Update: James Gunn, der als Marvels Guardians of the Galaxy-Regisseur und Freund von Edgar Wright quasi zwischen den Stühlen sitzt, hat sich zur unklaren Ant-Man-Lage geäußert. Dabei drückt er sich möglichst diplomatisch aus, um keiner der Parteien auf die Füße zu treten.
Für Gunn ist es wie mit guten Freunden, die in einer Beziehung sind. Man schätzt und liebt beide, unterstützt sie, wo man nur kann, wenn es Probleme gibt. Aber nach und nach erkennt man, dass sie nicht füreinander bestimmt sind, einfach, weil ihre Persönlichkeiten sich nicht miteinander vertragen und sie sich daher nicht glücklich machen. So traurig es auch sei, ihre Trennung mitzuerleben, so erleichtert sei man auch, wenn es passiert ist. Nicht jeder gehöre zusammen in eine Beziehung, es müsse also nicht zwangsläufig eine Seite im Recht und die andere im Unrecht sein.
Gunn selbst ist auf der sicheren Seite, ihm scheint Marvel bei Guardians of the Galaxy weitgehend freie Hand zu lassen. Warum das bei ihm so ist und bei Wright anscheinend nicht, wäre die nächste Frage.
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Sicher sind viele Comicfans unter euch heiß darauf, zu erfahren, warum Ant-Man nun ohne Regisseur Edgar Wright dasteht, der bekanntlich zusammen mit Joe Cornish (Attack the Block) das Drehbuch schrieb. Das erste populäre Gerücht, warum Edgar Wright nun alles hinschmiss, hatte Reddit parat, Wright habe als Perfektionist sich als nicht imstande offenbart, einen teuren Marvel-Blockbuster auf die Beine zu stellen und habe mit unnötigen Ausgaben Marvel Studios verärgert. Interessanter klingt da schon die Erklärung von El Mayimbe von Latino Review, der etwas tiefer grub:
Edgar Wright habe vor drei Monaten von den vier Marvel-Internen der Chefetage eine Nachricht zum Ant-Man-Drehbuch bekommen mit Notizen, was Marvel gern an Änderungen umgesetzt sehen möchte. Unter anderem zur Kernmoral der Story und die Bitte, auch Franchise-Charaktere einzufügen. Also noch ein Film, der mit mehr Marvel-Helden vollgestopft wird, fragen wir da gleich mal kritisch. Und hieß es nicht eher umgekehrt, dass Marvel sein Filmuniversum an Ant-Man angepasst hat? Wie auch immer, Wright reagierte wohl durchaus cool, heißt es, und habe sich bemüht, die Änderungen vorzunehmen, ohne dabei seiner und Cornishs Vision untreu zu werden.
Marvels Reaktion auf das neu eingereichte Skript zu Ant-Man? Ab damit zu unbekannten Schreiberlingen, darunter einer aus Marvels eigener Riege, und noch mal drüber gehen. Das Ergebnis bekam Wright zur Ansicht und war wohl entsetzt, glattgebügelt und blutleer soll es nun sein. Wright und Cornish sollen beide enttäuscht sein, dass man ihre Vision zerstört hat und offenbar kein Vertrauen in die Filmemacher hat, obwohl Marvels Kevin Feige zuvor hinter Wright stand. Am Freitag traf sich Wright mit Marvel, um offiziell zu kündigen, kurz darauf kam die Ankündigung dazu heraus.
Die Wahrheit werden wir wohl nicht erfahren, man darf aber gespannt sein, was man offiziell noch dazu zu hören bekommt - wenn sich Marvel und Wright nicht einfach darüber ausschweigen neben dem allgemeinen Hinweis auf unüberbrückbare kreative Differenzen. Sicher ist nur, dass Ant-Man damit einen neuen Regisseur braucht und die Darsteller nun durch das durch müssen, was auch immer als Skript nun vorliegt, denn der Cast wird wohl kaum wie Wright einfach alles hinwerfen können.
Ant-Man soll am 17. Juli 2015 in den USA und am 27. August 2015 in den deutschen Kinos starten, wir sind gespannt, wie flott man daher nun Ersatz für Edgar Wright findet.