Wie empfanden Sie den Übergang von Animations- zu Live-Action-Filmen?
"Er war nicht so gravierend, wie ich gedacht hatte. Ich wusste, dass ich große Energie und Ausdauer brauchen, dass es unglaublich lange Drehtage geben würde. Ich muss aber zugeben, dass ich mich an den Rhythmus gewöhnt habe. Alles, was ich in zweieinhalb bis drei Jahren gemacht hatte, was mir vertraut war, musste ich nun in einem sechsmonatigen Prozess konzentriert anwenden – genau das bedeutete für mich der Übergang vom Animations- zum Live-Action-Film. Das Ganze ist aber nicht so hart, wie man denken mag. Denn die Gespräche, die ich jetzt mit meiner Crew führe, ähneln denen sehr, die ich mit meinem Team bei Pixar hatte. Auch bei meinen Pixar-Filmen hatte ich einen Kameramann, einen Kostümdesigner, Requisiten wie auch echte Sets. Die Rollen sind in beiden Medien etwa gleich, unterschiedlich ist aber, wie die Arbeit ausgeführt wird. Bei Pixar arbeite ich nicht mit Computern, sondern mit 200 Künstlern, die die Besten auf ihrem Gebiet sind. Und so ist es eigentlich auch bei diesem Live-Action-Film. Das Luxuriöse bei einem Live-Action-Projekt ist aber, dass ich mit der gesamten Crew im gleichen Raum sprechen kann, dass wir das Ergebnis eines Drehtags noch am gleichen Tag und nicht erst sechs Wochen später sehen können.
Es beruhigt mich, dass sich die Realisierung eines virtuellen Films nicht so sehr von der eines Live-Action-Films unterscheidet. Natürlich gibt es offensichtliche Unterschiede, Tatsache aber ist, dass man bei beiden Prozessen versucht, tolle Bilder auf die Leinwand zu bringen, die den Zuschauer faszinieren und die Geschichte vorantreiben.
Und zu meiner eigenen Überraschung liebte ich die Arbeit draußen und die täglich wechselnden Schauplätze. Das ist eine schöne Abwechslung, wenn man zuvor viele Jahre in den gleichen Fluren und Büros gearbeitet hat. Damit will ich nicht sagen, das eine wäre besser als das andere, denn beide Produktionssituationen haben sicher ihre Vor- und Nachteile. Aber es ist eben eine schöne Abwechslung, nachdem ich lange in einem bestimmten Umfeld Filme gemacht habe."