Netflix marschiert vorneweg (auch wenn im Filmbereich noch Luft nach oben ist), und alle anderen versuchen mitzuhalten. So sieht die derzeitige Lage auf dem Streaming-Markt aus, auf dem großes Gedränge herrscht. Demnächst will dann auch Disney mit einem eigenen Streaming-Dienst mitmischen, den Chairman und CEO Bob Iger als oberste Priorität der Firma fürs Kalenderjahr 2019 bezeichnet. Und Igers Worten nach zu schließen, könnte er Disney Play heißen.
Allerdings hat man nicht die Absicht, ihn gleich mit Content zuzuballern, um beim Output auf Anhieb Netflix-Niveau zu erreichen. Iger hat es diesen Monat gegenüber Analysten so formuliert: Sie werden zuerst laufen, bevor sie rennen, was das Content-Volumen betreffe. Was freilich nicht bedeutet, dass tiefgestapelt wird. Exklusiv für die Streaming-Plattform sollen sich mehrere Star Wars-Serien, das Susi und Strolch-Realfilm-Remake Lady and the Tramp, ein Reboot der Muppets und welche von Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft und Ein Zwilling kommt selten allein in Entwicklung befinden, um nur einige der Projekte aufzuzählen.
Was potenzielle Kunden natürlich noch mehr interessiert als der Name, ist der Preis. Zumal (auf Deutschland bezogen) viele ja beispielsweise schon Netflix oder Amazon Prime abonniert haben. Aber beim Disney-Dienst kommt man wohl günstiger weg als bei der Konkurrenz. Iger bestätigt, dass Disney Play weniger kosten wird als die Netflix-Abos, die sich zwischen 7,99 € und 13,99 € bewegen. Hauptsächlich liegt es daran, dass dies eben ein auf Disney-Content beschränkter Dienst ist, wenngleich langfristig noch der von 20th Century Fox hinzukommen dürfte. Das umfasst zwar riesige Franchises wie das Marvel Cinematic Universe, Star Wars und die Pixar-Titel, aber man will das Angebot nicht ausarten lassen. Qualität vor Quantität, sagt Iger.
