Auch wenn einige davon nicht unbedingt begeistert sind und er extrem viel um die Ohren hat, wird J.J. Abrams insgeheim wohl von vielen Sci-Fi-Fans beneidet, schließlich darf er gleichzeitig mit Star Trek und Star Wars spielen. Während er sein Star Trek Into Darkness promotet, bereitet er simultan schon Star Wars - Episode VII vor. Trotzdem fand er jetzt noch Zeit, mit dem Playboy - fragt uns nicht, wie es dazu gekommen ist - über seine Projekte zu plaudern.
Fangen wir mit Star Wars - Episode VII an: Laut Abrams ist es noch viel zu früh, um Storydetails zu besprechen. Er werde auch nicht seine Meinung zu den Originalfilmen und -charakteren abgeben. Wenn er sich einem neuen Projekt nähere, versuche er als erstes danach zu fragen, was es braucht, was es sein soll. Bei Star Wars müsse man berücksichtigen, was vorausgegangen ist, was funktioniert hat und was nicht. Manche Dinge wolle man einfach vermeiden, andere dagegen vertiefen und erweitern. Aber selbst das sei nicht seine richtige Herangehensweise. Für Abrams ist das Drehbuch der Schlüssel, da es einem sagt, was es sein will.
All jene, die befürchten, dass er den visuellen Stil seiner Star Trek-Filme einfach auf Star Wars - Episode VII übertragen könnte, kann er beruhigen. Da es zwei völlig verschiedene Welten seien, sollten und dürfen sie sich in ästhetischer Hinsicht nicht gleich anfühlen, so Abrams. Andererseits lege er nicht zuerst den Look fest und presse dann den Film hinein. Der Vorteil bei Star Wars - Episode VII sei, dass George Lucas immer noch als Ratgeber zur Verfügung steht, der Fragen beantwortet und Feedback gibt. Bei Star Trek sei das schon schwieriger gewesen, weil er sich logischerweise nicht an Gene Roddenberry wenden konnte.
Die Tatsache, dass sich die Welten von Star Wars und Star Trek drastisch unterscheiden, war für Abrams auch der Grund, die Regie bei Star Wars - Episode VII zunächst abzulehnen, da er sich nicht vorstellen, beides zu machen. Allerdings war er zu dem Zeitpunkt, als die Anfrage kam, auch noch voll darauf fokussiert, Star Trek fertigzustellen und hätte so ziemlich jedes Angebot ausgeschlagen. Das hielt die neue Lucasfilm-Chefin Kathleen Kennedy, die Abrams schon seit Jahren kennt, freilich nicht davon ab, weiter nachzubohren. Man habe ein tolles Gespräch geführt und plötzlich sei ihm die anfangs abwegige Vorstellung, mit ihr zusammen an Star Wars - Episode VII zu arbeiten, real, greifbar und spannend erschienen. Ehefrau Katie habe ihm dann den letzten Schubs gegeben.
Auch auf Star Trek Into Darkness kam Abrams zu sprechen. Bei Star Trek, seinem ersten Weltraumabenteuer und überhaupt seinem ersten Film dieser Größe, habe er wahnsinnig viel gelernt. Allen sei klar gewesen, dass der zweite Teil größer werden muss, nicht einfach, um noch einen draufzusetzen, sondern weil es die Geschichte so verlangt. Diesmal werde man Bereiche der Enterprise zu sehen bekommen, die zuvor noch niemand gesehen hat. Außerdem sei der Bösewicht deutlich komplexer als Eric Banas rachsüchtiger Romulaner in Teil eins, zwar auch brutal und wild, aber vielschichtiger und mit einer viel interessanteren, aktiveren Story. Benedict Cumberbatch spiele im Grunde einen Weltraumterroristen und sei "kick-ass" in der Rolle, während Kirk und seine Crew rauszukriegen versuchen, wie sie gegen ihn bestehen können. Die Dunkelheit in Star Trek Into Darkness sei real und durchaus tödlich.
Obwohl er mit Star Wars - Episode VII auf lange Sicht ziemlich ausgelastet ist, hält Abrams eine Mitarbeit an Star Trek 3 für absolut möglich. Man werde versuchen, den nächsten Schritt auszutüfteln, wie immer beginne alles mit der Handlung. Auch bei Cloverfield 2 will er noch nicht locker lassen und hofft, dass Guillermo del Toros Pacific Rim im Sommer die nötige Inspiration liefert. Und als ob das noch nicht genug ist, wäre er für einen Alias-Kinofilm ebenfalls offen. Star Wars hat aber erstmal klare Priorität.
Star Trek Into Darkness kommt am 9. Mai ins Kino, bei Star Wars - Episode VII soll es im Sommer 2015 soweit sein.