Stephen Kings "Es" ist ein ziemlich gehaltvolles Buch. Tatsächlich enthält es so viel Story, dass beide Adaptionen - die TV-Miniserie von 1990 wie auch der aktuelle Kino-Zweiteiler - das Material splitten mussten, um der Vorlage gerecht zu werden. Aber am besten funktioniert "Es" natürlich als eine große Geschichte, und Regisseur Andrés Muschietti scheint das glücklicherweise genauso zu sehen. Er plant sowohl längere Director’s Cuts beider Filme als auch einen Supercut, der Es und Es - Kapitel 2 miteinander kombiniert, zu einem epischen Horror-Erlebnis!
Ihm stehen mehrere Möglichkeiten offen, sagt Muschietti. So gebe es eine Version, bei der die zwei Filme zusammengeschnitten werden. Bei einer anderen könnte es einen Director’s Cut vom ersten Teil und einen Director’s Cut vom zweiten Teil geben. Er sei glücklich, praktisch an jeder einzelnen dieser Versionen arbeiten zu können. Seine erster Director’s Cut von Es - Kapitel 2 sei um die vier Stunden lang gewesen, verrät Muschietti, und basierend darauf werde er jetzt am Director’s Cut des Director’s Cuts werkeln. Es werde definitiv passieren, verspricht er. Und sollte es wirklich einen solchen Supercut geben, wäre der auch definitiv sehr lang. Es bringt es auf 135 Minuten, Es - Kapitel 2 auf 169 Minuten, das wären schon mal über fünf Stunden. Wenn Muschietti dann auch noch das Director’s-Cut-Material einbaut, sprechen hier von über sechs Stunden Pennywise (Bill Skarsgård)...
Zwar folgt er mit Es - Kapitel 2 im Großen und Ganzen dem Roman, aber nicht alles stammt von King. Wer die Trailer gesehen hat, kennt sie bereits: die Sequenz, in der James McAvoy als erwachsener Bill Denbrough durch ein Spiegelkabinett rennt, um ein Kind vor Pennywise zu retten. Beim gemeinsamen Tequila-Schlürfen mit Muschietti ist sie entstanden, erzählt McAvoy bei Entertainment Weekly: Ihnen habe ein wichtiger Story-Baustein für Bill gefehlt, wie er mit seiner Schuld umgeht, dass er den Tod seines Bruders verursacht hat. Er habe Muschietti gefragt, was sie da tun können, und in nur 50 Minuten habe der sich eine komplett neue Sequenz ausgedacht, die nie im Drehbuch gestanden habe und nicht im Buch vorkomme. Brillant, findet McAvoy. Gedreht wurde diese Sequenz übrigens simultan mit zwei Kameras und minimalen (aber offensichtlichen) Computereffekten.