Nach einem langen, mühsamen Weg ist The Great Wall, der erste englischsprachige Film von Zhang Yimou (The Flowers of War) und der teuerste, der je in China für einen weltweiten Release produziert wurde, inzwischen im Kasten. Aber noch lange nicht fertig: Bis zum Kinostart am 22. Dezember 2016 kann - und muss! - jetzt noch an den visuellen Effekten gefeilt werden.
Davon braucht es wohl eine ganze Menge, denn wer bei The Great Wall auf einen trockenen Historienschinken spekuliert, irrt sich gewaltig. Zwar geht es um den Bau der Chinesischen Mauer, doch die soll nicht nur die Mongolen fernhalten, sondern noch etwas anderes, etwas Übernatürliches. Matt Damon wird als britischer Soldat damit konfrontiert. Wozu es beinahe nicht gekommen wäre, wie Produzent Charles Roven erzählt.
Zhang war gleich der allererste, auf den man zuging. Danach überarbeitete Bourne-Autor Tony Gilroy (bei Das Bourne Vermächtnis auch Regisseur), mit dem Damon ja eine gemeinsame Vergangenheit hat, das Skript von Grund auf. Was viele nicht wüssten, so Roven, sei aber, dass Zhang und Damon schon vor The Great Wall fast einen Film zusammen gemacht hätten. Nur zeitlich klappte es nicht. Als man Damon dann The Great Wall anbot, war er sofort Feuer und Flamme und fragte, ob man es nicht irgendwie zwischen Der Marsianer - Rettet Mark Watney, Downsizing und Bourne 5 quetschen könnte. Konnte man nicht, nicht rechtzeitig zumindest.
Also musste Damon wohl oder übel passen, und ein anderer Schauspieler rückte nach, mit dem man ganz zufrieden war. Nachdem ein Deal ausgehandelt worden war, stellte sich heraus, dass dieser Schauspieler an ein anderes Studio gebunden war, das seine Option auf ihn auch prompt zog. Weg war er. Roven reagierte fix, klingelte auf gut Glück bei Damon durch, um sich nach dem Stand von Downsizing zu erkundigen. Und wie es der Zufall wollte, war Alexander Paynes Sci-Fi-Projekt tatsächlich gerade verschoben worden, so dass Damon doch Zeit für The Great Wall hatte und direkt zusagte. Happy End geglückt!