Bewertung: 2.5 / 5
Der vor dem Bankrott stehende Autohändler Jerry Lundegaard (William H. Macy) heuert die Kleinganoven Carl Showalter (Steve Buscemi) und Gaear Grimsrud (Peter Stormare) an, um seine Frau Jean (Kristin Rudrüd) entführen zu lassen. Damit erhofft sich Jerry Lösegeld von seinem reichen Stiefvater zu ergaunern um so seine Schulden zu bezahlen. Doch der Plan geht schief, und so folgt die schwangere Polizistin Marge Gunderson (Frances McDormand) den Spuren der Verbrecher.
Eigentlich sollte man meinen, daß Fargo der als einer der beliebtesten und besten Filme der 1990er Jahre gilt, auch diesem Status gerecht werden kann. Sicherlich werden viele argumentieren, daß der Film durch seine Dialoge, bzw. seinen Dialekt lebt, welcher eben komplett in der deutscehn Fassung verloren geht. Doch muss man sich fragen, ob ein solches Stellungsmerkmal ausreicht, um den Stempel eines Klassikers aufzudrücken. Denn klar ist, die Gags sind teilweise viel zu albern und einfach auch nicht gut getimt, daß man gar nicht verstehen kann, wo und über was man eigentlich lachen soll.
Ein kleines Trostfplaster ist natürlich der Cast, der sich wirklich sehen lassen kann. Buscemi und Stormare können durch ihr Zusammenspiel und ihre unterschiedliche Charakterisierung glänzen. So haben wir hier zwar erneut das Klischee des Stillen, abgebrühten Hühnen, im Zusammenspiel mit dem Großmäuligen, ständig redenden Angeber. Doch das funktioniert irgendwie.
Daß die ganze Farce natürlich auch eine Parodie auf das amerikanische Spießbürgertum darstellt, ist sicherlich herausstechend. So sind gerade die doch unscheinbaren Charaktere von skurillem Brauchtum sozialisiert. Dabei wirken sie alle ein wenig verblödet und sind aber dafür richtig nett. Grotesk hingegen wird es dann in so machen Szenen auch noch, wenn man etwa auf besondere einen Menschen verschwinden lässt.
Weiterhin sind auch die Dialoge völlig belanglos. Dieser Versuch den auf Teufel komm raus inszenierten humorigen Dialoge irgendeine Komik zu geben, ist leider lachhaft schelcht geworden. Man bekommt das Gefühl, als wollen die Coen-Brüder den ein Jahr zuvor erschienen Pulp Fiction auf eine wirklich peinliche Weise kopieren. Doch wenn Travolta und Jackson im Fahrstuhl stehen und über die "richtige" Fußmassage reden, dann hat das Stil und ist tatsächlich gekonnt. In diesem Fall jedoch wirkt es eher wie ein Versuch Kunst zu schaffen.
Und während sich die einzlenen Charaktere auf ihren Pseudo-Odysseen verlaufen, kommt am Ende nicht mal ein richtiger Pay-Off für alles Gezeigte. Der Film verliert sich in zwischenmenschlichen Beziehungen und eher semilustigen Dialogen. Da waren die Coen-Brüder in The Big Labwoski und Hail, Caesar! wesentlich einfallsreicher. Dazu braucht der Film auch einfach zu lange um seine eigentliche Protagonistin zu inszenieren und sie dabei noch irgendwie in einer Form nahbar zu gestalten. Nicht das McDormand eine schlechte Schauspielerin sei, aber das Material ist eben für Groteske nicht skurril genug, und dann am Ende des Tages noch eine Spur zu normal.
Was übrig bleibt ist ein eher mäßig unterhaltender Film mit guten Darstellern. Diese Sorte Film ist natürlich prädisteniert dafür die Academy zu beeindrucken, letzten Endes ist die Story aber einfach nicht spannend genug und die Komik nicht komisch genug. Darüberhinweg trösten die Schauspieler und die doch nicht so lange Laufzeit. Schwarzhumorig mag das sicherlich irgendwo sein, ob das jetzt Allerdings dadurch lustig wird, wage ich an der Stelle einfach mal zu bezweifeln.