In den 1970er Jahren, noch vor der ersten filmischen Umsetzung von Frank Herberts Dune, arbeitete der chilenische Regisseur Alejandro Jodorowsky an einer Umsetzung von genau diesem Roman. Jodorowsky war schon damals vor allem durch seine kontroversen Filme El Topo und Montana Sacra - Der heilige Berg eine interessante Persönlichkeit, welche durchaus gut zu dieser schwer zu verfilmenden Geschichte gepasst hätte.
Er investierte mehrere Jahre in die Vorarbeit für seine Vision von Frank Herberts Science-Fiction-Werk. HR Giger sollte Szenenbilder beisteuern, noch bevor dieser für seine Arbeiten an Ridley Scotts Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt weltbekannt wurde. Pink Floyd war für die Filmmusik vorgesehen und Orson Welles (Citizen Kane) sollte als Darsteller fungieren. Seinen Film bereitete Alejandro Jodorowsky in ausführlichen Storyboards vor. Kollegen, die Jodorowskys Konzepte sahen, waren begeistert. Trotzdem zogen sich die Geldgeber zurück. Kein großes Studio in Hollywood traute sich, ausreichend zu investieren und so musste das Projekt damals begraben werden, bevor es überhaupt richtig begonnen wurde.
David Lynchs Verfilmung von Dune - Der Wüstenplanet im Jahr 1984 wurde sehr kritisch aufgenommen. Auch die Tatsache, dass die beiden Fernsehadaptionen namens Dune - Der Wüstenplanet und Dune - Die Kinder des Wüstenplaneten aus den frühen 2000er Jahren unter den Erwartungen blieben, verlieh den Konzepten von Jodorowsky einen immer höheren Stellenwert.
Dies führte dazu, dass im Jahr 2013 ein gleichnamiger Dokumentarfilm über genau dieses Projekt entstand. Diese Dokumentation faszinierte Kritiker wie Anhänger von Frank Herberts Dune so sehr, dass Jodorowsky’s Dune seitdem als der große unerfüllte Wunsch eines jeden Science-Fiction-Fans galt.
Durch Denis Villeneuves Adaptionen von Dune und Dune - Teil 2 scheint sich das etwas geändert zu haben. Trotzdem hat Jodorowsky‘s Dune noch immer ein sehr hohes Ansehen. Wer neugierig ist, herauszufinden, was Alejandro Jodorowsky damals mit Frank Herberts Geschichte vorhatte, kann sich den 90-minütigen Dokumentarfilm jetzt hier ansehen:
Verfügbar ist das Werk noch bis Mitte August. Aber gerade jetzt durch den Kinorelease von Dune - Teil 2 ist es möglicherweise besonders interessant.