Kevin Feige ist der Mann, der bei den Marvel Studios alle Fäden in der Hand hält. Das macht ihn zur bestinformierten Quelle überhaupt, wenn also einer weiß, wovon er spricht, dann er. Auf der CineEurope in Barcelona gab Feige jetzt Updates zu Guardians of the Galaxy, Ant-Man und Doctor Strange, den nächsten Nicht-Sequels in Marvels stetig wachsendem Filmuniversum.
Guardians of the Galaxy startet von den dreien als erstes (am 28. August). Hier äußerte sich Feige zum Thema Franchise-Potenzial und stellte klar, dass momentan noch keine Fortsetzung geplant ist. Bei jedem neuen Film konzentriere man sich immer nur auf diesen einzelnen und darauf, die beste Version abzuliefern, um die Zuschauer mit den Figuren vertraut zu machen. Wenn man eine gute Idee hat, zum Beispiel für eine coole Szene oder einen coolen Charakter, dann wird die nicht aufgespart, sondern in den Film gepackt. Der Grund: Wenn der erste Film floppt, kommen danach keine mehr.
Gleichwohl gebe es aber natürlich Dutzende und Aberdutzende von Guardians of the Galaxy-Storylines, unzählige andere Charaktere, Welten und Geschichten. Sollte der Film also einschlagen und der Funke aufs Publikum überspringen, dann - da ist sich Feige sicher - habe man jede Menge Möglichkeiten und Ideen, wie es weitergehen könnte. Weiter geht es auf jeden Fall mit Superbösewicht Thanos (Josh Brolin), über den wir in Guardians of the Galaxy ein bisschen mehr erfahren sollen. Er und seine Gefolgsleute sind das Hauptbindeglied und werden uns schließlich zurück zu den Avengers-Filmen führen. Und nein, uns ist da kein Tippfehler unterlaufen, Feige benutzte wirklich den Plural.
Bei Ant-Man liegt man trotz des Regiewechsels von Edgar Wright zu Peyton Reed (Trennung mit Hindernissen) weiter im Zeitplan. Der US-Kinostart am 17. Juli 2015 (in Deutschland der 27. August 2015) bleibt bestehen, gedreht wird ab August. Feige versichert auch, dass immer noch viel von Wrights Vision und dem Skript, das er zusammen mit Joe Cornish erstellt hat, im Film steckt. Adam McKay (Anchorman) überarbeitet jetzt Teile des Drehbuchs, und man glaubt fest daran, dass am Ende die bestmögliche Ant-Man-Version herauskommt. Schließlich, so Feige, sei Ant-Man ein sehr wichtiger Charakter für Marvel, ein Schlüssel-Avenger (auch kein Verschreiber, sondern der Original-Wortlaut). Dass nicht jeder weiß, was es mit Ant-Man auf sich hat, und sich das Groß/Klein-Charakterkonzept erst mal schräg anhört, gefällt ihm gerade.
Auch Doctor Strange ist einer von Feiges Favoriten, nicht nur, weil sich der Doc vom arroganten Chirurgen zum in sich ruhenden Meistermagier wandelt, der Tag für Tag die Realität zusammenhält, sondern auch, weil er für Marvel eine ganz neue Seite des Geschichtenerzählens eröffnet. Er sei praktisch die Eintrittskarte in die übernatürliche, interdimensionale Ebene des MCU, die man nach der kosmischen als nächstes erforschen will. In den kommenden ein, zwei Monaten soll das Casting beginnen und der Hauptdarsteller benannt werden, so dass die Produktion im Frühjahr 2015 starten kann. Mit der Überarbeitung des Doctor Strange-Drehbuchs wurde schon Jon Spaihts (Prometheus - Dunkle Zeichen) beauftragt, während Scott Derrickson (Sinister) als Regisseur bereitsteht.