In den paar Jahren seit John Wick hat es David Leitch als Regisseur schon weit gebracht. Atomic Blonde war sein erster alleiniger Film, und wie Hauptdarstellerin Charlize Theron wäre auch er daran interessiert, die Geschichte der MI-Agentin Lorraine Broughton fortzusetzen.
Liebend gern, sagte Leitch dazu im Gespräch mit JoBlo. Wenn alle Parteien wollen, dann soll es so sein. Lorraine sei ein unglaublicher Charakter und ihre Welt sehr spaßig und interessant. Auch der Vorschlag des Interviewers, mit Atomic Blonde 2 und möglichen weiteren Fortsetzungen von Ära zu Ära zu springen, gefällt ihm. Teil eins spielte er vor dem Hintergrund des Kalten Krieges. Zudem fand er es toll, dass die Leute seinen Genre-Mix, den er als Punkrock-Action-Neon-Noir-Film beschreibt, akzeptiert haben.
Über Atomic Blonde ging es weiter zu Deadpool 2, und am 1. August 2019 soll Leitch nun das Spin-off über die Fast & Furious 8-Buddys Luke Hobbs (Dwayne Johnson) und Deckard Shaw (Jason Statham) im Kino abliefern. Hobbs and Shaw wird ein bisschen geerdeter und charakterlastiger, sagt er, weil es der Anfang sei. Nicht direkt eine Origin-Story, aber sie starten ein Franchise. Es geht um das, was für die beiden auf dem Spiel steht, und um ihre Beziehung zueinander. Gleichzeitig soll natürlich auch die Art von Action geboten werden, die man von einem Fast & Furious-Film erwartet, das Spektakel, das die Fans sehen wollen.
Franchise-Veteran Chris Morgan schreibt das Drehbuch für Hobbs and Shaw, das in die Welt der Regierungsagenten und Spione eintauchen soll. In die jeweiligen Welten also, in denen sich Hobbs und Shaw bewegen. Die Story wird laut Leitch definitiv Elemente der originalen Fast & Furious-DNA enthalten, aber ihren eigenen Weg gehen. Man wolle auf der Beziehung der zwei Haudegen, ihrem Konflikt und ihren Wortgeplänkeln aufbauen. Diese Chemie zwischen ihnen sei es, was den Film antreibt.
Und wie war das mit dem Franchise? Steuert Leitch bewusst darauf zu, oder konzentriert er sich erst mal auf den einzelnen Film? Man müsse beides tun, glaubt er. Er selbst denke langfristig. Einerseits wolle man sich ans Skript halten und den bestmöglichen Film machen, andererseits Elemente säen, die es einem erlauben, das Universum zu erweitern, und sicherstellen, dass man genug Charaktere hat, um weiter voranzukommen - wie damals bei The Fast and the Furious, wo mit dieser Kerngruppe der Grundstein für all die Fortsetzungen gelegt wurde. Sie müssen die Welt von Hobbs and Shaw so etablieren, dass sie das Potenzial hat, zu wachsen, erklärt Leitch. So gesehen würden Hobbs und Shaw ihr eigenes Universum außerhalb des Fast & Furious-Universums bekommen.
Nichtsdestotrotz bestünde die Möglichkeit für Crossover zwischen beiden Franchises. Leitch denkt, dass man beides hinkriegen könnte - eine neue Welt von Charakteren aufbauen und welche aus bereits vorhandenen Franchise borgen. Wer dabei ist und wer nicht, will er jedoch nicht im Detail erörtern, das bleibt noch geheim und intern zu klären. Er hätte zwar nichts dagegen, wenn ein paar der bekannten Gesichter vorbeischauen und Gastauftritte absolvieren, aber zunächst einmal wollen sie ihre eigenen Figuren für diese Welt erschaffen.