Es war ein kurzes und intensives Intermezzo. 2009 hörten wir zum ersten und letzten Mal von den Plänen, die Comicreihe Lobo ins Kino zu bringen. Zur damaligen Zeit war noch Guy Ritchie als Regisseur vorgesehen. Passiert ist aber sehr wenig und im Oktober 2009 verschwand Lobo wieder in der Versenkung, aus welcher der Film im Mai herausgekrochen kam. Die Idee, einen blutigen Comic über einen intergalaktischen Söldner massentauglich zu machen, stieß nicht unbedingt auf viel Gegenliebe bei den Fans.
Jetzt ist Lobo wieder da. Aber aus den angedeuteten Fehlern von einst scheint Warner Bros. nicht wirklich gelernt zu haben. Eher macht der Konzern neue, andere Fehler.
Ursprünglich erschien die Figur Anfang der 80er Jahre als ein interstellares Alien, welches als Kopfgeldjäger unterwegs ist. Zehn Jahre später wurde die Figur neu erfunden, als eine Art Antiheld mit coolem Bike. Für den Film soll wohl die letztere Fassung herhalten, ein sieben Fuß großer, blauhäutiger, muskelbepackter unzerstörbarer Antiheld mit aufgemotztem Motorrad, der auf die Erde kommt, um vier Flüchtlinge zu schnappen, die für Unruhe sorgen wollen.
Brad Peyton soll hierzu das Drehbuch umschreiben und auch Regie führen. Zu Peytons jüngsten Werken zählen Die Reise zur geheimnisvollen Insel und Cats & Dogs - Die Rache der Kitty Kahlohr. Beides nicht die Art Filme, die einen Regisseur für eine Verfilmung wie Lobo qualifizieren.
Die Comics sind vor allem deswegen beliebt, weil sie viele satirische Hiebe auf das Superheldengenre bereithalten und nichts für Zartbesaitete sind. Die Richtung, die Warner jetzt einschlägt, lässt einen zweifeln, ob der Konzern dies auch begriffen hat.