Update: Regisseur Matt Reeves und Produzent Dylan Clark konzentrieren sich derzeit zwar noch auf War for the Planet of the Apes, blicken aber auch schon weiter voraus. Absolut haben sie Ideen, in welche Richtung es geht, sagte Reeves im Interview mit Slashfilm.
Dass das ultimative Ende durchs originale Planet der Affen bereits vorherbestimmt ist, sieht er nicht als Nachteil. Reeves findet es sogar cool, denn so gehe es nicht mehr darum, was passiert, sondern wie es passiert. Und man habe die Chance, eine epische Saga zu erzählen, die von Caesars Anfängen bis zu dieser Welt führt, ihn und die anderen Affen auf dieser Reise zu begleiten. Wie kam es, dass sich die Welt so sehr verändert hat? Warum sind die Affen Menschen gegenüber so brutal geworden? Alles neue Geschichten, und Reeves will auch keine aufwärmen, die zuvor schon erzählt wurden. Ein späteres Planet der Affen-Remake haben wir also nicht zu befürchten.
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War for the Planet of the Apes heißt nicht nur so, es soll auch ein Kriegsfilm sein, sagte Matt Reeves auf der New York Comic Con. Und ein großer noch dazu. Als Inspiration dienten Filme wie Die Brücke am Kwai, Apocalypse Now, Der schmale Grat oder Platoon, auch Bibelepen wie Ben Hur oder Die zehn Gebote und Western wie Erbarmungslos oder Der Texaner. Trotzdem soll mehr Humor durchschimmern als in den ersten beiden Teilen.
Mit jedem Film haben wir uns weiter von den Menschen weg und zu den Affen hin bewegt. War es in Planet der Affen - Prevolution noch überraschend, dass der menschlichste Charakter ein Schimpanse ist, teilte Planet der Affen - Revolution die Zeit schon gleichmäßig auf Affen und Menschen auf. War for the Planet of the Apes wird nun ausschließlich aus Caesars Perspektive erzählt, so Reeves. Auch die Geschichte der Menschen sehen wir durch seine Augen.
In diesem Film verliert Caesar seine zutiefst empathische Seite. Einerseits plagen ihn schreckliche Schuldgefühle, da er Koba in Planet der Affen - Revolution umgebracht hat und den Krieg nicht verhindern konnte. Andererseits machen ihn die vielen Opfer auf Affenseite wütend. Sein Wunsch nach Rache wird zur Obsession, erklärt Andy Serkis, daher bricht er auf, um den Colonel (Woody Harrelson) zu töten. Jetzt versteht er genau, wie sich Koba gefühlt haben muss, warum er so einen Hass auf die Menschen hatte. Die entscheidende Frage wird sein, ob er - im Gegensatz zu Koba - die Dunkelheit in sich kontrollieren kann. Sein Gewissen ist ihm noch nicht gänzlich abhanden gekommen, wie das NYCC-Material offenbarte.
"Planet der Affen - Survival" Motion-Poster
Zum Colonel hat Caesar eine bizarre Verbindung, beide zieht es unaufhaltsam zueinander hin. Der Colonel repräsentiert in War for the Planet of the Apes die menschliche Seite des Konflikts und soll mitnichten ein Bösewicht sein, sondern ein Antagonist, den man verstehen kann. Den Krieg sieht er als letztes Gefecht für die Menschheit, und er ist bereit, zu tun, was auch immer nötig ist. Er ist extrem, lebt aber auch in einer extremen Welt. Man wird nachvollziehen können, warum der Colonel zu dem geworden ist, der er ist, verspricht Reeves.
Aber zurück zu Caesar. Irgendwann, das scheint klar, muss er das Zeitliche segnen, ob er nun durch die Hand eines Menschen stirbt oder einfach an Altersschwäche. Und wenn es so weit ist, war das dann mit den Planet der Affen-Filmen? Nicht zwangsläufig, meint Reeves. Unabhängig von seinem Schicksal in War for the Planet of the Apes könnte es weitergehen. Es sei alles ein Universum, und Caesar spiele eine sehr wichtige Rolle in der Geschichte der Affen. Man stellt ihn sich Leitfigur wie Moses vor, aber es gibt auch andere, teils neue Charaktere, denen man folgen könnte und die in seine Fußstapfen treten könnten. Ob es nun der Colonel, Maurice, Rocket oder irgendein anderer ist, fügt Serkis hinzu. Emotional, psychologisch und philosophisch würde es für ihn bei jedem Einzelnen Sinn ergeben, die Geschichte aus seiner Sicht weiterzuerzählen. Theoretisch bräuchte man ja nicht mal den Hauptdarsteller auszutauschen...
Am 3. August 2017 kommt War for the Planet of the Apes bei uns ins Kino, auf den deutschen Titel sind wir schon gespannt.