicht anders.
Es musste eine Kamera mit drei Objektiven her, und es sei einfach verrückt gewesen, so Scorsese, der fest entschlossen ist, besagte Verjüngung auch "richtig" aussehen zu lassen. Was ihm und ihnen allen Sorge bereite, sei, dass man es so gewöhnt sei, die drei mit ihren älteren Gesichtern zu sehen. Wenn man sie alle zusammenstecke und hin und her geschnitten werde, stelle er fest, dass bei bestimmten Einstellungen noch an den Augen gearbeitet werde müsste, da sich die Fältchen und dergleichen verändert haben. Wenn das der Fall sei, was sei es dann gewesen, das ihm an den Augen gefallen habe? Welch eine Intensität, welch eine Belastung, meint Scorsese.
++ News vom 05.04.2019: Früher oder später wird Netflix uns The Irishman zeigen müssen. Während der Oscars wurde zwar ein erster Teaser veröffentlicht, aber noch ohne jeden Szenen-Schnipsel. Es ist auch nicht schwer zu erraten, warum man uns noch warten lässt: weil der Film einfach noch nicht so weit ist. Martin Scorsese und sein Team arbeiten hart daran, die visuellen Effekte zu perfektionieren, und das dauert nun mal.
"The Irishman" Teaser 1 (dt.)
The Irishman erzählt die wahre Geschichte des Mafia-Auftragskillers Frank Sheeran (Robert De Niro), der mit dem Mord am Teamsters-Gewerkschaftsführer Jimmy Hoffa (Al Pacino) zu tun gehabt haben soll, und erstreckt sich über rund dreißig Jahre. Doch statt die Charaktere in den unterschiedlichen Jahrzehnten auch von unterschiedlichen Darstellern spielen zu lassen, wendet Scorsese die Art von digitaler Verjüngungs-Technologie an, wie sie auch die Marvel Studios nutzen - aktuell beeindruckend an Samuel L. Jacksons Nick Fury in Captain Marvel zu sehen.
Nicht weniger als die ganze erste Hälfte des Films soll so vonstatten gehen, und Hauptdarsteller De Niro erklärt, man versuche wirklich, die besten visuellen Effekte zustande zu bringen, die es je gegeben habe. Was er gesehen habe, sehe sehr gut aus. Und er muss es ja wissen, denn bei Zwei vom alten Schlag kam er schon mit ähnlichen Verjüngungs-Effekten in Berührung. Seither hat sich die Technologie freilich enorm verbessert: Als er es in Zwei vom alten Schlag gemacht habe, haben sie noch hinderlichere Dinge getragen, erinnert sich De Niro. Scorsese sei zu Recht darauf bedacht gewesen, dass sie nichts an sich haben sollten, das störend und ablenkend wäre. Einige Marker, einige reflektierende Dinge, alles nur subtile Sachen.
The Irishman soll irgendwann im Herbst auf Netflix erscheinen und zwecks Oscar-Zulassung auch in den US-Kinos laufen.